"Wir wissen um die große Ungeduld bei unseren Fußballern. Bei alledem, was jetzt entschieden wird, muss die Gesundheit aller an oberster Stelle stehen. Das ist uns absolut bewusst. Deswegen waren wir quasi durchweg im Kontakt mit der Politik und haben zugleich einen Weg aufgezeigt, wie wir den Spielbetrieb mit einem Höchstmaß an Gesundheitsschutz umsetzen können – nicht nur im Fußball, sondern für alle Mannschaftssportarten mit Körperkontakt, die im Freien stattfinden“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch.
In dem Ministeriumsschreiben verweist Koch unter anderem darauf, dass beispielsweise kulturelle oder religiöse Veranstaltungen unter freiem Himmel längst wieder stattfinden können und dabei bis zu 400 Besucher zugelassen sind. "Wir sind der festen Auffassung, dass zumindest diese Vorgaben, die sich als sicher erwiesen haben und mittlerweile etabliert sowie anerkannt sind, auch für den bayerischen Amateurfußball gelten müssen. Ein Fußballplatz bietet in den meisten Fällen weitaus mehr Platz, um Abstandsregelungen einhalten zu können als etwa eine Freilichtbühne“, sagt Koch. Im benachbarten Württemberg sind von staatlicher Seite aktuell schon wieder 500 Zuschauer bei Fußballspielen zugelassen.
Der BFV hat zudem ein umfassendes Hygiene- und Schutzkonzept für seine Vereine als Muster erarbeitet. An der Entwicklung war BFV-Verbandsarzt Werner Krutsch maßgeblich beteiligt, der auch zum Expertenteam zählte, das die international anerkannten Konzepte für die DFL Deutsche Fußball Liga und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) erarbeitet hat. Das Muster-Konzept wird aktuell für den Trainingsbetrieb und Trainingsspiele umgesetzt und bildet in modifizierter Form auch die Basis für das Konzept, wenn Wettbewerbsspiele unter Miteinbeziehung von Zuschauern wieder erlaubt sind. "Wir haben unsere Hausaufgaben im Sinne unserer über 4500 bayerischen Fußball-Vereine gemacht und sind zudem auch spieltechnisch weitgehend startklar, wenn uns die Politik grünes Licht gibt. Wir wissen um das starke bayerische Krisen-Management der Politik von Ministerpräsident Markus Söder und den für den Sport zuständigen Innenminister Joachim Herrmann. Es ist nicht einfach, in dieser schweren Zeit weitreichende Entscheidungen zu treffen. Darum ist niemand zu beneiden, Bayern aber hat das vorbildlich gemacht und dafür möchten wir uns auch ausdrücklich bedanken“, sagt Koch.
Der BFV plant mit dem Re-Start der Saison Anfang September, inwieweit dies zum 5./6. September möglich ist, hängt jetzt von der Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung ab. "Auch hier ist klar, dass wir unseren Vereinen auch etwas Zeit geben müssen, um sich auf die Situation einstellen und Vorkehrungen treffen zu können – das geht nicht von heute auf morgen, daher ist eine möglichst rasche Entscheidung wünschenswert. Unsere Botschaft ist klar: Der bayerische Amateurfußball übernimmt Verantwortung, er ist startklar!“