De Pratos Rückkehr nach Moosach wackelt

Von wegen stade Zeit! Keine zwei Wochen ist der letzte Abpfiff in diesem Kalenderjahr bei Fußball-Landesligist TSV Moosach her, da bahnt sich für das Trainerteam bereits die nächste heiße Phase an. Genauer gesagt, eine heiße Verhandlungsphase, die bereits im Netz hohe Wellen geschlagen hat. Für das TSV-Trainerduo Markus und Florian De Prato geht es ja auch um nichts Geringeres, als die Rückholaktion ihres Bruders Stefan (26) von Regionalligist VfR Garching.

„Wir stehen definitiv in Kontakt, aber es ist noch nichts spruchreif und unterschrieben“, stellt Markus De Prato in Bezug auf seinen „Wunschtransfer vor Weihnachten“ klar. Denn trotz anders lautenden Berichten, ist derzeit in der Causa Stefan De Prato nur sicher, dass eben nichts sicher ist. „Stefan hat in Garching noch einen gültigen Vertrag bis Saisonende, und bevor wir nicht die Freigabe aus Garching und seine Unterschrift haben, ist nichts fix“, sagt Markus De Prato.

Hinter den Kulissen wissen alle Parteien seit einiger Zeit über die Wechselabsichten des 26-jährigen Stürmers Bescheid. „Ich habe im Oktober das Gespräch mit Daniel (VfR-Coach Weber, Anm. d. Red.) gesucht“, äußert sich Stefan De Prato auf Nachfrage der Ebersberger Zeitung. Für die privaten Gründe des jungen Familienvaters und Mechatronikers zeigte dessen (Noch-)Trainer Weber auch Verständnis, würde sich aber wünschen, „dass die Spieler ihre Verträge einhalten“. Jetzt gilt es, in einem finalen Gespräch zwischen den Verantwortlichen des Viert- und Sechstligisten eine Einigung zu erzielen.

Florian De Prato kehrt in neuer Funktion an den Verhandlungstisch seiner alten Wirkungsstätte zurück: „Ich bin zuversichtlich, dass Daniel, Markus und ich eine Lösung finden werden und hoffe, dass die mündlichen Vereinbarungen, die bei Stefans Wechsel nach Garching getroffen wurden, jetzt auch eingehalten werden.“ Weiter ins Detail wollte er nicht gehen.

Derartige Absprachen dürften dem Moosacher Anhang ohnehin gleichgültig sein. Hauptsache, ihr Rekord-Knipser kehrt rechtzeitig im Abstiegskampf nach Hause zurück. Nach nur zwei Treffern in 1138 Regionalliga-Minuten im laufenden Spieljahr meint Stefan De Prato zwar selbst, „dass ich erst wieder in einen Rhythmus kommen muss“; seine Abschiedssaison 2015/16 mit der Rekordmarke von 38 Bezirksliga-Toren haben sie dem Landkreistorschützenkönig mit Dauerabo in Moosach aber natürlich nicht vergessen.

Wobei es für den 26-Jährigen sportlich zuletzt alles andere als schlecht lief. Nur seine Rolle hat sich innerhalb der Weber-Elf verändert. Vom frechen, torgefährlichen Joker in seiner Premierensaison (acht Tore), der mit einem Sieg bringenden Hattrick binnen acht Minuten in Schweinfurt überregionale Berühmtheit erlangt hat, ist Stefan De Prato zur zuverlässigen Stammkraft in der Offensive des Regionalligisten VfR Garching mutiert. Die Entscheidung, ob er bereits im Winter das De Prato-Quintett in Moosach komplettiert und wieder mit seiner fußballerischen „Herzensangelegenheit“ anbandelt, wird jetzt abseits des Rasens getroffen.