2024-04-30T13:48:59.170Z

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Zu oft aus dem Tritt gekommen: Die Peißenberger (in roten Trikots, hier Matthias Rohrmoser beim Gastspiel in Ohlstadt) müssen diese Saison den Gang in die Abstiegsrunde antreten.
Zu oft aus dem Tritt gekommen: Die Peißenberger (in roten Trikots, hier Matthias Rohrmoser beim Gastspiel in Ohlstadt) müssen diese Saison den Gang in die Abstiegsrunde antreten. – Foto: Rabuser

Achterbahnfahrt muss enden – TSV Peißenberg muss in der Abstiegsrunde konstanter werden

Peißenbergs Spielertrainer fordert in Kreisliga-Abstiegsrunde konstantere Leistungen

Der TSV Peißenberg ist mit dem Auf und Ab im flotten Wechsel bestens vertraut. Vom Beinahe-Abstieg bis hin zum verpassten Bezirksliga-Aufstieg.

Peißenberg – Hätte der TSV Peißenberg einen Stand auf dem Oktoberfest, es würde aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwo im Dunstkreis der Achterbahn zu finden sein. Nach einem Beinahe-Abstieg in die Kreisklasse klopften die Peißenberger im Folgejahr ganz forsch an der Tür zur Bezirksliga an.

Im kommenden Frühjahr muss der TSV dann wieder gegen die Entwertung seines Status als Kreisligist ankämpfen. Normalerweise ist das eine Aufgabe, die das Peißenberger Team aufgrund seiner fraglos vorhanden Qualität nicht übermäßig stressen sollte. Nehmen die Leistungsschwankungen des TSV aus der Hinserie jedoch chronische Züge an, gerät der Ligaverbleib zum Vabanque-Spiel.

Komfortable Ausgangssituation für den TSV Peißenberg

Die Ausgangssituation ist vergleichsweise komfortabel. Die Mannschaft von Spielertrainer Michael Stoßberger trifft mit dem SV Münsing und dem SV Polling auf zwei Teams, denen beiden der Zugang zur Meisterrunde erst nach langem Hin und Her verweigert wurde. Diese beiden Konkurrenten gehen mit einem Guthaben von jeweils sechs Zählern in die Abstiegsrunde. Hinter dem TSV, der mit vier Bonuspunkten ins Rennen geht, stehen der WSV Unterammergau, Lenggrieser SC und die SG Hausham (alle jeweils 1 Bonuspunkt) von Beginn an unter Zugzwang.

Bei den beiden letztgenannten Vereinen sieht Stoßberger ob ihrer Teilnahme an der Aufstiegsrunde im Jahr zuvor „schon ein bisserl Druck“. Losgelöst davon sind beides kampfstarke Opponenten, die eine körperbetonte Vorgehensweise bevorzugen.

Hannes Buchner soll es richten – Neuzugang des TSV

Stoßberger glaubt an eine Analogie zur Vorrunde mit „ganz engen Spielen“. Freilich mit dem Unterschied, dass seine Schützlinge dann öfter als Sieger vom Platz schreiten sollten als noch in der Vorrunde. Doch so etwas lässt sich von außen nur bedingt beeinflussen. Die Hoffnungen ruhen etwa auf Hannes Buchner, einem Polizisten, der bislang im Fränkischen Dienst tat, jetzt aber in der Region ein Haus, das sich in Familienbesitz befindet, übernahm und renovierte. Mit den Kollegen auf dem Trainingsplatz stand Buchner bislang noch nicht. Stoßberger aber hofft auf die nötige Fitness des Neuen.

„Gute Statur, großer Innenverteidiger.“ Sollte Buchner einschlagen, wäre ein Kernproblem womöglich schon gelöst. Denn mit 26 Gegentoren in 14 Partien konnte die TSV-Defensive in der abgelaufenen Runde eher selten glänzen. Vielleicht weil sie „nie konstant mit der gleichen Viererkette“ habe auflaufen können, merkt Stoßberger an. Krankheiten, Verletzungen und Sperren zwangen den TSV-Spielertrainer oftmals zur Improvisation. „Wir mussten ständig umbauen“, berichtet Stoßberger. Nichtsdestotrotz sei man „hinten zu anfällig“ gewesen.

Mangelnde Fitness durch viele Trainingsabwesenheiten

Auffällig war auch die Häufigkeit, in der die Peißenberger über weite Strecken Vieles schuldig blieben. Zum Ende einer Partie agierten sie oftmals mit hohen Bällen in den Strafraum. Da sich ihr Spielertrainer als sehr kopfballstark und treffsicher erwies, konnten sie mehrmals drohende Niederlagen noch abwenden. Die bevorzugte Spielidee, wenn sie bisweilen auch alternativlos schien, von Stoßberger und seinem Co-Trainer Hubert Jungmann Senior ist das allerdings nicht. Stoßberger schätzt, dass „acht von elf Stammspielern“ aus mannigfaltigen Gründen wochenlang nicht trainieren konnten.

So lassen sich 90 Kreisliga-Minuten kaum in souveräner Manier bewältigen. Man habe sich notgedrungen „von Spiel zu Spiel gehangelt“. Spätestens nach 60 Minuten war der Tank schon ziemlich leer. „Wenn man auf die Trainingseinheiten blickt, kannst du das läuferisch gar nicht leisten.“ Stoßberger übt daher lediglich nur zurückhaltend Kritik, von der sich der 34-Jährige selbst nicht ausnimmt. „In einigen Spielen hätte ich anders umstellen müssen“, räumt er ein. „Du siehst als Spieler vieles anders als der Hubbi an der Seitenlinie.“

Entscheidende Niederlage gegen Polling nimmt der Spielertrainer auf seine Kappe

Auch bei der entscheidenden Niederlage in Polling habe er nicht alles richtig gemacht: „Da hätte ich nach dem 2:1 hintergehen müssen.“ Für den Hohenpeißenberger jedoch ein Verhalten, wie es immer wieder mal passieren kann. „Im zweiten Jahr als Trainer hast du noch viel zu lernen“, weiß er. Ähnlich verhält es sich bei seinen Mitspielern. Einer Einheit, die der Coach in entscheidenden Momenten als „viel zu ruhig“ klassifiziert. Künftig erwartet er mehr Kommandos speziell von seinen erfahrenen Akteuren. Zudem sollen die jüngeren Kicker in Führungsrollen hineinwachsen.

Exemplarisch nennt Stoßberger hierfür Hannes Kunterweit und Christian Kreutterer. „Mehr Lebendigkeit und eine positivere Stimmung“, hat der 34-Jährige in seinem Anforderungskatalog stehen. Deutlich wird die kommende Vorbereitung auf ein hohes Fitnessniveau seines Personals ausgerichtet sein. „Aber viel wichtiger ist, dass alle da sind“, stellt Stoßberger klar. Denn eines wollen sie beim TSV Peißenberg unter allen Umständen vermeiden: „Eine böse Überraschung erleben.“ (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 018.12.2023, 07:46 Uhr
Oliver RabuserAutor