2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Heraus mit der Freude: Der scheidende Waldalgesheimer Shane Wheeler lässt in Wiesbach nach seinem Siegtor seinen Emotionen freien Lauf.	Foto: Oliver Zimmermann
Heraus mit der Freude: Der scheidende Waldalgesheimer Shane Wheeler lässt in Wiesbach nach seinem Siegtor seinen Emotionen freien Lauf. Foto: Oliver Zimmermann

Alemannia: Notausgang noch offen

Waldalgesheim verpasst trotz 2:1 in Wiesbach direkten Klassenerhalt, darf aber hoffen

Wiesbach. Die Oberliga-Fußballer des SV Alemannia Waldalgesheim haben den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand, dürfen aber immerhin noch hoffen. Die Mannschaft von SVA-Cheftrainer Elvir Melunovic machte im letzten Saisonspiel mit dem 2:1 (0:0)-Erfolg bei Hertha Wiesbach zwar ihre Hausaufgaben, bekam aber weder von den Eisbachtalern bei deren 0:1 in Dudenhofen noch von Morlautern beim 1:3 gegen die TSG Pfeddersheim Schützenhilfe.

Deshalb beenden die Alemannen die Abstiegsrunde, in der sie ungeschlagen blieben, wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem SV Morlautern auf dem fünften Platz.

Sollte sich der Vizemeister der Oberliga RLP/Saar in den Aufstiegsspielen gegen Großaspach aus Baden-Württemberg durchsetzen, würden die Waldalgesheimer doch noch die Klasse halten. Übrigens auch dann, sollte ein Verein aus der Regionalliga Südwest keine Lizenz erhalten. Dafür gibt es allerdings aktuell keine seriösen Anzeichen.

Stürmer Shane Wheeler sorgte in seiner letzten Partie für die Alemannia vor seiner Rückkehr in die USA mit dem Treffer zum 2:1 (90.+3) dafür, dass der Notausgang in Richtung Ligaverbleib geöffnet blieb. Nils Gräff hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und präzise geflankt. Wheeler musste am langen Pfosten nur den Schlappen hinhalten.

Insgesamt zeigte sich Elvir Melunovic mit der Leistung seiner Jungs zufrieden: „Die Mannschaft hat ein Riesenspiel gemacht.“ Die Gäste waren gleich gut drin. Die jetzt abgestiegenen Gastgeber hatten zwar mehr Ballbesitz, doch die aufmerksamen Waldalgesheimer ließen nichts zu.

Unmittelbar nach der Pause durften die Gäste gleich jubeln. Es war noch keine Minute rum, da scheiterte Wheeler nach einem langen Ball am Wiesbacher Keeper, den Abpraller schob Kapitän Can Özer ins leere Tor. Danach stellte Melunovic taktisch um, um die Flügelspieler der Hertha unter Kontrolle zu bringen. Das gelang auch lange Zeit. Wobei Özer und Gräff Chancen zur Vorentscheidung liegen ließen. Drei Minuten vor Schluss leisteten sich die Waldalgesheimer ihren einzigen Fehler, der zum Ausgleich durch Luca Blass führte. Bei einem Unentschieden wären die Waldalgesheimer endgültig weg vom Fenster gewesen. Also spielten die Alemannen am Ende „alles oder nichts“, wie es der Trainer ausdrückte. Mit Erfolg.

Elvir Melunovic war nach der ansehnlichen Begegnung hin- und hergerissen. „Auf der einen Seite bin ich auf den Charakter der Spieler und ihre Leistung stolz. Und auch darauf, dass wir diese Reise zusammen machen durften“, sagt der 51-Jährige. Gleichzeitig zeigte er sich natürlich darüber enttäuscht, dass es „wegen der Tordifferenz“ ganz knapp nicht zum direkten Klassenerhalt gereicht hatte.

Unter dem Strich holte die Mannschaft in den Spielen unter Melunovic von 27 möglichen Punkten 25. Und trotzdem ist noch nicht klar, ob es mit dem Bosnier an der Waldstraße auch in der neuen Saison an der Seitenlinie weitergeht. „Ich muss das erst mal sacken lassen“, sagte der Alemannia-Chefcoach nach der Partie in Wiesbach: „Wir müssen sehen, ob es für den Verein und mich passt.“

SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – Manneck, Braun, Haas, Kishi – Ludwig (87. Bohne), Platten – Johnson (63. Rosenbaum), Özer, Gräff – Wheeler (90.+3 Brach).

Aufrufe: 027.5.2023, 19:00 Uhr
Volker BuchAutor