Als erfahrener Haudegen unter all den Talenten agiert Mario Cuc. Der 30-jährige, ehemalige Regionalligaspieler berichtet im Interview über das Wormser Erfolgsrezept und gibt Tipps, was man beherzigen sollte, um es in den höherklassigen Fußball zu schaffen.
Mario, läuft ja grad ganz gut bei Euch. Woran liegt's?
Bei uns tut sich nicht ein einzelner Spieler hervor, sondern wir treten wirklich als Mannschaft auf. Wir haben schon einige schwere Ausfälle gehabt, unseren Torjäger und unseren Kapitän beispielsweise hat es schwer erwischt, aber die Mannschaft hat das immer als Gemeinschaft kompensiert. Das hat sich entwickelt während der Vorbereitung und der ersten Spieltage, dass man freiwillig mehr macht, mit einer gewissen Ernsthaftigkeit und genügend Spaß dabei.
Was genau macht ihr?
Wir haben ein Fitnessstudio neben dem Stadion, wo wir hingehen können. Anfangs wurde das nicht so gut angenommen, dann haben sich mal zwei, mal drei, mal vier Spieler dort getroffen, einfach um mehr zu machen. Es werden immer mehr, und das schweißt die Truppe zusammen. Auch Techniktraining oder Freistöße nach dem Training machen immer mehr. Ich habe früher ja selbst höherklassig gespielt, und seit einigen Wochen genieße ich es jeden Tag mehr. Ich freue mich wie ein 20-Jähriger jedes Mal, wenn ich ins Training komme. Wenn mich heute einer fragt, würde ich sagen, dass ich auf jeden Fall nächste Saison weiter mache.
War das offen?
Letztes Jahr im Winter, als ich noch bei der TSG Pfeddersheim war, habe ich gesagt, dass ich tiefer spielen möchte. Ich hatte mit 19 und mit 21 zwei Kreuzbandrisse, und seit ich eine Familie habe, bleibt nicht mehr so viel Zeit zum Muskelaufbau-Training. Da merkt man die Spiele auf Kunstrasen und vor allem die Kälte, wenn es Winter wird, immer stärker. Jede Saison nagt mehr am Knie, aber zurzeit macht es einfach unglaublich Spaß.
Ihr ward bis letzte Woche die einzige Mannschaft, die gegen Finthen Punkte gelassen hat, und der Saisonstart insgesamt lief eher durchwachsen. Welche Maßnahmen hat Euer Trainer Niels Magin danach ergriffen?
Niels und auch Marco (Stark, Cotrainer, d.Red.) machen das von Anfang an sehr gut und sehr durchdacht. Sie haben mit sehr einfachen Mitteln und ganz viel Geduld von Woche zu Woche die Jungs aufgebaut, und wir sind noch lange nicht am Ende.
Ist es für Dich als 30-Jährigem unter lauter Talenten auch ein bisschen wie ein Jungbrunnen?
Ich verstehe mich mit den Jungs gut, bin ein aufgeschlossener Mensch – es ist wirklich wie ein Jungbrunnen. Die Jungs lassen sich was sagen, und auch das Trainerteam fragt mich immer mal wieder nach meiner Meinung.
Du selbst hast zahlreiche Regionalliga- und Oberligapartien absolviert und auch im DFB-Pokal gespielt. Was sollten die 18-, 19-Jährigen von heute beherzigen, wenn sie höherklassig spielen wollen?
Das wichtigste ist die Einschätzung, von sich selbst und der Situation, dass sie sich fragen: Mache ich genug? Wenn du Regionalligaspieler werden willst, langt es nicht Landesligatraining zu machen, du musst darüber hinaus gehen und dir das selbstständig erarbeiten. Sich selbst einschätzen und nicht auf andere gucken ist wichtig, und die Ruhe bewahren. Wenn man mehr macht, wird man immer belohnt.
Mit Niels Magin hast Du ja auch zusammengespielt. War damals schon zu erahnen, dass er mal Trainer werden würde?
Ja. Er ist ja auch Lehrer und zwischenmenschlich absolut top. Ich habe ihn schon als Spieler schätzen gelernt. Er ist sehr akribisch, kommt sehr früh vor dem Training und plant das genau durch. Er hat das Zeug zu einem richtig guten Trainer. Aber das ganze Team ist wichtig, Marco genauso, auch Holger Busch, unser Betreuer. Es passt einfach, jeder ist bereit, für den anderen etwas zu machen.