2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Die Spieler Lukas Kunzendorf und Moritz Müller feiern mit 1. FC-Trainer Florian Heringer
Die Spieler Lukas Kunzendorf und Moritz Müller feiern mit 1. FC-Trainer Florian Heringer – Foto: ANDREAS MAYR

1. FC Garmisch-Partenkirchen liefert Antwort auf die Derby-Niederlage

Fußball-Bezirksliga: 1. FC Garmisch-Partenkirchen feiert 6:2-Erfolg

Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen fertigt den FC Deisenhofen II mit 6:2 ab. Insbesondere die Offensive der Gastgeber zeigt sich stark verbessert.

Garmisch-Partenkirchen – Vor dem Abbauen und Aufräumen blieb noch Zeit für eine La-Ola-Welle. Also trabten die Fußballer aus Garmisch-Partenkirchen barfuß auf die Tribüne zu. Das Publikum in der Marktgemeinde ist empfänglich für derlei Feiermaßnahmen, gilt ohnehin als unterstützendes Element, man merkt das bei jedem Tor, das unterhalb des Waxensteins frenetisch gefeiert wird. Und am Samstag gab es viele Gründe zum Jubeln. Mit 6:2 wurde der starke Aufsteiger FC Deisenhofen II abgefertigt. Aber, und das ist nicht übertreiben, der 1. FC hätte auch zehn Buden schießen können. „Auf jeden Fall eine gute Reaktion“, merkte Florian Heringer nach der Derby-Niederlage in Murnau an.

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Kurios an dieser Partie war, dass das Ergebnis nicht viel über die Leistung der Gastgeber verriet. Selbst der Trainer hat seine Mannschaft schon stärker gesehen in dieser jungen Bezirksliga-Spielzeit. „Trotzdem haben wir viele Fehler gemacht, in ein paar Situationen waren wir wieder nicht so abgezockt“, sagte Heringer. Seine Kritik bezog sich auf Stellungsfehler in der Abwehr, die den Gästen einige gute Chancen und zwei Tore ermöglichten, darüberhinaus auf den sorglosen Umgang mit locker einem Dutzend Torschüssen aus exzellenten Positionen.

Doch dieser Nachtmittag war nicht zum Schimpfen da. Sechs Tore schießen sich nicht von alleine. Der Kern des Sieges lässt sich in vier Atome aufspalten: Gegner, Spielfreude, Taktik und Schiedsrichter. Einmal wäre da die U23 plus Routiniers aus dem Münchner Süden, die nur mit einer Rumpfmannschaft anreiste. Im Vergleich zum Aufstiegsspiel in Habach im Mai, dem Meisterstück des FCD, standen nur noch drei Kicker von damals auf dem Feld. Verletzungen und Abgänge haben das Team geschwächt. Sobald die starken Offensivkräfte der Garmisch-Partenkirchner – Jonas Poniewaz, Lukas Kunzendorf, Jonas Schimpf und vor allem Moritz Müller – den Ball eroberten, attackierten sie gnadenlos die vielen freien Räume und ließen ihre Spielfreude walten. Vor dem 1:0 schlug Kevin Hock eine Traumflanke auf Poniewaz, beim 2:0 schepperte Müller den Ball unter die Latte, Tor drei (ein Freistoß) war ein Gemeinschaftsprodukt inklusive Trainer. Ihr Freistoßtrick endete in einer Auflage für Kunzendorf. Witzig an der Szene: Papa Müller hatte vom Spielfeldrand lautstark gefordert. „Hau den Ball einfach rein, nicht wie in Murnau.“ Prompt schlug sein ekliger Aufsetzer im Tor ein. Offensiv machte der 1. FC einen gewaltigen Satz in die richtige Richtung.

Das lag auch am System von Coach Heringer. Seine Dreierkette mit spielstarken Verteidigern (Christoph Schmitt, Jakob Jörg und Maximilian Heringer) stellte Deisenhofens Team vor Zuordnungsprobleme und knackte das sonst so starke Mittelfeld. Zudem fand der Trainer für Jonas Schrimpf eine neue Position im Mittelfeldzentrum. Eine der großen Lehren aus dem Murnau-Derby. „Damit er Bindung im Spiel kriegt“, erklärt Heringer. Schrimpfs guter Auftritt mündete im 5:1 nach schönem Solo. Zudem war das Schiedsrichter-Gespann den Werdenfelsern wohlgesonnen. Vor dem 2:0 verwehrte Mert Akkoyun den Gästen einen Handelfmeter. „Es gibt Schiedsrichter, die pfeifen das. “ Das Foul an Müller vor dem 4:1 wertet auch nicht jeder Schiri als Strafstoß. Heringers Fazit zum Referee: „In den Schlüsselmomenten Glück gehabt.“ ANDREAS MAYR

Aufrufe: 015.8.2022, 17:37 Uhr
Andreas MayrAutor