Es war der Auftakt zu einem zu erwartenden Feiermarathon für die Spieler des 1. FC Bocholt. Vor ihren rund 600 mitgereisten Fans ging es unmittelbar nach dem 4:2-Erfolg in Velbert. Und die während des Spiels noch geäußerten Bitten der Velberter, das Abbrennen von Pyrotechnik zu unterlassen, war inzwischen der Aussage gewichen, diese doch zumindest nicht auf den exzellenten Rasen zu werfen, auf dem zuvor 90 Minuten Saisonausklang stattgefunden hatten.
Dafür war es allerdings notwendig, einen besonderen Geist innerhalb des Kaders zu schaffen. "Wenn wir ein Heimspiel haben, klatscht jeder Spieler aber auch den letzten Ordner noch ab, da ist etwas gewachsen. Das müssen wir uns erhalten", sagt Winking, der auch im letzten Saisonspiel wieder stolz auf sein Team war. "Wenn man heute etwa Kohei Nakano sieht, der ohne große Spielpraxis hier ein solches Spiel abliefert, und der gerade einmal ein halbes Jahr bei uns ist, dann ist das schon großartig", betont der Coach, der natürlich auch weiß, was für eine Rolle sein Mittelstürmer Marcel Platzek mit seinen 39 Toren gespielt hat, sportlich und menschlich. "Bei unserem ersten Training war er anderthalb Stunden früher da, da war ich noch nicht mal am Platz. Er ist ein absoluter Profi", erklärt Winking.
So war es für den Topstürmer der Liga dann auch nicht so schlimm, dass das 40. Tor zum Saisonabschluss nicht mehr fallen wollte. "Das ist mir jetzt vollkommen egal. Jetzt geht es nur noch nach Mallorca, da feiern wir dann weiter", erklärte Platzek, der mit seinem Team am Samstagmorgen um 6.15 gleich in den Flieger gestiegen ist. Und wenn die Bocholter so weiter feiern, wie sie das nach dem Spiel getan haben, kann sich der Ballermann auf etwas gefasst machen.
Dass der erst 19-jährige, eingewechselte Bocholter Keeper Felix Göttling sein erstes Spiel machte und zweimal großrtig verhinderte, dass es noch einmal knapper wurde, passte exakt ins Bocholter Bild des Tages - wie auch der Saison.