2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Trainerjubel bei der Ohlstädter Reserve: Stefan Frombeck (3. v.l.) und Konrad Baumann (vorne) freuen sich über den Erfolg nach einer hitzigen Schlussphase.
Trainerjubel bei der Ohlstädter Reserve: Stefan Frombeck (3. v.l.) und Konrad Baumann (vorne) freuen sich über den Erfolg nach einer hitzigen Schlussphase. – Foto: or

A-Klasse 9/10: Kellerteams trumpfen auf - Megas GAP drehen mit Christian Eke auf: „Zack und ciao“

Murnauer und 1. FC-Reserve verlieren

Überraschende Ergebnisse in der A-Klasse: Die Favoriten patzen größtenteils. Der FC Megas GAP baut seine Serie aus.

Landkreis Garmisch-Partenkirchen – Aus dem Spitzentrio wird sich die Murnauer Reserve nicht mehr verabschieden, dafür hat sie sich einen zu großen Vorsprung erarbeitet. Aber: Sie schwächelt, die Tabellenführung bleibt dennoch. Weil die Verfolger Grainau und 1. FC Garmisch-Partenkirchen II ebenfalls nicht gewinnen. Anders FC Megas – wie angekündigt kommt das Team ordentlich in Fahrt. Und Uffing II verliert zumindest nicht mehr ganz so frustrierend. Zumindest sieht’s für den Trainer nach Fußball aus.

Schiedsrichter: Matthias Dolderer (FC Seeshaupt) – Zuschauer: 95 – Tore: 1:0 Reißl (44.), 2:0 Wörner (53.), 3:0 Baumann (59.), 3:1 Schmölzer (90.+2). – Gelb-Rote Karten: Klarmann, Glassner – Khalil.

Die Schlussphase mit drei Platzverweisen und verbalen Nettigkeiten erinnerte ein wenig an die Duelle früherer Jahre: „Gar nicht so verkehrt, dass unsere mal so eine Situation mitmachen“, kommentierte Stefan Frombeck den turbulenten Schlussakkord. Am Spielausgang änderten die lebhaften Szenen nichts, lag der SVO doch bereits mit 3:0 in Front. So reichte es lediglich für den Anschlusstreffer der Gäste, deren Trainer die Partie zunächst gar nicht groß analysieren wollte. „Wir waren nicht gut, und die Qualität des Kaders war es auch nicht“, merkte Sascha Staab ein wenig verärgert an. Grund für seinen Unmut: „Die Leute, die auf dem Platz stehen, sind andere, als die, die wir im Training haben.“

Dem SVO war’s einerlei. Spätestens nachdem Tobias Reißl mit einem Schuss in die lange Ecke zum 1:0 einnetzte, war der Bann gebrochen. Andreas Wörner erhöhte nach einem Zuspiel von Kapitän Maximilian Baumann in die Tiefe. Dessen Einsatz war bis zuletzt fraglich, er sollte sich aber auszahlen. Denn der Routinier traf selbst noch zum 3:0. „Er war überragend“, betont Frombeck. Staab, der sich im ersten Abschnitt Rot für Keeper Seraphin Glaßner wegen eines vermeintlichen Handspiels außerhalb des Sechzehners gewünscht hätte, räumte die Niederlage ein. „Wir hatten auch Chancen, haben sie aber nicht genutzt.“ (or)

Schiedsrichter: Florian Bauer (SC Huglfing). – Zuschauer: 50. – Tore: 0:1 Ruzic (68.).

Jetzt haben die Murnauer ihre erste Mini-Krise. Gegen Mittenwald verlor die Zweite Mannschaft zum dritten Mal hintereinander, diesmal 0:1. „Du merkst den Jungs an, dass die Körpersprache nicht mehr da ist“, sagt Trainer Jan Tischer. Darüber werden sie sich heute im Training unterhalten. Solche Aussetzer sind typisch für junge Mannschaften. „Daraus muss sie lernen.“ Zur Wahrheit gehört genauso, dass die TSV-Reserve längst nicht mehr so gut aufgestellt ist wie noch in der Vorrunde, praktisch ohne Hilfe aus der Bezirksliga auskommen muss.

Das Duell bot wenig schöne Szenen für Fußballfreunde. Ein Großteil spielte sich zwischen den Strafräumen beider Klubs ab. Dort eliminierten sie sich beinahe über die gesamte Spielzeit. Sah auch FCM-Coach Maximilian Tauwald so, dennoch sagte er: „Das war unser bestes Spiel dieses Jahr.“ Tischer hingegen vermisste bei den Murnauern den Esprit in der Offensive, gerade wenn’s Richtung Tor ging. „Wir sterben in Schönheit.“ Symptomatisch dafür: Die beste Chance hatte Murnau bei einem Freistoß von Alexander Fürst. Per Standard fiel dann auch das Siegtor. Sasa Ruzic’ feiner Schuss segelte über die Mauer, klatschte vom Pfosten aus ins Tor. Tauwalds Kommentar: „Eiskalt reingemacht, da gab es wenig zu halten.“ (am)

Schiedsrichter: Christian Zeilbeck (1. FC Garmisch-Partenkirchen). – Zuschauer: 30. – Tore: 1:0 Scheck (11.), 1:1 Böhmer (41./FE). – Gelb-Rote Karte: Schorer.

