2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Saison vorbei: Nachdem er vergangene Woche im Spiel bei der SG Großaspach die zehnte Gelbe Karte gesehen hat, ist Wormatia-Defensivmann Marcel Abele (vorne) am Samstag gegen die 05-Zweite zum Zuschauen verurteilt. Foto: Photoagenten
Saison vorbei: Nachdem er vergangene Woche im Spiel bei der SG Großaspach die zehnte Gelbe Karte gesehen hat, ist Wormatia-Defensivmann Marcel Abele (vorne) am Samstag gegen die 05-Zweite zum Zuschauen verurteilt. Foto: Photoagenten

Wormatia will hoch

Mit Sieg gegen 05-Zweite soll Ulm überflügelt werden

WORMS. Abpfiff. Mit dem Heimspiel gegen Mainz 05 II endet für Wormatia Worms am Samstag die Saison in der Fußball-Regionalliga. Und Fakt ist schon mal: Es endet eine Saison, in der die Ziele meilenweit verfehlt wurden. Oben mitspielen, einstelliger Tabellenplatz - davon konnte nie die Rede sein. Selbst ein Mittelfeldplatz war irgendwie nie erreichbar. Dazu platzte nach der Winterpause schnell sogar die Hoffnung auf den 13. Rang als sicheren Nichtabstiegsplatz. Mittlerweile, da Eintracht Frankfurt II künftig nicht mehr antritt, würde ja selbst Platz 14 reichen. Und auch der ist nicht mehr möglich. Vor dem Heimspiel gegen die 05-Zweite ist gerade mal Rang 15 noch erreichbar. Immerhin könnte ja auch dieser zum Klassenerhalt reichen, sollten Meister SG Großsapach und Mainz 05 II über die Aufstiegsspiele den Sprung in die Dritte Liga schaffen. Sonst bleibt aber nur die Hoffnung, dass ein andernorts in finanzieller Hinsicht Leck geschlagener Klub keine Zulassung mehr zur neuen Runde erhält.

Mögliche Streichkandidaten gibt es viele. Das beginnt bei Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld und reicht über den MSV Duisburg bis weit in den Osten (Erfurt, Halle, Rostock). Ein Lizenzentzug wäre für Südwest-Vertreter SV Elversberg die Rettung in der Dritten Liga, eine Etage tiefer könnte Wormatia profitieren. Einer, für den es unter Umständen gar keine Zukunft mehr gibt, ist der Wormatia sogar ganz nahe. Beim SSV Ulm steht Notvorstand Dietmar Voss wohl vor dem Gang zum Amtsgericht, um dort (in Ulm dann zum dritten Mal) Insolvenz anzumelden.

Besonders pikant: Der SSV steht vorm letzten Spieltag exakt auf jenem Platz, der im Falle eines Aufstiegs von Großaspach und Mainz 05 den Klassenerhalt bedeuten würde. Und wenn Ulm die „Grätsche“ macht? An diesem Punkt lässt es sich begeistert spekulieren, ob es überhaupt noch dringend notwendig ist, den SSV am Samstag zu überflügeln. An der Alzeyer Straße zementieren sie freilich, dass genau dies das Ziel sein muss. „Wir haben die Chance, noch vor Ulm zu kommen. Und die wollen wir nutzen“, sagt etwa Trainer Sascha Eller, der natürlich aber weiß, dass neben einem eigenen Sieg zeitgleich eine Niederlage der Ulmer beim bereits abgestiegenen KSV Baunatal her muss.

Wirklich „gebrauchen“ könnten sie den Platz hinter dem SSV Ulm bei Wormatia natürlich nicht, entstünde nämlich für den VfR ein „Schwebezustand“, der sich in ungeahnte Länge ziehen dürfte. Schließlich wäre es um den SSV allein durch den Gang zum Amtsgericht noch nicht geschehen. Ein vorläufig einzusetzender Insolvenverwalter müsste zunächst mal eine Bestandsaufnahme machen, an deren Ende es zur Einleitung eines Insolvenzverfahrens kommen könnte. Sollte dies aber erst im Juli, August geschehen, wären die Uhren bereits auf die Saison 2014/15 gestellt. Der SSV wäre Regionalligist, stünde dort als erster Absteiger fest. Andererseits: Vielleicht bekäme er gar keine Zulassung, fordert der Verband dazu doch eine Bürgschaft von knapp 40000 Euro...

Es ist viel Theorie. Und damit belasten möchten sie sich an der Alzeyer Straße eigentlich nicht. Mit Blick aufs Sportliche plagen Trainer Sascha Eller nämlich ganz andere Sorgen, kassierten doch Marcel Abele und Benjamin Himmel vergangene Woche die zehnte Gelbe Karte und fallen gegen die 05-Zweite aus. Und auch wenn es hinter den Kulissen um die Weichenstellung für die kommende Saison geht, unterstreicht Vorsitzender Tim Brauer mit Blick auf den SSV Ulm: „Wir beschäftigen uns mit diesem Fall nicht.“ Bei ihrer Planung fahren sie bei Wormatia längst zweigleisig. Und zumindest eines ist Fakt, so Brauer: „Wir werden alles dafür tun, um in der Regionalliga zu spielen.“ Sollte sich die Tür wieder öffnen, hätten sie an der Alzeyer Straße in wirtschaftlicher Hinsicht jedenfalls kein Problem.

. Voraussichtliche Aufstellung: Menz - El-Hammouchi, Celik, Wolf, Stulin - Gopko - Zinnram, Oppermann, Bauer Weisenborn - Jabiri..

Ausfälle: Himmel, Abele (beide Gelbsperre), Wölk (Achillessehnenriss), Adolf (Sprunggelenk), Akcam, Steil (beide Schambein), Tosunoglu (Knie), Baljak (Wade), Mehring (muskuläre Probleme).

Aufrufe: 023.5.2014, 08:00 Uhr
Carsten SchröderAutor