Holzhausen zeigt mehr Biss im Derby - 4:2 gegen GMHütte

„Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, aber es wird Zeit für den ersten Saisonsieg“, hatte Holzhausens Trainer Malte Becker vor der Partie gesagt, die dann furios begann. Allerdings gerieten die Gastgeber zunächst ins Hintertreffen. GMHüttes agiler Saikoubah Manneh bediente Birman Mahmoud mustergültig zum 0:1 (5.).

„Wir kommen gut ins Spiel, aber kassieren dann unnötig den Ausgleich“, monierte GMHüttes Trainer Frank Rethmann das Abwehrverhalten vor dem 1:1. Mit einem Diagonalpass wurde BSV-Rechtsaußen Christian Kleinheider in Szene gesetzt, der dann die Verteidiger und den Torwart mit einem Schuss ins kurze Eck alt aussehen ließ.

Das Tor hatte sich nicht angedeutet, denn Holzhausens Mittelfeldmotor Torsten Kuhlmann musste seinen BSV kurz zuvor mit einer lauten Ansage an seine Kollegen wachrütteln. Die Gastgeber zeigten nun Präsenz in den Zweikämpfen und waren im Spiel, das mit wenigen Chancen auf beiden Seiten nach einem Remis zur Pause aussah. Vor dem Halbzeitpfiff fiel aber aus dem Nichts noch das 2:1 für den BSV durch Marcel Schulte. Der Neuzugang aus Hasbergen wurde mit einem Pass in die Schnittstelle der Viererkette auf die Reise geschickt und vollstreckte eiskalt mit einem Schuss vorbei an GMHüttes Keeper Tim Walhorn.

Wer in der zweiten Halbzeit eine energische Aufholjagd der Gäste erwartet hatte, sah sich getäuscht. Holzhausen hatten die Partie im Griff und kam nach einer Ecke durch Torsten Kuhlmanns Kopfballtreffer zum 3:1 (56.). „Da haben wir unsere Hausaufgaben nicht gemacht, denn Kuhlmanns Kopfballstärke ist ja bekannt“, so Rethmann. Umso überraschender kam GMHütte dann wieder auf 3:2 heran. Die erste echte Chance in der zweiten Halbzeit verwertete Riar Uljaj mit einem Flachschuss.

Nach dem Treffer gestaltete die Viktoria das Spiel wieder offener. Spannend blieb es bis zum Schluss. In der Schlussphase sah Kuhlmann Gelb-Rot, aber GMHütte schlug aus der Überzahl kein Kapital mehr. „Wir haben nicht den nötigen Mut gezeigt, um den Ausgleich zu erzwingen“, war Rethmann enttäuscht. „Es war zu wenig, um das Derby zu gewinnen. Man kann sich in dieser ausgeglichenen Liga nicht erlauben, ohne Vollgas zu spielen“, sagte der Viktoria-Trainer. Die Holzhauser verteidigten clever und die Viktoria agierte ohne Wucht in den Offensivaktionen. „In vielen Situationen haben wir Lehrgeld gezahlt, und Holzhausen war enorm effektiv. Wir haben uns die Niederlage selbst zuzuschreiben. Das müssen wir wieder verbessern, sonst rutscht man ganz schnell unten rein“, sagte Rethmann.

Statt des erhofften 3:3 fiel dann in der Schlussminute in Unterzahl der 4:2-Endstand für den BSV durch den eingewechselten Jonas Kiwitt. Er köpfte eine mustergültige Freistoßflanke von Christoph Baumann ins Netz. „Ich bin mit der Leistung zufrieden und natürlich mit dem Ergebnis. Die Gelb-Rote Karte für Torsten Kuhlmann liegt mir schwer im Magen“, sagte BSV-Trainer Becker, der am kommenden Wochenende gegen Lechtingen auf seinen wichtigen Strategen verzichten muss.