2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Gonsenheims Atsuki Sorihashi (rechts) und Eintracht-Spieler Michael Gilles behaken sich im Zweikampf.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Gonsenheims Atsuki Sorihashi (rechts) und Eintracht-Spieler Michael Gilles behaken sich im Zweikampf. Foto: hbz/Jörg Henkel

Weiße Weste war gestern

Fußball-Verbandsligist SV Gonsenheim erleidet mit überraschendem 1:2 gegen Bad Kreuznach erste Saison-Pleite

Mainz. Spitzenreiter werden sie bleiben, egal was die Konkurrenz macht. Doch den Nimbus der Unbesiegten sind die Verbandsliga-Fußballer des SV Gonsenheim nach der 1:2 (1:2)-Niederlage am Freitagabend gegen Eintracht Bad Kreuznach los. Weil der SVG die Konter nicht unterbunden bekam und vorne eine Vielzahl dicker Torchancen liegen ließ.

„Uns war klar, dass wir nicht durch die Liga marschieren werden“, hielt Dennis Merten fest, dem zwar das einzige Gonsenheimer Tor gelang – doch es hätten noch einige weitere sein können, wenn nicht müssen. „Sehr ärgerlich“ findet Merten die Niederlage, denn sie hätte nicht sein müssen. Hinten patzte ausgerechnet der bisher so stabile Co-Trainer Ferhat Gündüz zweimal. Erst berechnete er einen langen Ball des früheren SVG-Jugendspielers Fabien Spreitzer falsch, Philipp Skiba bedankte sich mit dem 0:1 (27.). Dann lief Levi Mukamba, noch so ein früheres Wildpark-Talent, dem Abwehrchef weg und konnte noch vor dem Seitenwechsel den Siegtreffer (44.) mit Salto und Flickflack feiern. Seine Gelb-Rote Karte (86.) fiel nicht mehr ins Gewicht.

Drei dicke Chancen hatten die Gäste vor dem 0:1 bereits. Die Methode, tief zu stehen und schnell zu kontern, ging auf. Auch, weil die Gonsenheimer kräftig mithalfen. Zwar machte Merten das 1:1 (31.) – Tim Habscheid wurde links hinter der Abwehrkette eingesetzt und spielte quer –, doch danach ließ er einen Sechs-Minuten-Hattrick liegen. Erst nach Gündüz’ langem Ball, dann nach Damir Bektasevics vermeintlich tödlichem Pass war Keeper Mark Becker jeweils mit dem Fuß zur Stelle (34., 37.). „Ärgerlich – ich habe nicht gut genug gezielt“, sagt ein enttäuschter Dennis Merten.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Konter der Kreuznacher, die in Niklas Schneider das 1:3 liegen ließen (58.), immer seltener. „Wir hatten zehn, elf Chancen, irgendwann habe ich aufgehört zu zählen“, sagt SVG-Trainer Christian Lüllig. Merten köpfte zweimal zu harmlos (64., 70.), Bektasevics Freistoß strich vorbei (70.), Ibrahim Yilmaz’ Schüsse fing Becker (75., 83.), Robin Lehmanns Fallrückzieher lenkte der Keeper stark am Gebälk vorbei (90.+4). „Wir waren nicht zwingend genug“, musste Lüllig eingestehen, „aber wir bleiben positiv, uns wird die Niederlage in keinster Weise umwerfen.“ Genau diese Haltung hatte er auch direkt nach dem Spiel mit einigem Nachdruck im Mannschaftskreis verlangt.

Nach all den Topspiel-Siegen und der Sechs-Punkte-Tabellenführung fehlten die entscheidenden paar Prozent an Geradlinigkeit. „Die letzte Konsequenz, die Überzeugung“ vermisste der Trainer, „und die Standardsituationen waren katastrophal.“ Zudem sprach Lüllig von „gravierenden individuellen Fehlern“, die zu den Gegentoren führten. Doch hinsichtlich der Einstellung könne man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Beim freien Wochenende bleibt’s, bei Tabellenplatz eins auch.

SV Gonsenheim: Simon – Obas, Gündüz, Hermann, Rimoldi – M. Yilmaz (87. Lehmann), Ahlbach – Sorihashi (59. Canizzo), Bektasevic, Habscheid (67. I. Yilmaz) – Merten.



Aufrufe: 012.10.2018, 22:20 Uhr
Torben SchröderAutor