Für Alexander Eberlein, den U23-Kapitän Yunus Karayün, Onur Kaya, Walter Kirschner, Maximilian Lüftl, Benjamin Schlettwagner und Robert Glatzel ist das Kapitel SV Wacker Burghausen beendet. Sie werden - laut Aussage von Trainer Uwe Wolf - unter seiner Führung das Wacker-Trikot nicht mehr tragen. Die sieben genannten Spieler weigerten sich am vergangenen Sonntag eine zusätzliche Sonder-Laufeinheit mit Medizinbällen einzulegen, während die Spieler aus dem Profikader zur Massage geschickt wurden. "Wir wussten uns nicht mehr anders zu wehren. Ich möchte betonen, dass es hier nicht drum ging, uns einer Trainingseinheit zu verweigern. Wir hatten vom Vortag größtenteils 90 Minuten in den Knochen. Aus meiner Sicht wäre so eine Maßnahme gesundheitsgefährend gewesen. Die Einheit nicht durchzuführen war reiner Selbstschutz", so einer der betroffenen Spieler, der sich vom Trainer unfair behandelt fühlt, allerdings nicht namentlich genannt werden möchte. "Es werden Riesenunterschiede gemacht, schon seit mehreren Wochen. Wir standen wirklich mit dem Rücken zur Wand und fühlten uns durch die Strafmaßnahme und die Kündigungsandrohung des Trainers zusätzlich unter Druck gesetzt."
Von den drei Spielern, die nach deutlichen Worten des Trainers die Sondereinheit absolvierten, darf einzig Philipp Maier wieder am Trainingsbetrieb der Wackerianer teilnehmen. Andreas Giglberger, Arian Osmanaj, und die am Sonntag krankheitsbedingt absenten Spieler Lucas Altenstrasser, Florian Brachtel, Alexander Winkler und Philipp Knochner wurden zunächst ebenfalls - auf Abruf - vom Training freigestellt, dürfen aber nach einer Entscheidung vom heutigen Nachmittag ab dem morgigen Donnerstag wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen. "Wir wollten ein Zeichen setzen. Derartige Ungleichbehandlungen, die sich schon seit Monaten hinziehen, habe ich in meiner Fußballer-Laufbahn noch nie erlebt. Wir wurden für etwas bestraft, für das wir überhaupt nichts konnten. So gern ich mich für den Verein einsetze und mich voll mit dem Klub indentifiziere, aber so eine Behandlung geht nicht. Wir mussten uns wehren. Dass die Sache nun so endet, ist frustrierend und stimmt uns alle sehr traurig. Den Schritt bereue ich aber zu keiner Sekunde", so ein weiterer der betroffenen Spieler.
Auch im Funktionsteam der U23 hat der Eklat vom Wochenende für Veränderungen gesorgt. Der Physiotherapeut, Helfer aus dem U23-Funktionsteam, sowie U23-Spielleiter Heinz Kothieringer haben sich auf die Seite der bestraften Spieler gestellt und ihren Dienst beim SV Wacker quittiert. "Solange in dieser Sache keine Lösung gefunden wird, die sowohl im Sinne des Vereins als auch im Sinne der betroffenen Spieler ist, werde ich keine Tätigkeit mehr beim SV Wacker ausführen. Das habe ich dem Verein soeben mitgeteilt", erklärt Kothieringer gegenüber FuPa. U23-Trainer Stanley König bedauert die Entwicklung der letzten Tage, erklärt aber auch: "Beide Seiten wurden in dieser Sache gehört. Man muss die Anliegen beider Seiten verstehen. Die Geschäftsführung des Vereins hat sich mit dem Trainerstab besprochen. Und alle waren sich einig, dass die Spieler nach den Vorfällen die geschilderten Konsequenzen zu tragen haben. Ich hätte mir gewünscht, dass es noch ein weiteres Gespräch zwischen Spielern und der Vereinsführung gegeben hätte und das eine der beiden Parteien auf die andere zugegangen wäre. Dazu ist es aber leider nicht mehr gekommen."