2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Aktuell eine Einheit: Bei der Wormatia ziehen alle Akteure an einem Strang - auch deshalb läufts sportlich rund. Foto: photoagenten/Alessandro Balzarin
Aktuell eine Einheit: Bei der Wormatia ziehen alle Akteure an einem Strang - auch deshalb läufts sportlich rund. Foto: photoagenten/Alessandro Balzarin

Zusammenhalt als Erfolgsbasis

Wormatia demonstriert auch beim 6:0 im Pokal gegen Ruchheim enge Verbundenheit

WORMS.Elf Punkte aus sieben Spielen, davon gleich drei Siege und Tabellenplatz acht: Keine Frage, der Saisonstart ist Wormatia Worms eindeutig gelungen. Der Fußball-Regionalligist präsentiert sich nach einer völlig verkorksten Runde 2013/14, an deren Ende fast der Abstieg in die Oberliga gestanden hätte, von einer ganz neuen Seite. Die Gründe für den Aufschwung liegen auf der Hand: Mannschaft und Trainerteam sind aktuell eine verschworene Einheit, in der jeder Einzelne für den anderen kämpft. Und auch die Fans stehen wieder voll hinter der an diesem Wochenende spielfreien Wormatia, die erst am Dienstag um 19 Uhr zuhause gegen den FC Homburg antritt.

Fans stehen hinter der Elf

Das war in der vergangenen Saison nicht immer so. Nach teils erschreckend schwachen Auftritten der Wormser, die ihre treuen Anhänger auf eine harte Probe gestellt hatten, war der Unmut bei manchen Zuschauern phasenweise groß. Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt: Die VfR-Anhänger unterstützen ihre Elf längst wieder uneingeschränkt. Sie honorieren den nimmermüden Einsatz der Mannschaft, nehmen ihr auch Fehler nicht übel. Entsprechend froh und stolz zugleich ist Wormatia-Trainer Sascha Eller. „Der Funken ist vom Platz auf die Tribünen übergesprungen. Die Kommunikation zwischen Mannschaft und Fans ist derzeit sehr gut, das beflügelt uns“, freut sich der junge Coach. Der Support des Publikums und die steigenden Zuschauerzahlen in der EWR-Arena seien auch ein toller Lohn für die bislang gezeigten Leistungen des Teams.

„Letzte Saison waren die Fans auch da. Aber sie waren natürlich kritischer“, sagt Sascha Eller. Solange seine Elf auf dem Spielfeld alles gebe, würden die Anhänger derzeit auch ein Unentschieden oder gar eine Niederlage verzeihen. „Nicht viele Leute dachten vor dieser Runde, dass mit dieser jungen Mannschaft viel geht“, blickt Sascha Eller zurück. Doch das Team hat alle Skeptiker bislang eines Besseren belehrt. „Die Jungs haben sich einfach gefunden, passen gut zusammen und zerreißen sich. Wir wollen etwas für Worms bewegen“, skizziert Eller das Geheimnis des aktuellen Erfolgs. Lange Gespräche mit jedem Kicker hat der Trainer geführt, auch die Neuzugänge wurden vor ihrer Verpflichtung genau unter die Lupe genommen. „Wir haben geschaut, ob es wirklich harmoniert und sie zur Wormatia passen“, sagt Eller.

Er geht davon aus, dass auch Innenverteidiger Alexander Hien, der erst vor wenigen Tagen von Eintracht Frankfurt an die Alzeyer Straße gewechselt ist (die WZ berichtete), sich gut ins Mannschaftsgefüge einfügt. Was andere Neue wie Florian Treske, Enis Saiti oder Ali Özgun bereits bewiesen haben. „Es passt einfach. Letztes Jahr waren es auch super Jungs, aber sie waren sich untereinander nicht ganz grün. Das ist dieses Jahr anders“, sagt der Wormatia-Übungsleiter. Der Teamgeist ist offenbar ein Schlüssel zu Konstanz und Erfolg. Genau wie die Mischung des Kaders. Junge Nachwuchstalente wie Sandro Loechelt oder Max Bergemann-Gorski, dazu erfahrene Kicker wie Eugen Gopko oder Benjamin Maas, die bereits in der Dritten oder Regionalliga gespielt haben - bei der Wormatia passt's im Moment.

Dennoch tritt Sascha Eller auf die Euphoriebremse. „Der ein oder andere Rückschlag wird sicherlich kommen. Aber damit müssen wir leben“, sagt er. Und liegt damit ganz auf einer Linie mit Kapitän Maximilian Mehring. „Keiner bei uns hebt ab oder dreht durch. Wir wissen ganz genau, welch schlechte Saison wir letztes Jahr hatten“, sagt der 28-Jährige. Eine solche Zitterpartie soll sich auf keinen Fall wiederholen. „Wir haben viele gute Leute reinbekommen, die auch charakterlich gut zu uns passen“, sagt Mehring.

Der Spielführer schreibt Trainer Sascha Eller einen wichtigen Anteil am momentanen Höhenflug zu. „Er ist kommunikativ, offen und ehrlich. Und er schafft es, dass unsere Jungs im Kopf frei sind und sich keine negativen Gedanken machen vor dem Spiel“, erläutert Max Mehring.

Eller vermittele den Wormaten den puren Spaß am Fußball, habe als junger Coach obendrein einen anderen Zugang zu seinen Spielern als manch älterer Kollege. „Außerdem ist er taktisch-inhaltlich stark und geht unbekümmert an die Sache ran“, hebt der VfR-Kapitän hervor. Habe es seine Elf in der vergangenen Saison nicht geschafft, die Fans mitzureißen und aufgrund ihrer Erfolglosigkeit für Unzufriedenheit bei den Zuschauern gesorgt, sei das Verhältnis nun „absolut positiv“.

„Weil die Resultate stimmen und jeder Vollgas gibt“, sagt Mehring. Sein Saisonziel: „Zuhause eine Macht werden, uns weiter stabilisieren, Gegner ärgern und sicher drinbleiben!“ Klingt realistisch.

Klarer SIEG GEGEN SV RUCHHEIM
. In der fünften Runde des Verbandspokals hat die Wormatia am Donnerstagabend ihre gute Form unterstrichen und beim Ludwigshafener Vertreter SV Ruchheim aus der A-Klasse Rhein-Pfalz standesgemäß 6:0 (3:0) gewonnen.. Die Wormser agierten von Beginn an sehr souverän und überlegen und stellten die Weichen frühzeitig auf Sieg.. Enis Saiti eröffnete den Torreigen bereits in der 3. Minute, ehe Florian Treske nur sechs Minuten später das 2:0 für die Wormatia folgen ließ. In der 27. Minute machte Sascha Wolfert mit dem 3:0 schon vor der Pause alles klar für den Regionalligisten. Erneut Wolfert mit einem Doppelschlag (54./56.) sowie Zahit Findik mit dem 6:0 kurz vor Schluss (88.) erzielten die weiteren Treffer für den hohen Favoriten.. Die Wormaten ließen zu keinem Zeitpunkt der Partie etwas anbrennen und schalteten zwischendurch einen Gang zurück.
Aufrufe: 04.9.2014, 21:32 Uhr
Andreas RiechertAutor