2024-06-17T07:46:28.129Z

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Alex Käs (re.) will in den nächsten Jahren seinen Fußball-Lehrer machen. Das ist eines der großen Ziele des 30-Jährigen.
Alex Käs (re.) will in den nächsten Jahren seinen Fußball-Lehrer machen. Das ist eines der großen Ziele des 30-Jährigen. – Foto: Johannes Traub

Alex Käs: Einer, der noch hoch hinaus will

Gerade 30 geworden: Was hat das Trainertalent in Zukunft vor?

Im Sommer 2019 sorgte er für Getuschel unter den Experten der Regionalliga Bayern: Hat das Greenhorn das wirklich im Kreuz? Mit gerade einmal 26 Jahren übernahm Alex Käs den Cheftrainerposten beim TSV Rain am Lech. Es war jetzt auch nicht so, dass seine bloße Erscheinung sein Gegenüber in Ehrfurcht erstarren ließe. Der hagere Käs ist keiner, der auf der Straße unbedingt auffallen würde. Aber schnell hat der gebürtige Burgheimer (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) sich durch Fachkenntnis Respekt erworben. Dreieinhalb Jahre später ist der heute 30-Jährige weiterhin ein Ausnahmetalent in der bayerischen Trainerszene. Neben einem Geographie-Studium hat er mittlerweile auch seinen Bachelor in Sportwissenschaft in der Tasche. Über einen, der noch hoch hinaus will.

FuPa: Alex, die Winterpause ist beendet. Auch der FC Ingolstadt II ist in die Vorbereitung eingestiegen. Die kommenden Wochen dürften intensiv werden.
Richtig. (grinst) Am Montag haben wir das Training wieder aufgenommen. Wir werden in der nächsten Zeit im Schnitt sechs Trainingseinheiten pro Woche absolvieren. Momentan ist unsere Trainingsgruppe überschaubar, weil einige Jungs bei den Profis dabei sind. Mir ist wichtig, dass wir viele Testspiele bis zum Start absolvieren. Weil nur so können sich die jungen Spieler weiterentwickeln. Es gibt einfach Situationen, die kannst du im Training nicht simulieren, das ist nur in einem Spiel möglich.

Auf Rang drei sind die Toplätze noch in Sichtweite. Wollt ihr im Frühjahr das Spitzenduo attackieren?
Schalding ist mit neun Punkten Vorsprung schon ziemlich weit weg, aber Memmingen liegt nur einen Zähler vor uns. Klar wollen wir im Frühjahr im Aufstiegskampf ein Wörtchen mitreden. Ich kann mich ja nicht hinstellen und sagen: Mit Platz acht wären wir auch zufrieden. (lacht)

Wie fällt dein Zwischenfazit über das Niveau in der Bayernliga Süd aus?
Das Niveau an der Spitze ist dieses Jahr höher als in der vergangenen Saison. Gerade auch durch die Absteiger Schalding und Memmingen, aber auch durch Teams wie Landsberg, die gewaltig aufgerüstet haben.

– Foto: Johannes Traub


Dein Zweijahresvertrag bei den Schanzern läuft am Saisonende aus. Wie geht`s mit dir persönlich weiter?
Gespräche mit dem FCI laufen, der Ausgang ist noch offen. Ich komme aus der Region und fühle mich in Ingolstadt sehr wohl, ich kann mir also durchaus vorstellen, hier weiterzumachen. Da spielen Faktoren wie Entwicklungspotential und sportliche Ausrichtung eine große Rolle. Ich möchte in die Regionalliga, am liebsten mit der U21 des FC Ingolstadt. Ich kann mir aber auch vorstellen, woanders eine ambitionierte Regionalligamannschaft zu übernehmen. In einem Nachwuchsleistungszentrum Bundesliga-Junioren zu betreuen, das würde mich auch reizen.

Wenn Vereine einen Übungsleiter suchen, heißt es immer: Uns gefällt die Art, wie er Fußball spielen lässt. Welche Idee vom Fußball willst du als Trainer vermitteln?
Das kann man eigentlich pauschal gar nicht sagen, weil es immer davon abhängt, welches Spielermaterial in einer Mannschaft zur Verfügung steht. Prinzipiell bin ich schon jemand, der viel Wert auf Ballbesitz legt. Ich will dominanten Fußball spielen lassen, das Geschehen kontrollieren. Und wenn wir den Ball verlieren, dann muss es das Ziel sein, die Kugel so schnell wie möglich zurückzuerobern.

Die A-Lizenz hast du bereits erworben. Welche Ziele hast du dir als nächstes gesetzt?
Ich strebe auf jeden Fall in den kommenden Jahren die Fußball-Lehrer-Ausbildung an - oder Pro-Lizenz-Lehrgang, wie es jetzt heißt. Das ist die höchste Qualifikation als Trainer, die du in Deutschland erwerben kannst. Und das ist mein Ziel.

Das Interview führte Mathias Willmerdinger.


Aufrufe: 022.1.2023, 12:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor