2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ruhmannsfeldens Sportlicher Leiter Alois Wittenzellner versucht alles, um seinen Verein am Totopokal teilnehmen zu lassen. Ob`s klappt, weiß er nicht.
Ruhmannsfeldens Sportlicher Leiter Alois Wittenzellner versucht alles, um seinen Verein am Totopokal teilnehmen zu lassen. Ob`s klappt, weiß er nicht. – Foto: Charly Becherer

1. Antrag abgelehnt, nur 3 Wochen Vorbereitung: Kann das klappen?

Bayerischer Totopokal: Die SpVgg Ruhmannsfelden muss für die Teilnahme große Hürden überwinden +++ Jetzt hoffen die Verantwortlichen auf Unterstützung seitens des Verbands

Lange ist`s her: Am 24. Oktober des vergangenen Jahres hatten die Kicker der SpVgg Ruhmannsfelden zuletzt die Kugel am Fuß. Heute, über ein halbes Jahr später, müssen die Spieler vom Lerchenfeld immer noch die Beine still halten. Würden sich nun die Bayerwäldler bis zum 10. Mai dafür entscheiden, an der Fortführung des Totopokals teilzunehmen, würde am Dienstag, den 1. Juni die Partie gegen den fast sicheren Bayernliga-Aufsteiger 1. SC Feucht über die Bühne gehen. Ganz abgesehen davon, ob überhaupt grünes Licht vom Gesundheitsamt kommt: Drei Wochen Vorbereitung für womöglich ein Spiel - nach sechs (!) Monaten Pause. Lohnt sich das?

Vor Kurzem hat die SpVgg einen Antrag beim zuständigen Gesundheitsamt des Landkreises Regen gestellt, um per Sondergenehmigung wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren und so doch noch am Totopokal teilnehmen zu können. "Das wurde in erster Instanz aber abgelehnt", berichtet der Sportliche Leiter Alois Wittenzellner. Alles andere wäre zunächst eine Überraschung gewesen, weswegen der 35-Jährige auch noch lange nicht aufgeben will: "Wir sind mit dem BFV im Austausch, der uns die Unterstützung zugesagt hat. Ein Schreiben des Verbands leiten wir nun weiter ans Gesundheitsamt, verbunden mit der Hoffnung, dass es etwas bewirkt."


Der Aufwand ist enorm.


Der Totopokal sei für Ruhmannsfelden ein äußerst reizvoller Wettbwerb, allerdings räumt Wittenzellner auch ein, stünde der Aufwand nahezu in keinem Verhältnis zum Ertrag: "Zuschauer würden ohnehin nicht dabei sein können. Das heißt, wir würden keinen einzigen Euro verdienen. Dazu kommt, dass uns das Gesundheitsamt eine Sondergenehmigung bis Anfang Juni ausstellen müsste. Das wird nur ganz schwer zu bewerkstelligen sein. Alle Spieler müssten sich vor jedem Training testen lassen, auch finanziell ein nicht unerheblicher Faktor. Und am Ende des Tages hätten wir dann nach über einem halben Jahr Pause rund drei Wochen Vorbereitung. Ob diese Vorlaufzeit reicht, um alles wieder komplett hochzufahren, sei dahingestellt. Ein Balanceakt." Die Spieler müssten umgezogen zum Training kommen, danach ginge es ungeduscht wieder nach Hause. Denn die Kabinen würden zugesperrt bleiben. Der Gegner aus Feucht müsste am Spieltag also verschwitzt die Heimreise nach Franken antreten. Das muss man alles erst mal mitmachen.

Spielen - oder Entschädigung kassieren?

Ein Großteil des Kaders, "allerdings nicht alle", wie Wittenzellner betont, seien bereit, diese Mühen auf sich zu nehmen. Bis 10. Mai hat die SpVgg noch Zeit, dem BFV die Entscheidung mitzuteilen, ob die Bereitschaft - bzw. die Erlaubnis - zum Spielen gegeben ist. Intern soll aber eher Klarheit herrschen. "Wir haben am Donnerstag nochmal eine Ausschusssitzung. Da wird abgestimmt werden, ob wir es durchziehen wollen oder nicht", verrät Wittenzellner. Ausgang offen. So bitter ein Rückzieher wäre, finanziell würde die SpVgg weich fallen. Eine nette Summe von 2.000 Euro würde der Verein als Entschädigung erhalten. Zudem verrät Wittenzellner: "In der kommenden Spielzeit wären wir automatisch für die 1. Qualifikations-Runde gesetzt. Wir müssten also nicht erst auf Kreisebene ran, diese zusätzliche Belastung würde wegfallen."

Aufrufe: 05.5.2021, 14:15 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor