2024-06-19T10:33:50.932Z

Im Nachfassen
F: Zobe
F: Zobe

12 Monate Sperre für Ahmet Yildirim vom TuS 08 Senne I

Der Senner Verteidiger und C-Junioren-Trainer soll ab Sommer den SuK Canlar als Trainer übernehmen. Das Kreisjugendsportgericht verurteilte ihn nun aber zu dieser langen Sperre. Spieler und Verein sind gegen das Urteil in Berufung gegangen. Nun warten alle auf die Terminierung des Bezirkssportgerichts.

Das wäre der Supergau für den SuK Canlar: Stolz verkündete der (Noch-) Bezirksligist vor einigen Wochen, dass er mit Ahmet Yildirim einen neuen Trainer gefunden hat. Wenn es nun ganz dumm läuft für den SuK, dann muss Yildirim eine jüngst ausgeurteilte Zwölf-Monats-Sperre absitzen und wäre für Canlar erst ab dem 30. März 2020 einsatzbereit. Was war passiert?

Ahmet Yildirim ist aktuell Spieler der ersten Mannschaft des TuS 08 Senne I und zusätzlich Trainer der C-Junioren des TuS 08. Beim Spiel seiner Jugend gegen den TuS Quelle soll – so der Vorwurf – Yildirim nun dem Queller Co-Trainer einen Kopfstoß verpasst haben. Zu diesem Vorwurf fand am 30. März eine Verhandlung vor dem Kreisjugendsportgericht statt – Ergebnis: Zwölf Monate Sperre für Ahmet Yildirim, alle Ämter des DFB betreffend. Auf Nachfrage bestätigte die Vorsitzende des Kreisjugendsportgerichts (KJSG), Christine Schröder, dass die Sperre folglich auch für das Engagement beim SuK Canlar gelte. „Ja, die Sperre betrifft auch Seniorenmannschaften“, so Schröder.

Für Ahmet Yildirim ist das Urteil schlicht falsch. „Gemeinsam mit meinem Anwalt bin ich bereits in Berufung gegangen“, sagt der Defensivstratege. Auch Sennes Fußballabteilungsleiter Lars Herrmann gab an, dass der Verein ebenfalls in Berufung gegen das drastische Urteil gegangen ist. „Mehr möchte ich dazu aber aktuell nicht sagen“, so Herrmann.

Ahmet Yildirim allerdings schon. „Es gab nach einer Elfmeterentscheidung („Ein völlig korrekter Strafstoß für Quelle“, Yildirim) eine verbale Auseinandersetzung. Die hätte schon nicht sein müssen, dafür habe ich mich auch entschuldigt. Zuvor wurde ich beleidigt, als Vollidiot, teilweise auch rassistisch“, berichtet Yildirim.

Nachdem Sennes Torwart den Elfer gehalten hatte, soll von Queller Seite bemerkt worden sein, dass der Schiedsrichter den Ball noch nicht zur Ausführung freigegeben hatte. Aufgrund dieser Tatsache kam es dann zunächst zu den verbalen Anfeindungen, eine körperliche Auseinandersetzung, wie sie ihm vorgeworfen wird, bestreitet Yildirim aber nachdrücklich.

„Ich bin ein ruhiger Vertreter, spiele seit meinem fünften Lebensjahr Fußball und habe noch nicht eine einzige Rote Karte bekommen“, zählt er Fakten auf, die für ihn sprechen. „Das hätte ich auch gerne bei der Sitzung des Kreisjugendsportgerichts erzählt, leider hat man mir nicht besonders viel Gelegenheit gegeben, mich zu der Sache zu erklären“, berichtet Yildirim.

Daneben – merkt Yildirim an – sei er auch Brillenträger, wie im Übrigen sein vermeintliches Opfer auch. „Weder an meiner Brille, noch an dem Co-Trainer von Quelle waren Spuren einer körperlichen Auseinandersetzung zu erkennen. Ich kann ihm also überhaupt keinen Kopfstoß verpasst haben“, versichert Yildirim.

Neben der langen Sperre verurteilte das KJSG den TuS 08 zu einer Geldstrafe in Höhe von 47 Euro, da Yildirim eine Falschaussage bezüglich seiner Trainerlizenz gemacht haben soll. „Man wirft mir vor, dass ich gelogen habe, was den Erwerb der B-Lizenz angeht, aber auch da kann ich nachweisen, dass ich an einem Vorbereitungslehrgang teilgenommen habe“, gibt Yildirim an.

Nun warten der TuS 08 Senne I und natürlich auch Ahmet Yildirim auf die Terminierung des Bezirkssportgerichts. „Ich hoffe, dass es schnell geht, denn der Vorwurf muss aus der Welt geschafft werden“, sagt Yildirim, der aktuell schon stark in die Personalplanungen beim SuK Canlar involviert ist. „Da sind wir auf einem wirklich sehr guten Weg, aber ein solches Urteil wirft einen dann schon ein bisschen aus der Bahn“, gibt Yildirim zu.

Hasan Firat, Canlars Vorstandsvorsitzender, ist vom harten Urteil zunächst einmal überrascht. „Ahmet hat uns sofort informiert, dass es einen Vorfall gegeben hat. Dieses Urteil ist für uns natürlich auch ein Schreck, aber wir kennen Ahmet, ich traue ihm so etwas nicht zu.“ Insgesamt bleibe man im Gadderbaumer Sportpark zunächst ruhig. „Wir unterhalten uns, wissen auch, dass es noch ein schwebendes Verfahren ist und bleiben bei unseren Planungen. Falls es bei dem Urteil bleiben sollte, werden wir einen anderen Plan haben.“

Aufrufe: 08.4.2019, 16:00 Uhr
FuPa / Nicole BentrupAutor