2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Felix Reißmann (rechts) drückte dem Spiel mit seinem Hattrick den Stempel auf. Horchheims Kevin Mink (von links) und Tim Göbel stoppten ihn oft, aber eben nicht immer.
Felix Reißmann (rechts) drückte dem Spiel mit seinem Hattrick den Stempel auf. Horchheims Kevin Mink (von links) und Tim Göbel stoppten ihn oft, aber eben nicht immer.

Wormatia verteidigt den Titel

Wormser schlagen den SV Horchheim im Endspiel mit 3:1

Weinsheim. Der VfR Wormatia Worms II schickt sich an, Rekordmeister der Fußball-Stadtmeisterschaft zu werden. Mit dem 3:1 (0:1) am Samstagnachmittag gegen den Landesliga-Rivalen SV Horchheim holte sich der Titelverteidiger zum zehnten Mal den Cup. Er zog damit zumindest mal mit Nibelungen Worms gleich, die sich in der 49-jährigen Geschichte des Traditionswettbewerbs ebenfalls zehnmal als Sieger des Wanderpokals verewigten.

In einem kampfbetonten Finale war Felix Reißmann der „Man of the match“. Der 19-Jährige führte die ohne den etatmäßigen Mittelstürmer Ali Aslan aufgelaufene Wormatia mit einem Hattrick auf die Siegerstraße. Spielentscheidend war sein Doppelschlag in der 53. und der 56. Minute. Beim 1:1 brachte ihn Maximilian Rose mit einen Freistoßtrick in eine gute Schussposition. Aus 17 Metern haute der Teenager drauf und überwand Manuel Müller im Tor der Horchheimer.

Traumkombination über drei Stationen führt zum 2:1

Dem 2:1 ging eine Traumkombination über drei Stationen voraus. Aus der eigenen Abwehr kam das Leder zu Maximilian Beck, der mit gutem Auge und viel Gefühl Reißmann auf der rechten Außenbahn fand. Der wiederum fackelte nicht lange und vergoldete das Zuckerpässchen zu seinem zweiten Treffer. Und als Adriano Fragomelis Dribbling in der Nachspielzeit nur durch ein Foul im Strafraum unterbunden werden konnte, war Reißmann abermals zur Stelle. Links unten versenkte er den Elfer.

Die Frage, ob die Horchheimer mit ihrem aus privaten Gründen fehlenden Christian Schäfer gewonnen hätten, ist rein hypothetischer Natur. Fakt ist, dass der Rheinhessenmeister auch ohne seinen treffsicheren Spielertrainer mit 1:0 in Führung ging. Kurz vorm Wechsel lochte Patrick Adelfinger zum 1:0 ein. Ein Treffer, den sich die Horchheimer in der an Höhepunkten armen ersten Hälfte verdienten. Ihre Abwehrviererkette neutralisierte so gut wie alle Wormatia-Angriffe, von denen es beileibe nicht wenige gab. Und sie befreiten sich nach einer halben Stunde aus der Umklammerung. Auslöser war der Fasttreffer von Alexander Dorn (28.), dem sieben Minuten später eine weitere hochkarätige Möglichkeit folgte: Florian Schapfel beförderte einen Freistoß von Außen mit viel Druck in die Mitte, wo der 15er trotz der vielbeinigen Wormatia-Abwehr an den Ball kam und nur knapp vorbeizielte. Zwei Minuten (37.) später rappelte es dann aber doch: Adelfinger wurde steil angespielt. Enez Aslan eilte eine Zehntelsekunde zu langsam aus seinem Kasten. Zwar reichte es noch für einen Presssschlag. Das Leder aber flog in hohem Bogen ins Tor. Acht Minuten vorher hatte Florian Karsch sein Team vorm Rückstand bewahrt, als er einen Ball des Wormser Japaners Takeru Hiyama von der Linie kratzte.

Nach dem Wechsel macht Wormatia wieder Dampf

Nach dem Wechsel hatte Wormatia ihre Aggressivität wiedergefunden. Trainer Ay hatte in der Pause offenbar die richtigen Worte gefunden. Der Landesliga-Vizemeister verschärfte den Druck. Schon in der 48. Minute lag der Ausgleich in der Luft, als Schiedsrichter Michael Janzer (Gau-Bickelheim) einen Elfer für die Wormser pfiff. Nach kurzer Besprechung mit seinem Linienrichter nahm er die Entscheidung jedoch zurück . Vor dem Foulspiel sollte der VfRler im Abseits gestanden haben.

Fünf Minuten später gab es jedoch keine Diskussion: Horchheims Alexander Dorn klärte an der Strafraumgrenze mit hohem Bein, was Janzer mit einem Freistoß ahndete, den Reißmann verwertete. Kurz darauf schloss er die schönste Kombnination des Spiels zum 2:1 ab.

Die Horchheimer brauchten bis zur 70. Minute, um sich von dem Schock zu erholen. Obwohl sie Wormatia wieder besser in Griff bekamen, bot sich nur eine hochgefährliche Ausgleichschance. Der ehrgeizige Schapfel prüfte mit einem 20-m-Freistoß Aslan. Der war auf der Hut und fischte den Ball aus dem rechten Eck. Unterm Strich konnte Schapfel mit der Niederlage leben. „Wir haben gut mitgehalten“, urteilte er und verwies auf die unterschiedlichen Voraussetzungen beider Mannschaften: „Wir haben gerade den Aufstieg aus der Bezirksliga geschafft. Auf der anderen Seite spielte der Titelfavorit.“

Wormatia Worms II: Aslan, Benz, Hiyama, Beck, Rose, Schneider, Bach (67. Fragomeli), Horvath, Reißmann, Bülbül (90.+1 Magin), Nagel (77. Wolsiffer).

SV Horchheim: Müller, Sombetzki, A. Tillschneider, Karsch, Schapfel, Dorn, Bozkaya, Göbel (61. Göbel), Metzmann (70. Kirchen), Mink, Adelfinger (57. Zolotareov).



Aufrufe: 017.7.2016, 19:45 Uhr
Claus RosenbergAutor