Delbrücker SC - SpVgg Vreden 2:1 (0:0):
"Ich denke, dass wir am Ende nicht unverdient, als Sieger vom Platz gehen, weil das Team eine Reaktion gezeigt hat", so Detlev Dammeier. Delbrücks Trainer hatte Matthias Riemer in die Startelf gestellt. Ein Bonbon für den Innenverteidiger, der den DSC nach langen Jahren im Sommer verlassen wird. Er wurde vor dem Spiel ebenso verabschiedet, wie Dominique Soethe, Andrea Cesa, Lukas Cramer, Marco Rüskaup und Mario Freise. Während die Gäste aus Vreden zu diesem Zeitpunkt noch anständig applaudierten, war es mit Anpfiff mit den Nettigkeiten zwischen beiden Teams vorbei. Obwohl es für beide tabellarisch um nichts mehr ging, war direkt zu merken, dass sich hier zwei Mannschaften gegenüberstanden, die eine intensive Rivalität verbindet. Der DSC attackierte früh nach vorne, Vreden hatte aber den ersten Hochkaräter. Niklas Hilgemann tauchte frei vor DSC-Torwart Daryoush Hosseini auf, der parieren konnte (5. Min.). Nach einer Viertelstunde fanden auch die Gastgeber eine Lücke. Gianluca Mazza passte auf Cramer, der an Vredens Schlußmann Daniel Siehoff scheiterte (15.). Drei Minuten später köpfte Daniel Austenfeld nach Freistoßflanke von Cramer über das Tor.
Kalte Dusche für den DSC nach Wiederanpfiff
Danach neutralisierten sich beide Teams für rund 20 Minuten, wobei das Delbrücker Offensivspiel mehr und mehr statisch wurde. Ein Abschluss der Gäste landete auf dem Delbrücker Tornetz (38.). Auf der Gegenseite verdarb Schiedsrichter Frank Tiermann Delbrücks Angreifer Cramer den perfekten Abend. Der 30-jährige zog ab und traf, doch der Unparteiische entschied auf Abseits (40.). Was auch immer sich der DSC dann in der Halbzeitpause überlegt hatte, es ging schief. Drei Minuten waren gespielt, da schloss Cihan Bolat einen Angriff der Vredener zur Führung ab (48.). "Danach hätte Vreden mehrfach den Deckel drauf machen können, wenn sie ihre Angriffe besser ausgespielt hätten. So konnten wir zurückkommen und haben das auch getan", freute sich Dammeier, der daran einen entscheidenden Anteil hatte. Er brachte zunächst Max Teipel, der sofort für neuen Schwung in der Offensive sorgte und wenig später auch Sergip Pinto.
Zoltan Pataki dreht in den letzten zwanzig Minuten richtig auf
Der Mittelfeldspieler flankte sechs Minuten nach seiner Einwechslung in den Strafraum und fand am langen Pfosten Zoltan Pataki, der den Ball per Flugkopfball zum 1:1 unter die Torlatte wuchtete (73.). Delbrücks Offensivspieler war nun nicht mehr zu stoppen. Er sprintete in den freien Raum, bekam den Ball und traf mit seinem zwölften Saisontor zum 2:1 ins lange Eck (77.). Spiel gedreht und die Partie wurde noch einmal giftig, wobei Matthias Riemer für einen Abgang sorgte, mit dem er in Delbrück in Erinnerung bleiben wird. In der letzten Minute seines wohl letzten Heimspiels für den DSC zog er ein taktisches Foul. Es kam zu einer Rudelbildung, bei der sich Riemer schließlich zu einer Handgreiflichkeit gegenüber Vredens intensiv diskutierenden Co-Trainer Yuzuru Okuyama hinreißen ließ. Schiedsrichter Tiemann schickte den Co-Trainer auf die Tribüne und Riemer mit Rot vom Platz. "Die Aktion hätte nicht sein müssen. Trotzdem muss ich Matthias loben, denn er hat noch einmal ein super Spiel gemacht", drückte Dammeier nach Spielschluss ein Auge zu.