2024-05-02T16:12:49.858Z

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Einsatz beim Liliencup: Hermann Bach ist stets ein Mann der Tat geblieben. 	Foto: Detlef Gottwald
Einsatz beim Liliencup: Hermann Bach ist stets ein Mann der Tat geblieben. Foto: Detlef Gottwald

1350 Spiele, 880 Tore und ewige Treue

HERMANN BACH: Auf den Tag genau 70 Jahre Mitglied der Spvgg. Sonnenberg +++ Noch immer am Ball

Wiesbaden . Er freute sich mit seinen Teamgefährten über ein Schmalzbrot nach dem Spiel, hätte in der Saison 1954/55 für ein monatliches Grundsalär von 120 Mark zum damals in der 2. Liga Süd kickenden SV Wiesbaden wechseln können und blieb doch immer seinem Verein treu. Somit wird der 1. März für Hermann Bach zu seinem magischen Datum: Genau an diesem Donnerstag blickt der 82-Jährige auf sage und schreibe sieben Jahrzehnte als Mitglied der Spielvereinigung Sonnenberg zurück, für die er in 1350 Spielen stattliche 880 Tore erzielte.

Liliencup-Helfer der ersten Stunde: Eine rekordverdächtige Bilanz, aber nie ein Anlass, sich zufrieden zurückzulehnen. Im Gegenteil. Bach ist stets am Puls der Zeit geblieben und unverändert für seinen Verein im Einsatz. Zuletzt im Januar beim renommierten internationalen U 17-Liliencup-Hallenfußballturnier der Sonnenberger, das seine 25. Auflage erlebte. Eine Veranstaltung, die Bach von Beginn an in organisatorischer Hinsicht tatkräftig unterstützt hat. Anfangs führte er Gespräche mit Sponsoren, um im Laufe der Jahre in der Anzeigen-Akquise für das umfangreiche Turnier-Heft ein festes Feld zu finden.

Mittelläufer mit Gardemaß und Chauffeur von Kissinger: Davon abgesehen fand er seit jeher seinen festen Platz bei der Spielvereinigung, durchlief alle Jugendaltersklassen, avancierte im Aktivenbereich zum Spielführer, zum Mittelläufer mit Gardemaß oder zum Sonderbewacher gegnerischer Spitzen. Im Duell mit Geisenheim 08 kickte er auch gegen Bubi Hönig, der später beim HSV in der Bundesliga für Furore sorgte. An rassige Duelle mit Germania und Biebrich 02 auf Bezirksliga-Ebene denkt Bach gerne zurück. Und erinnert sich an individuelle Einheiten unter den Trainern Günther Herbertz und Karl Habermann: „30, 40 Sprintstarts waren zu absolvieren, um als Sonderbewacher schnell genug zu sein“, erzählt der mit unzähligen Auszeichnungen bedachte „ewige“ Sonnenberger, der auch als 2. Vorsitzender fungierte, 2002 beim Forum des internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Wiesbaden Chauffeur des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger war.

Beim Sportplatzbau angepackt: Anpacken hieß schon Bachs Devise beim Sportplatzbau auf dem Spitzkippel zwischen 1949 und 1951 und beim Bau des ersten Vereinsheims. Seinerzeit diente eine Hütte der Flusspioniere als erstes Domizil der Sonnenberger um den prägenden Vereinschef Walter Wintermeyer, die zuvor in Rambach gespielt hatten. „Ich durfte sehr schöne Zeiten erleben“, blickt Bach zurück, um beim Blick auf die Gegenwart des Fußballs festzustellen: „Mich stört das viele, viele Geld, das eine Rolle spielt.“



Aufrufe: 01.3.2018, 14:00 Uhr
Stephan NeumannAutor