Löwen-Spieler Belkahia nutzte Garching als zweite Chance

Hoffenheim sortierte das Talent nach der A-Jugend aus. Als Belkahia zum ersten Mal beim VfR Garching trainierte, war er einer von vielen Nachwuchskickern, der bei einem Top-Klub durchs Raster gefallen ist. Doch für Trainer Daniel Weber war Belkahia nicht einer von vielen. Für ihn war er ein Juwel. „Er hatte Fähigkeiten, die ich zuvor nur bei wenigen Spielern gesehen habe. Aber Semi konnte nur punktuell im Training zeigen, was er wirklich kann.“

Für Daniel Weber war klar: Diesem Talent muss er helfen. „Wir mussten Belkahia als Mannschaft auffangen. Jeder hat dabei geholfen, dass er den Weg nach oben gepackt hat. Als er zu uns kam, war nicht mehr viel davon zu spüren, dass er es noch packen will“, sagt Weber. Für Spieler, die von der Bundesliga träumen, gibt es nichts Schlimmeres, als bei einem Profi-Vereine vor dem Aus zu stehen. „Der Wechsel zu einem Amateurverein wirkt für die Spieler und vor allem für das Umfeld oft als Rückschritt“, weiß Daniel Weber. Doch das Beispiel von Semi Belkahia zeigt, wie schnell es gehen kann, wenn Talente regelmäßig in der Regionalliga zum Einsatz kommen. Und auf den richtigen Trainer treffen, der auf sie baut. Bei den Spielen des VfR Garching waren die Scouts großer Vereine Stammgast. Michael Köllner, Trainer des 1. FC Nürnberg, saß gegen Bayreuth auf der Tribüne. Am Ende standen Belkahia alle Möglichkeiten offen. Er entschied sich für den TSV 1860. „Sein Beispiel zeigt, dass im Fußball vieles möglich ist. Bis 23 haben Talente Zeit, ihren Traum zu leben“, sagt Weber. Auch in dieser Saison stehen beim VfR Garching wieder Spieler im Kader, die den Amateurverein als Sprungbrett nutzen wollen.