2024-04-29T14:34:45.518Z

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Ein kraftraubendes Jahr hat die SpVgg Ruhmannsfelden um Kapitän Stefan Wittenzellner schon in den Knochen.
Ein kraftraubendes Jahr hat die SpVgg Ruhmannsfelden um Kapitän Stefan Wittenzellner schon in den Knochen. – Foto: Charly Becherer

Geht Ruhmannsfelden die Puste aus? »Die Leichtigkeit fehlt«

Nach vier Pleiten in Folge ist die SpVgg in der Landesliga Mitte auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht

Ein sehr erfolgreiches, aber auch anstrengendes Jahr neigt sich für die SpVgg Ruhmannsfelden dem Ende entgegen. Höhepunkt freilich im Mai die Meisterschaft in der Bezirksliga Ost und der damit verbundene Aufstieg in die Landesliga. Eine Etage höher schlagen sich die Bayerwäldler wacker, allerdings scheinen den Kickern vom Lerchenfeld auf der Zielgerade Richtung Winterpause die Kräfte zu schwinden. Vier Niederlagen in Folge hat die Truppe um Kapitän Stefan Wittenzellner zuletzt einstecken müssen und ist damit auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Vor den drei abschließenden Partien gegen Kareth-Lappersdorf, Lam und Regenstauf hat sich FuPa mit dem Sportlichen Leiter Alois Wittenzellner über die Situation am Lerchenfeld unterhalten.

Auf die Frage, ob seiner SpVgg auf den letzten Metern des Kalenderjahres 2023 die Puste ausgeht, antwortet Alois Wittenzellner entschieden: "Nein, das würde ich nicht so sehen. Was man aber im Moment konstatieren kann: Die Leichtigkeit fehlt." Wie so oft, wenn es nicht läuft, kommen zwei Komponenten zusammen, die es schwer machen, ein Fußballspiel zu gewinnen: "Wir machen hinten zu viele einfache Fehler. Auch zuletzt in Deggendorf haben wir ihnen den Siegtreffer wieder selbst aufgelegt. Und vorne brauchen wir aktuell einfach viel zu viele Chancen, um zum Torerfolg zu kommen."

Herbstdepressionen also bei der SpVgg? Keineswegs, Wittenzellner gibt sich betont gelassen. Schließlich hatten die Verantwortlichen das Umfeld schon im Vorfeld der Saison auf knallharten Abstiegskampf eingestellt. Eine Durststrecke lässt keinen nervös die Fingernägel kauen. Was Wittenzellner hingegen Mut macht: "Wir sind ja nie weit weg. Und wir haben es gegen Spitzenteams wie Seebach oder Ettmannsdorf bewiesen, dass wir es drauf haben."

Auffällig allerdings: In den direkten Duellen gegen die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt ist die SpVgg viel zu selten zur Stelle: Bittere Heimniederlagen zuletzt gegen Bogen und Landshut, aber auch zuvor schon enttäuschende Pleiten gegen Regenstauf und Lam. Übrigens mit den beiden letztgenannten Teams kreuzen die Lerchenfeldkicker noch vor der Winterpause ein zweites Mal die Klingen. Ganz wichtige Duelle, da will auch Wittenzellner nicht um den heißen Brei herumreden: "In diesen beiden Partien müssen wir liefern, ganz einfach. Da wird sich viel entscheiden, wie schwierig die Mission Klassenerhalt dann im Frühjahr werden wird."

Bastian Kilger (vorne) hat wegen eines Kreuzbandrisses noch kein Saisonspiel absolviert - der Mittelfeldlenker fehlt spürbar.
Bastian Kilger (vorne) hat wegen eines Kreuzbandrisses noch kein Saisonspiel absolviert - der Mittelfeldlenker fehlt spürbar. – Foto: Robert Geisler


Personell ist die SpVgg bislang gut durch die Saison gekommen. Einzig Bastian Kilger fehlt weiterhin langzeitverletzt wegen seines Kreuzbandrisses. Der Ausfall schmerzt allerdings richtig: "Basti wäre genau so ein Typ, den wir in der jetzigen Situation super gut gebrauchen können", sagt Wittenzellner. Wann der Mittelfeldlenker zurückkehren wird? "Das ist ganz schwer zu sagen. Mittlerweile absolviert er schon wieder leichtes Lauftraining und ist sehr fleißig im Fitnessstudio. Da aber aber auch der Meniskus heftig in Mitleidenschaft gezogen worden ist, ist es ganz schwer abzuschätzen, wie dann das Knie unter großer Belastung reagieren wird."

Da der Kader ohnehin nicht zu groß ist, wird eventuell in der Wintertransferperiode nachjustiert, wie Wittenzellner verrät: "Wir vertrauen unseren Jungs zu 100 Prozent. Aber Fakt ist auch: Viel darf nicht passieren. Deshalb halten wir - wie es so schön heißt - Augen und Ohren im Winter offen. Lässt sich ein Transfer realisieren, der uns gut zu Gesicht stehen würde, werden wir das auch machen." Dieses Thema wird nach dem letzten Spieltag Ende des Monats dann auf den Tisch kommen.

In naher Zukunft - genauer gesagt am morgigen Freitag - wartet der schwere Trip zum Tabellendritten nach Kareth-Lappersdorf auf die SpVgg. "Ich kann mich erinnern, dass wir schon einmal bei greisligstem Herbstwetter nach Kareth gefahren sind und was mitgenommen haben. Insofern habe ich ein gutes Gefühl", schmunzelt Wittenzellner. Regenschauer und einstellige Temperaturen sagt der Wetterdienst für den Großraum Regensburg am Freitagabend voraus. Na dann...

Aufrufe: 09.11.2023, 08:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor