2024-05-14T11:23:26.213Z

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Neben Lukas Rodwald, der sich wohl schwerer am Sprunggelenk verletzt hat, fehlt der Wormatia kurzfristig auch Neuzugang Luca Graciotti (links) aufgrund von Oberschenkelproblemen.	Foto: hbz/Stefan Sämmer
Neben Lukas Rodwald, der sich wohl schwerer am Sprunggelenk verletzt hat, fehlt der Wormatia kurzfristig auch Neuzugang Luca Graciotti (links) aufgrund von Oberschenkelproblemen. Foto: hbz/Stefan Sämmer

Die Pädagogik-Kiste bleibt zu

WORMATIA Vier Tage Trainingslager in Sommerhausen +++ Im neuen Kader geht es auch um engeren Zusammenhalt

WORMS. Es wächst zusammen, was schnell zusammenwachsen muss. Der Saisonstart von Fußball-Regionalligist Wormatia Worms gegen den FC Homburg naht in Siebenmeilenstiefeln. Gut zwei Wochen davor geht es für den neu zusammengewürfelten Tross am Donnerstag ins Trainingslager nach Sommerhausen, ein beschauliches Dorf nahe Würzburg. Schon einige Male weilten Wormatia-Teams hier, der Regionalligist zuletzt 2016. An vier Tagen geht es auch diesmal hier um die Grundlagen für ein erfolgreiches Jahr. Sowohl um spielerische als auch menschliche.

Denn in letzterer sieht Steven Jones die „entscheidenden Prozentpunkte“. Der Wormatia-Coach sagt: „In der Regionalliga gibt es viele gute Fußballer. In der Liga musst du es deshalb schaffen, eine Einheit zu bilden, die sich gut versteht.“

In Sommerhausen bietet sich dafür der Raum. Hier sind die 24 Wormatia-Kicker – Lukas Rodwald kommt wegen einer wohl schwereren Sprunggelenk-Verletzung nicht mit – in einer Pension untergebracht, in Zwei-, Drei- und Vierbettzimmern.

Vier mal 24 Stunden zusammen, da bleibt auch mal Zeit für Dinge, die bislang kürzer kamen: Ein Strafenkatalog soll festgezurrt, der Mannschaftrat gebildet werden. Zeit für Taktikschule an der Tafel. Oder: einfach mal loses Beisammensein, über Privates quatschen, Karten spielen. Der Zusammenhalt soll gedeihen.

Die Pädagogik-Trickkiste lässt Jones dabei bewusst zu. „Ich habe auch nicht das Gefühl, dass das großartig vonnöten wäre.“ Die ersten Wochen mit den vielen Neuzugängen nahm er als „sehr harmonisch“ wahr, weiß das aber auch einzuordnen: „Am Anfang ist alles neu, da ist vielen der Konkurrenzkampf gar nicht so bewusst.“ Auch wenn dieser jetzt naturgemäß größer wird: Besondere teambildende Maßnahmen will der Trainer auch in Sommerhausen nicht ergreifen. „Wenn du externe Leute für Teambuilding holen musst, machst du selbst irgendwas falsch“, sagt der Coach. Für Jones zählen vielmehr die kleinen Dinge: sich vor Einheiten mit allen Mann in der Kabine treffen, das Training gemeinsam beginnen, gemeinsam im Kreis abschließen, zusammen in die Kabine gehen. „Und auch ein intensiver Lauf, mit dem keiner gerechnet hat, kann zusammenschweißen“, ergänzt der Coach. Es wird klar: Jones baut auf den Fußball als verbindendes Element. „Der Fokus liegt darauf, gemeinsam zu arbeiten.“ Nach drei Wochen, in denen es viel um konditionelle Dinge ging, in Sommerhausen speziell auf der Arbeit gegen den Ball.

Sechs Einheiten hat Jones für das Trainingslager angesetzt, zwei pro Tag. Je nachdem, wie zufrieden er mit deren Verlauf ist, folgt eine siebte am Sonntag. Um 7.30 Uhr am Donnerstagmorgen geht es los – um ja keine wertvolle Trainingszeit zu vergeuden. Bereits um 11 Uhr will Trainer Jones seinen Tross zum ersten Mal auf dem Trainingsplatz zusammentrommeln. Zwei Rasen gibt es in Sommerhausen – einen großen und einen kleinen – gute Bedingungen, hält der Trainer fest: „Der Platz ist das Wichtigste.“ Aber auch das, was daneben passiert, zählt.



Aufrufe: 012.7.2018, 08:00 Uhr
Nils SaleckerAutor