2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Auf und davon: Waldalgesheims Neuzugang Elias Pfenning (grünes Trikot) ist den Eisbachtaler Abwehrspielern entwischt und besorgt die 1:0-Führung der Alemannia.	Foto: Jochen Werner
Auf und davon: Waldalgesheims Neuzugang Elias Pfenning (grünes Trikot) ist den Eisbachtaler Abwehrspielern entwischt und besorgt die 1:0-Führung der Alemannia. Foto: Jochen Werner

Alemannia gibt erhoffte Antwort

Fußball-Oberligist Waldalgesheim erkämpft sich nach 0:7-Pleite in Mainz einen 2:0-Erfolg gegen Eisbachtal

Waldalgesheim. Irgendwo auf dem Platz lag er. Der Bock, den die Oberliga-Fußballer des SV Alemannia Waldalgesheim mit dem 2:0 (1:0)-Erfolg gegen die Sportfreunde Eisbachtal umgestoßen hatten. Rechtzeitig zur Kerb feierte die Mannschaft von Cheftrainer Marcel Fennel den ersten Saisonerfolg und gab die erwünschte Antwort auf das 0:7-Debakel am Spieltag davor beim TSV Schott in Mainz.

Diese Pleite war an den Spielern nicht einfach so vorübergegangen. „Man hat schon gemerkt, dass uns das 0:7 in den Knochen gesteckt hat“, sagte der Trainer: „Es hat noch die spielerische Überzeugung gefehlt.“ Man habe nicht erwarten können, dass „wir die Sterne vom Himmel spielen“. Dafür zeigten seine Jungs die erforderlichen Grundtugenden wie Laufbereitschaft, Einsatzwillen oder Zweikampfhärte, die vor einer Woche nicht vorhanden waren. „Wir haben die Basics auf den Platz gebracht“, nannte Alemannia-Innenverteidiger Daniel Braun den Grund für den Erfolg gegen spielstarke Westerwälder: „Es war von allen kämpferisch bockstark.“ Waldalgesheims Kapitän Can Özer lobte derweil den Zusammenhalt: „Wir haben kompakt gestanden, das war kämpferisch top.“

Die Anfangsphase gehörte den Gästen. SVA-Keeper Pasquale Patria musste zweimal das 0:0 retten. Doch dann schlugen die Platzherren eiskalt zu. Den blitzgescheiten Steckpass von Can Özer nahm Elias Pfenning auf, lief noch ein paar Meter und versenkte die Kugel dann trocken zur Führung (17.). In der Folge passierte nicht mehr allzu viel. Die spielerisch besseren Eisbachtaler hatten mehr Ballbesitz, versuchten es immer wieder über die Flügel, doch die Alemannia bekam alles wegverteidigt.

Nach der Pause ging das munter so weiter, bis Can Özer in der 69. Minute die Entscheidung auf dem Fuß hatte. Eisbachtals Keeper meinte, einen Ausflug machen zu müssen und spielte weit draußen einen Fehlpass. Ryutaro Kishi brachten den Ball zu Oliver Schmitt. Der rüber zu Can Özer, doch der sonst so treffsichere Stürmer bolzte den letzten Verteidiger im sonst leeren Tor an. „Normalerweise muss ich den machen“, befand der Kapitän.

Das 2:0 hätte den Gastgebern die zittrige Schlussphase erspart. Fabrizio Haas klärte per Kopf auf der Linie und auch Patria musste sich noch mal strecken. Für die endgültige Erlösung sorgte der eingewechselte Niko Neal, der sich mit einer starken Einzelleistung durchsetzte und den Ball im langen Eck gekonnt versenkte (90.+5). Nach dem Schlusspfiff war die Erleichterung bei Mannschaft und Umfeld deutlich spürbar. „Das tut uns allen gut“, freute sich Pasquale Patria: „Wenn du aus einem 0:7 kommst, kann es keine Schönspielerei geben.“

Chefcoach Marcel Fennel hatte im Vorfeld der Partie eine Reaktion von der Mannschaft gefordert und sah diesen Auftrag als erfüllt an. „Wir sind gefühlt 20 Kilometer mehr gelaufen als gegen Schott.“ Man habe sich diesen Erfolg erkämpft. „Wenn es das Wort Arbeitssieg noch nicht gäbe, würde es nach diesem Spiel erfunden“, sagte der 37-Jährige, der in den folgenden Spielen auf diese Leistung aufbauen will: „Es war ein erster und wichtiger Schritt. Mehr aber auch nicht.“

SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – Kishi, Haas, Braun, Günes, Yakut – Manneck, Baba (86. Wheeler) – Gräff (46. Schmitt), Pfenning (79. Neal) – Özer (90. Brach).

Aufrufe: 027.8.2022, 12:30 Uhr
Volker BuchAutor