2024-05-24T11:28:31.627Z

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Emotionaler Coach: Esat Akbas
Emotionaler Coach: Esat Akbas – Foto: Peter Solek

Akbas: »Mit Zauberfußball werden wir die Klasse nicht halten«

Der neue Trainer von Türk Gücü Straubing hat klare Vorstellungen, wie es mit dem Ziel Klassenerhalt klappen soll

Esat Akbas ist der Hoffnungsträger des SV Türk Gücü Straubing. Der 52-jährige Übungsleiter hat den Verein bereits von der A-Klasse in die Kreisliga geführt und soll nun mithelfen, dass der seit 2018 in der Bezirksliga vertretene Klub den Klassenerhalt schafft. Mit einem sensationellen 3:1-Auswärtserfolg beim 1. FC Passau sendeten Bilalli, Coban & Co. ein kräftiges Lebenszeichen.

"Wir wussten, dass wir gegen die Passauer Dreierkette Räume bekommen werden und haben diese gut nutzen können, weil wir vorne durchaus Qualität haben. Basis für den Sieg war jedoch, dass wir als Mannschaft gut verteidigt haben", analysiert Esat Akbas, der erst seit drei Wochen im Amt ist und seither mit seinem Gefolge oft auf dem Trainingsplatz stand: "Wir haben primär an den körperlichen Defiziten gearbeitet. Mit Zauberfußball werden wir die Klasse nicht halten. Um in der Bezirksliga zu bleiben, müssen wir läuferisch und kämpferisch voll auf der Höhe sein. In der Ost-Gruppe geht viel über Zweikämpfe, erste und zweite Bälle. Man hat nur eine Chance, wenn man das annimmt und das versuche ich der Mannschaft permanent einzuimpfen."


Akbas kickte als Aktiver unter anderem beim TSV Straubing, bei dem er namhafte Coaches wie Alfred Kohlhäufl, Reinhold Gerstl, Sepp und Wolfgang Beller hatte. "Ich habe von diesen Trainer-Persönlichkeiten einiges mitnehmen können. Erfolge können im Fußball nur durch Fleiß und Disziplin erzielt werden. Das ist in der Champions League nicht anders wie in der Kreisklasse", meint Akbas, dem bewusst ist, dass der Bezirksliga-Erhalt kein Selbstläufer wird: "Mein primäres Ziel ist es, nicht direkt abzusteigen. Wenn wir es in die Relegation schaffen, wäre das ein Erfolg und das müssten wir dann nach dem bisher sehr chaotischen Saisonverlauf als große Chance sehen. Es wird aber ohnehin hart genug, zwei Teams hinter uns zu bringen." Am Samstag steht ein kleines Endspiel auf dem Programm, wenn die Gäubodenstädter beim aktuell einen Zähler besser gestellten FC Salzweg ran müssen: "Das ist ein echtes Sechs-Punkte-Spiel, das wir nicht verlieren dürfen. Mit einem Unentschieden könnte ich gut leben", meint Akbas, der wieder mit Abwehrchef-Andrei Beica planen kann. "Dafür verabschiedet sich Dogu Celik zwei Wochen in den Urlaub", seufzt der erfahrene Chefanweiser.



Ob Esat Akbas über das Saisonende hinaus auf der Trainerbank von Türk Gücü sitzen wird, ist eher unwahrscheinlich. "Da müsste sich einiges tun. Bei Türk Gücü wird immer schon viel geträumt. Als wir damals in die Kreisliga aufgestiegen sind, wurde bereits von der Landesliga gesprochen. Ich bin ein bodenständiger Mensch, der sich realistische Ziele setzt. Um eine vernünftige sportliche Perspektive zu haben, müsste auch die Mannschaft verjüngt werden. Frisches Blut wäre enorm wichtig", sagt der geradlinige Übungsleiter, der aber bis dato durchaus zufrieden ist: "Das Team zieht gut mit. Ich habe in den letzten Tagen und Wochen viele Gespräche geführt und versucht, die ganzen Probleme dadurch in den Griff zu bekommen. Wir können es schaffen, aber jeder Spieler muss sich voll einbringen und in den Dienst der Mannschaft stellen."






Aufrufe: 04.4.2023, 09:00 Uhr
Thomas SeidlAutor