Zumindest Platz zwei soll es sein

,,Das Ziel ist es, diesen zu verteidigen", gibt der junge Teamchef, welcher die Verantwortung im Laufe der Hinserie von Steven Jones übernommen hat, die Marschroute vor. Die verbale Zurückhaltung - lange Zeit war der Aufstieg kein Thema - mussten die Wormaten schnell ad acta legen. Zu offensichtlich war die Tatsache, dass die talentierten Jungspunde wieder ein gehöriges Wörtchen um die vordersten Plätze mitreden werden. Selbst als der Saisonstart total in die Hose ging und der VfR nach vier Spielen auf Rang 15 notiert war, glaubte Mehring an die Qualität seiner Elf: ,,Uns war immer klar, dass wir oben mitspielen können. Wir haben den Kader aus dem vergangenen Jahr im Großen und Ganzen behalten und ihn ganz bewusst noch breiter aufgestellt, um die Jungs ans Limit zu bringen."

Gerade die Größe des Kaders bezeichnet Mehring als eines der Erfolgsrezepte. Nach der starken Saison im Spieljahr zuvor wollten die Verantwortlichen neue Reize setzen: ,,Man neigt sonst dazu, sich auf den guten Leistungen auszuruhen", weiß Mehring. Seine Schützlinge ließen jedoch keine Verschleißerscheinungen erkennen, der Konkurrenzkampf zeigte die erhoffte Wirkung. Die Analyse fiele jetzt durchweg positiv aus, wäre da nicht der verkorkste Saisonauftakt gewesen. Mehring: ,,Das ist schon ärgerlich, sonst würde es noch besser aussehen. Es ist aber auch normal, dass ein neuer Trainer und eine veränderte Mannschaft Zeit brauchen."

Mächtig getrübt wird sein Rückblick allerdings durch die letzte Partie des Jahres gegen die TSG Hechtsheim. Nicht das 1:1-Unentschieden ließ den Verantwortlichen den Schock in die Glieder fahren, vielmehr die Verletzungen der Leistungsträger Marc Bullinger, Jonas Frey und Dominik Müller. Während Bullinger schnell Entwarnung geben konnte (überdehntes Außenband) hatte Keeper Müller immerhin Glück im Unglück. ,,Das vordere Kreuzband ist nur angerissen", schnaufte Mehring durch. Dennoch wird der Torwart einige Wochen ausfallen, sodass Ersatztorwart Enez Aslan in den Fokus rückt: ,,Durch seine Trainingsleistungen hätte er es ohnehin verdient gehabt, die eine oder andere Partie mehr zu spielen. Zudem gibt es ja noch Timo Utecht, der immer wieder Spielpraxis braucht."

Weniger Glück hatte derweil Jones Frey, der mit einem Kreuzbandriss wohl bis Saisonende ausfällt. ,,Das ist bitter und tut mir extrem leid für ihn, weil er ein richtig guter Junge ist", zeigt Mehring, selbst ein gebranntes Kind in Sachen Knieverletzungen, Mitgefühl. Der Übungsleiter glaubt jedoch weiter an den Linksfuß: ,,Jonas ist nicht so kopflastig, er hat ein entspanntes Naturell. Er wird schnell wieder auf den Beinen sein." Neuzugänge schließt Mehring trotz der Verletzungen übrigens aus.