2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Frust in der Niederlage: Wormatia-Verteidiger Björn Weisenborn liegt am Boden.  Foto: pa/Balzarin
Frust in der Niederlage: Wormatia-Verteidiger Björn Weisenborn liegt am Boden. Foto: pa/Balzarin

,,Beschämend"

WORMATIA Boysen-Elf geht gegen Freiburg II mit 2:7 unter

WORMS. Der VfR Wormatia Worms taumelt dem Abstieg aus der Fußball-Regionalliga entgegen. Im Heimspiel gegen SC Freiburg II setzte es am Samstag eine Demütigung, wie sie die EWR-Arena zu ihrer Zeit als Wormatiastadion wohl selten erlebt hat. Manch einer mochte sich später zwar aufrichten an jenen zwanzig Minuten nach der Pause, während der sich die VfR-Elf an Sinn und Zweck des Spiels mit der Lederkugel erinnert hatte. Ausgerechnet in dieser Situation habe der Truppe ein vermeintliches Abseitstor das Genick gebrochen. Die Wahrheit war aber: Die 2:7 (0:4)-Packung war okay.

Gopko und Abele fehlen

Zumindest Hans-Jürgen Boysen mochte da auch gar nichts beschönigen. Eine Vorstellung der Marke ,,enttäuschend und beschämend" hatte der VfR-Trainer nach eigener Aussage erlebt. Dabei durfte Boysen noch nicht mal zu unrecht auf die schmerzlichen Ausfälle von Eugen Gopko (krank) und Marcel Abele (Muskelfaserriss) verweisen. Die Hereinnahme von Marco Stark an die Seite des nach vorne gezogenen Benjamin Himmel hatte sich gegen die flinken Gäste aber als falsch erwiesen. Und überhaupt: In der Anfangself standen auch so nicht weniger als neun Spieler, die von sich behaupten können, schon in der dritten Liga gespielt zu haben (teils höher, auch international). Mehr als ein 0:4 zur Pause darf von so einer Elf erwartet werden.

Allerdings zeigten sich die Kicker im VfR-Trikot von derlei Ansprüchen am Samstag weit entfernt. Hinten kassierte Keeper Carsten Nulle die erste Bude im Torwarteck (Florian Kath, 17.), das 0:2 (Amir Falahen, 25.) schluckte der Routinier in ,,Bahnschranken-Manier". Den Treffer aufgelegt hatte dabei Erdal Celik durch eine völlig missratene Kopfball-Abwehr am Strafraum. Nebenmann Patrick Wolf verlängerte später einen weiten Ball artig in den Lauf von Maximilian Philipp, der per Lupfer zum Pausenstand traf (34.). Und dazwischen hatte Raschid El-Hammouchi zum wiederholten mal die Hacken eines Gegenspielers gesehen, was nach Foul von Nulle am durchgebrochenen Philipp in einen Foulelfmeter und den zweiten Falahen-Treffer gemündet war (27.).

Angesichts dieser Pannenserie hinten ging nach vorne wenig. Auf Pass von Kevin Wölk zielte Adam Jabiri mal knapp vorbei (31.), Lucas Oppermann zimmerte die Kugel aus 18 Metern auf die Fäuste von SC-Keeper Daniel Batz (44.). Wirklichen Zugriff bekam die Wormatia-Zentrale aber erst mit dem nach innen beorderten Kevin Wölk, der in dem für Stark eingewechselten Jonathan Zinram auf dem Flügel auch noch einen eifrigen Anspielpartner fand. ,,Wir haben da mutiger, enger am Mann gespielt - und nicht mehr im Rückwärtsgang", beschrieb es Hans-Jürgen Boysen. Als die nach einer weiteren Doppelchance wohl zu siegessicheren Gäste jetzt auch noch etwas behäbiger auftraten, ließen es Jabiri nach Ballgewinn von Himmel (58.) sowie Kevin Feucht auf Zinram-Vorarbeit (73.) sogar im Kasten von Batz rappeln. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn es Marcel Kunstmann dazwischen bei freier Bahn mal in den Sprintmodus geschafft hätte (68.)...?

,,Müssen wieder aufstehen"

Ein Lupfer über die Wormatia-Abwehr hinweg beseitigte letztlich aber alle Zweifel am Gästesieg. Abseits oder nicht, mit dem 5:2 rückte Daniele Gabriele die Verhältnisse in jedem Fall wieder ins rechte Licht (76.). Und die Treffer durch Fallou Diagne (88.) und noch mal Falahen (90.) waren vielleicht nur deshalb zu viel, weil die Gäste auch noch ,,eine überragende Torausbeute" (O-Ton SC-Trainer Iraklis Metaxas) an den Tag legten. ,,Das war alles sehr deprimierend", gestand Boysen. Was bleibt? ,,Wir müssen aufstehen." Wenn\'s nächste Woche in Kassel nicht gelingt, drohen die Lichter vorzeitig auszugehen.

Wormatia Worms:

Nulle - El-Hammouchi, Celik, Wolf, Bauer (20. Weisenborn) - Wölk, Himmel, Stark (46. Zinram), Oppermann - Kunstmann, Jabiri (71. Feucht).

SC Freiburg II:

Batz - Yildirim (75. Schraml), Diagne, Jullien, Lorenzoni - Zuck (62. Gabriele), Stanko, Albutat, Pilar (14. Kath) - Philipp, Falahen.

Schiedsrichter:

Günsch (Marburg).

Zuschauer:

773.

Tore:

0:1 Kath (17.), 0:2 Falahen (25.), 0:3 Falahen (27., Foulelfmeter), 0:4 Philipp (34.), 1:4 Jabiri (58.), 2:4 Feucht (73.), 2:5 Gabriele (76.), 2:6 Diagne (88.), 2:7 Falahen (90.).

Gelbe Karten:

Nulle, Weisenborn / - .


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Aufrufe: 03.3.2014, 17:30 Uhr
Carsten SchröderAutor