2024-04-25T14:35:39.956Z

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Nedzad Dragovic hängt noch eine Saison beim 1. FC Kleve dran.
Nedzad Dragovic hängt noch eine Saison beim 1. FC Kleve dran. – Foto: Arno Wirths

Abwehrchef Nedzad Dragovic hat noch zu viel Spaß

Schon seit Jahren liebäugelt Nedzad Dragovic vom Oberligisten 1. FC Kleve mit dem Karrierende. Doch der 38-Jährige hat seinen Vertrag erneut verlängert und gibt sich ehrgeizig. Am Samstag geht es gegen den KFC Uerdingen.

Freilich, irgendwann müsse Schluss sein mit dem Fußball, sagt Nedzad Dragovic. „In einiger Zeit wird sich der Körper melden“, sagt der 38 Jahre alte Abwehrchef des Oberligisten 1. FC Kleve. Aber noch sei er eben nicht so weit. Dabei kündigt der Bosnier seit nunmehr drei Jahren immer wieder vorsichtig sein Karriereende an. „Noch macht es zu viel Spaß, um jetzt aufzuhören“, sagt Dragovic. So hat er am Bresserberg seine Zusage für die Saison 2023/2024 gegeben.

„Natürlich zwickt der Körper schonmal hier oder da. Aber in dieser Saison habe ich kein einziges Mal was Größeres gehabt“, sagt Dragovic. Zuhause habe er das Gespräch mit seiner Frau gesucht. Man sei sich einig gewesen, noch eine Spielzeit in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse dranzuhängen. „Immerhin fühle ich mich richtig gut“, sagt Dragovic, der seit 2017 unangefochtener Stammspieler unter Trainer Umut Akpinar ist. Ob dann nächstes Jahr Schluss ist? „Ich will mich nicht festlegen. Die Frage stelle ich mir erst im Frühjahr nächsten Jahres wieder“, sagt Dragovic.

Der Innenverteidiger, der früher bei der SV Hönnepel-Niedermörmter, dem VfB Homberg und dem SV Straelen aktiv war, dirigiert das Spiel der Rot-Blauen. Sein Wort hat Gewicht, auf und neben dem Platz gilt er als Vorbild. Und unverändert gehört Dragovic mit seiner Übersicht zu den stärksten Verteidigern der Spielklasse, wenngleich er in den vergangenen Jahren an Schnelligkeit eingebüßt hat. „Ich kann der Mannschaft weiterhin helfen“, sagt der Familienvater im Gespräch.

Der 1. FC Kleve ist derzeit auf dem besten Weg in Richtung Klassenerhalt. Der Tabellenzehnte hat sechs Spieltag vor Schluss zehn Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone. In der Rückrunde läuft es für die Rot-Blauen deutlich besser als in der ersten Saisonhälfte. Zuletzt feierte man drei überzeugende Siege in Serie. „Ich glaube, dass die Einstellung der Mannschaft besser geworden ist. Außerdem haben wir seit Wochen den gesamten Kader zur Verfügung. Das hat den Konkurrenzkampf belebt, und davon profitieren wir“, sagt der Defensivakteur.

An das Hinspiel anknüpfen

Auch Dragovic präsentierte sich zuletzt in starker Form. Bislang stand der 38-Jährige in 32 Partien auf dem Rasen, ihm gelangen zehn Treffer, davon sieben vom Elfmeterpunkt aus. Kaum einer verwandelt so abgeklärt wie „Nedz“. „Diese Zahlen sind für mich natürlich auch besonders. Als Verteidiger zweistellig zu treffen, kommt nicht häufig vor“, sagt Dragovic. Nur ein Mal vergab der Abwehrchef vom Elfmeterpunkt aus, gegen Germania Ratingen war das. Weitere Treffer könnten am Samstag folgen, wenn es ab 18 Uhr in der heimischen Eroglu-Arena gegen den KFC Uerdingen geht. Die Krefelder, die derzeit auf Tabellenplatz sechs stehen, blicken auf eine enttäuschende und vor allem unruhige Saison mit mehreren Trainerwechseln zurück. Den ersehnten Aufstieg in die Regionalliga verpasst der Traditionsklub deutlich.

Im Hinspiel setzte sich der 1. FC Kleve Ende Oktober dank einer starken Vorstellung mit 3:2 durch. „Das war damals schon ein besonderes Spiel. Vor allem für die jüngeren Spieler ist es eine unvergessliche Erfahrung, im Grotenburg-Stadion aufzulaufen. Aber natürlich reizt mich der Gegner auch nach wie vor“, sagt Dragovic, der davon ausgeht, dass sein Team noch einen Sieg benötigt, um die Klasse zu halten. Dann hätte man 53 Zähler auf dem Konto. „Das aktuelle Polster schaut natürlich toll aus. Aber derzeit punkten fast alle Mannschaften im Tabellenkeller. Daher gibt es fast keine Sicherheiten. Einen Erfolg brauchen wir mindestens, wir wollen aber natürlich mehr“, sagt Dragovic.

Akpinar sagt über den nächsten Gegner: „Der KFC Uerdingen ist gerade in der Offensive sehr gut besetzt. Diese starke Truppe wird uns alles abverlangen. Wir erwarten nochmal ein ganz anderes Spiel als in der vergangenen Woche.“ Allerdings habe er derzeit einen guten Eindruck von seinem Team. „Mit Beginn der Wintervorbereitung waren wir schon viel frischer, und wir haben uns immer weiter gesteigert. Auf dieser Welle wollen wir nun unbedingt bleiben. Dafür müssen wir uns in das Spiel reinbeißen, auf jeden Fall an unsere Grenzen gehen“, sagt Akpinar, der auf den gelbgesperrten Mike Terfloth verzichten muss. Luca Plum ist aus privaten Gründen außen vor, Marten Albrecht verletzt und Sezai Kezer fraglich. Immerhin kehren die Mittelfeldspieler Tim Haal und Fabio Forster nach ihren Sperren zurück.

Aufrufe: 05.5.2023, 22:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor