2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wenn’s mit dem Nachwuchs stockt: Ab Sommer dürfen bei Ligaspielen der A-Junioren auf Kreisebene auch U21-Spieler mitmischen. Foto: hbs-Cartoon/Heinrich Schwarze-Blanke
Wenn’s mit dem Nachwuchs stockt: Ab Sommer dürfen bei Ligaspielen der A-Junioren auf Kreisebene auch U21-Spieler mitmischen. Foto: hbs-Cartoon/Heinrich Schwarze-Blanke

A-Jugend künftig mit U21-Spielern

Südwestdeutscher Fußballverband macht auf Kreisebene den Weg für ein weiteres DFB-Pilotprojekt frei

Edenkoben . Die Zahl der Jugendmannschaften ist rückläufig – deutschlandweit und seit einigen Jahren. Das ist auch dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht verborgen geblieben, der seither zahlreiche Studien in Auftrag gegeben hat, um die Entwicklung zu analysieren. Nun scheint man beim DFB so weit zu sein, mit ersten Maßnahmen an die Landesverbände herantreten zu können. Mit „FUNinho“ hat man bei den jüngsten Fußballern bereits ein neues Konzept erarbeitet, das zugleich auch die „Zukunft des Kinder- und Jugendfußballs“ in Deutschland sein soll. Dort aber wo der Rückgang an Mannschaften am dramatischsten ist, folgt nun die nächste Neuerung: In keiner Altersklasse ist die Zahl der gemeldeten Mannschaften so drastisch gesunken, wie im A-Jugendbereich. „Der DFB hat verschiedene Studien in Auftrag gegeben und die Zahlen waren deutschlandweit rückläufig, sowohl bei den Spielern als auch was die Teams angeht“, berichtet Marcel Messerig, Leiter Jugendspielbetrieb beim Südwestdeutschen Fußballverband in Edenkoben.

Diesem Problem soll nun mit einem weiteren Pilotprojekt zumindest entgegengewirkt werden. Die Lösung: Auf Kreisebene dürfen künftig auch U21-Spieler bei den U19-Teams eingesetzt werden. Vier Spieler pro Mannschaft – das Ganze gilt nur im Ligabetrieb der Kreisliga oder (sofern vorhanden) der Kreisklasse. Eingesetzt werden können dabei jeweils Spieler der beiden vorherigen A-Jugend Jahrgänge. Für die Saison 2019/20 betrifft dies die Jahrgänge 2000 und 1999. Zusammengefasst: Überschreitet ein Spieler weder in 2019 noch in 2020 das Alter von 21 Jahren, darf er bei den A-Junioren eingesetzt werden.

Am Dienstagabend winkte das SWFV-Präsidium diese Neuerung durch. „Da es als Pilotprojekt läuft, kann jeder Kreis im Südwesten eigenständig entscheiden, ob er dieses Modell bei sich im Spielbetrieb anwendet“, erklärt Messerig. Fakt ist: Wenn das Modell genutzt wird, dann direkt zur Saison 2019/20.

Teile der Süd- und Westpfalz wollten sogar noch mehr

So auch in den Fußballkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld. „Natürlich gibt es verschiedene Stimmungen“, sagt Berthold Schick, Vorsitzender des Kreisjugendausschuss. „So ist das immer, wenn etwas Neues kommt.“ Im Altersbereich der C- bis A-Jugend kommen die beiden Fußballkreise auf der untersten Ebene schon einige Jahre nicht mehr alleine aus. Daher wird auch die A-Jugend Kreisliga zu dieser Saison gemeinsam gespielt. Zwölf Mannschaften haben lediglich gemeldet – sieben aus dem Kreis Kreuznach. „Das Ganze ist natürlich Neuland. Es bleibt abzuwarten, wie es sich entwickelt und wie intensiv die Vereine von diesem Angebot gebrauch machen“, bleibt Schick entspannt. Dass pro Mannschaft vier Spieler eingesetzt werden dürfen, stand sogar noch auf der Kippe. Einige Kreise aus der Süd- und Westpfalz hätten sogar so viele U21-Spieler genommen, wie möglich.

Vorerst geht das DFB-Modell aber mit vier Spielern an den Start. Helfen soll es gerade den kleinen Dorfvereinen. Auf die Aufstiegsregelung habe das Pilotprojekt allerdings keinen Einfluss. Ebenso wenig auf die A-Jugend-Zweitvertretungen, die auf Kreisebene spielen. Sowohl bei der kombinierten SG Eintracht/Hackenheim, als auch bei der SG Meisenheim II und der A2 des SC Idar-Oberstein könnte es in der Kreisliga also durchaus mal vorkommen, dass U21-Spieler aus den Verbandsligateams auflaufen. „Es kommt ja immer darauf an, wie der Verein dazu steht und welcher Verein die Hilfe von U21-Spielern überhaupt braucht“, will Berthold Schick diesem Szenario nicht zu viel Bedeutung beimessen. Nun bekommen die Vereine auf den Besprechungen im Kreis die Gelegenheit, Fragen und Bedenken, aber auch Anregungen zu äußern. „Spannend wird es auf jeden Fall“, verspricht der Kreisjugendchef – wie bei jedem Pilotprojekt.



Aufrufe: 027.6.2019, 16:00 Uhr
Martin ImruckAutor