Der Abend endete für die Grainauer Fußballer in der Spielbank. Ein Teamausflug mit 30 Mann. Florian Sporer, der langjährige SC-Stürmer, arbeitet dort und unterhielt die Kollegen. Ein guter Ausklang für einen alles in allem zufriedenstellenden Tag. Auch wenn das Ergebnis (1:1) gegen Eschenlohe nicht ganz nach Wunsch ausfiel, hat Grainau endgültig beste Chancen auf die Meisterrunde. „Wir haben es selbst in der Hand und schauen, was möglich ist“, sagt Coach Christoph Saller. Nach der Schwächephase der Murnauer und der Niederlage der Garmisch-Partenkirchner Reserve rückt selbst Platz eins in Reichweite.

Beim Gegner geht’s hingegen um nichts mehr. Trainer Florian Mayr würde sich über ein paar Rückkehrer von den Verletzten und Kranken freuen. In Grainau blieben ihm bloß zwei Wechselspieler, einer schaffte es erst nach Anpfiff zum Duell, weil der Verband zum Ärger der Gäste die Partie um eine Stunde vorverlegt hatte. So ließ sich auch der Stotterstart der Eschenloher erklären. „Sehr gut angefangen, großen Druck erzeugt“, lobt SC-Trainer Saller sein Team.

Zur Belohnung gab’s das 1:0 von Sebastian Scheck. Danach riss der Faden, auch weil Eschenlohe umstellte und früher draufging. Aus einer dieser Situationen entstand das 1:1, dem ein Fehlpass von Benno Zach vorausgegangen war. Torwart Franz Maurer musste foulen, Lukas Böhmer verwandelte den Elfmeter. Für den Rest der Partie ärgerten sich beide Trainer über ausgelassene Chancen. Zum Ende kam bei Eschenlohe Hektik auf nach der Gelb-Roten-Karte gegen Florian Schorer. Letztlich waren sich Saller und Mayr einige: Die Punkteteilung geht in Ordnung. (am)

Schiedsrichter: Alexander Strobel (BSC Oberhausen). – Zuschauer: 50. – Tore: 1:0 Eke (4.), 2:0 Said Hassan (60.), 2:1 Noll (64.), 3:1 Eke (73.), 3:2 Drewing (83./ FE), 4:2 Eke (90.+7).

Manche mögen’s große Töne nennen. Doch Theodoros Tegos sieht ja, was sich gerade beim FC Megas entwickelt. „Ich hab’s vor Wochen gesagt, dass wir ins Laufen kommen.“ Nach Spitzenreiter Murnau entzauberten die Garmisch-Partenkirchner nun auch Oberammergau (4:2), das sich Hoffnungen auf Platz drei gemacht hatte. „Nicht gut durch die Bank“, urteilt Gäste-Trainer Markus Mayer. Er schätzte zwar 80 Prozent Ballbesitz bei seinen Männern. „Aber wir machen nichts draus.“ So sah er Fehlpässe auf dem buckligen Platz im Käfig. Erwähnt wissen wollte er genauso, dass der FC Megas „Fußball spielen kann“. Gerade wie die Hausherren die Konter ausspielten, war schön anzuschauen.

Am Ende diverser Angriffe stand oft Torjäger Christian Eke im Eins-gegen-Eins mit einem TSV-Verteidiger. Was der Ballkünstler aus solch goldenen Möglichkeiten macht, beschrieb sein Trainer treffend: „Zack und Ciao.“ Ins Tor. Dreimal traf Eke gegen die Ammertaler. Genauso vorbildlich war die Verteidigungsarbeit der Garmisch-Partenkirchner. Ständig brachten sie noch ein Bein in die Pässe. Wenn die Oberammergauer mal durchkamen, schossen sie am Kasten vorbei. „Uns ist ums Verrecken nichts rausgegangen“, klagt Mayer. Beim 1:2 und 2:3 schmeckten sie nochmals heran. Doch beide Male folgte ein Eke-Streich im Schnellangriff. (am)

Schiedsrichter: Mahmoud Adlouni (MTV Berg). – Zuschauer: 80. – Tore: 1:0 Steuer (14.), 1:1 Buchberger (21.), 2:1 Rötzer (46.), 3:1 Wörmann (74.), 4:1 Wörmann (89.).

Nicht immer fühlen sich Niederlagen gleich an. Zuletzt passte beim SV Uffing II wenig; weder Aufstellung, noch Abwehrverhalten. Ergo: 26 Gegentreffer in drei Spielen. In Habach, beim Rangzweiten, war der SVU erstmals nicht die schlechtere, gleichwohl die unglücklichere Mannschaft. Am Ende stand eine 1:4-Niederlage zu Buche. Nach verschlafener Anfangsphase, inklusive Rückstand, fand der SVU besser ins Spiel und glich durch Matthias Buchberger im zweiten Versuch aus. „Diesmal hat es Spaß gemacht und nach Fußball ausgeschaut“, konstatiert Sebastian Graf.

Der Spielertrainer selbst ließ nach einem Konter die große Chance auf die 2:1-Führung aus. Nach der Pause schlug jedoch das Schicksal gnadenlos zu. Gleich nach Wiederanpfiff markierte Habach bei einer Ecke das 2:1. „Völlig unsortiert“, moniert Graf. Ein direkter Freistoß in den Torwinkel sowie das 4:1 mit dem Schlusspfiff gaben dem Vorletzten den Rest. „Habach macht halt die Tore, die wir nicht gemacht haben“, bedauert Graf. (am)

Aufrufe: 017.10.2022, 09:29 Uhr
Oliver RabuserAutor