2024-06-17T07:46:28.129Z

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Ralf Schedlbauer (49) hat in der Winterpause den Kreisklassisten TSV Grafing übernommen.
Ralf Schedlbauer (49) hat in der Winterpause den Kreisklassisten TSV Grafing übernommen. – Foto: Grafing

„Anforderungen andere als gedacht“: TSV Grafing und Coach Schedlbauer trennen sich

Kreisklasse 6

Der TSV Grafing und Ralf Schedlbauer gehen im Sommer getrennte Wege. Der 49-Jährige hatte das Traineramt erst in der Winterpause übernommen.

Grafing – Der vorletzte Spieltag begann für die Grafinger Kreisklassenkicker mit einer Überraschung. Kurz vor dem Gang aufs Feld zum Spiel gegen Steinhöring, teilte ihnen Ralf Schedlbauer mit, dass mit dem Ende der Saison auch für ihn als Trainer hier Schluss wäre. „Ich hab die Mitteilung ganz kurz gehalten, ohne Emotionen. Da kamen sie nicht groß dazu, zu reagieren.“

Dass der Verein die Zusammenarbeit beenden wolle, kam für Schedlbauer selber nicht überraschend. „Wir hatten vor einigen Wochen schon einmal ein Gespräch. Da hat es sich angedeutet. Es war dem Vorstand spielerisch zu wenig, was die Mannschaft gebracht hat. Wirklich unzufrieden sei man aber nicht gewesen.“

„Die Rückrunde wollten wir nutzen, um auszuloten, wie sich die Mannschaft unter der Leitung von Ralf Schedlbauer entwickelt“

Stefan Pfeifer, Abteilungsleiter in Grafing.

Erst in der Winterpause hatte Schedlbauer die Funktion als Grafinger Trainer von Alex Salem übernommen, der sich nicht auf der gleichen Wellenlänge mit der neuen Abteilungsleitung gesehen hatte. „Die Rückrunde wollten wir nutzen, um auszuloten, wie sich die Mannschaft unter der Leitung von Ralf Schedlbauer entwickelt“, so Grafings Abteilungsleiter Stefan Pfeifer. Man könne „mit Fug und Recht behaupten, dass ein Großteil der an ihn gestellten Anforderungen, nach der zuletzt doch eher größeren Unsicherheit in der Vorrunde, abgearbeitet werden konnte. Dem Trainer ist es gelungen, den Spielern die zuletzt vermisste Fitness anzutrainieren und den Spaß am Fußball als Kollektiv wieder zu vermitteln.“

Der Verein bedanke sich für das große Engagement. Grafings Abteilungsleiter Pfeifer: „Man hat sich aber nach gemeinsamen Gesprächen einvernehmlich dazu entschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden.“ Der TSV Grafing wird somit in die Saison 24/25 mit einem neuen Trainer gehen. Ab nächster Woche sollen diesbezüglich Sondierungsgespräche beginnen.

„Das ist kein Beinbruch, zumal auch ich viel dazu gelernt und die Zeit genossen habe.“

Ralf Schedlbauer über das Aus In Grafing.

Besonders traurig wirkte Ralf Schedlbauer nach dem torlosen Remis gegen den Tabellennachbarn nicht, dass er den Trainerjob in Grafing nach wenigen Monaten bereits wieder los ist. „In meinen Augen haben wir gut gearbeitet und einige vorangebracht. Aber die Anforderungen waren offenbar andere als gedacht. Das ist kein Beinbruch, zumal auch ich viel dazu gelernt und die Zeit genossen habe.“

Gefragt nach seinen Coaching-Plänen blickt der 50-Jährige optimistisch in die Zukunft: „Mal schauen und abwarten, ob sich was auftut. Und wenn nicht, dann nutze ich die freie Zeit und gehe in die Berge.“ (Wolfgang Herfort)

Aufrufe: 022.5.2024, 08:41 Uhr
Wolfgang HerfortAutor