2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
F: Frank Vieten
F: Frank Vieten

Jüchen schlägt sich in Düsseldorf selbst

Durch drei Gegentore in acht Minuten wurde aus einem 3:1 beim MSV Düsseldorf noch ein 3:4

Verlinkte Inhalte

60 Minuten sehr gutes Fussballspiel reichen leider nicht, um in der Landesliga zu gewinnen. Der VfL Jüchen-Garzweiler brachte sich in sieben Minuten der zweiten Halbzeit um den eigentlich schon sicher geglaubten Auswärtssieg beim Aufsteiger MSV Düsseldorf.

Bereits zu Beginn war ersichtlich, dass Jüchens Mannschaft beim Aufsteiger etwas holen wollte. Und bereits in der 6. Minute war es der wieder – insbesondere in der ersten Hälfte – glänzend aufgelegte Costa Jamarisvili, der seine Mannschaft mit einem sehenswerten Freistoß aus 20 Metern in Führung brachte. Danach war Jüchen eindeutig feldüberlegen, obwohl auch die Hausherren sehr gefällig nach vorne spielten. Die eingespielte Hintermannschaft um Kapitän Yannick Peltzer stand nur einmal nicht ganz richtig und das führte dann überraschend zum 1:1-Ausgleich. Viktoria behielt die Ruhe, spielte weiter unaufgeregt und zeigte sich ob des Gegentores unbeeindruckt. In der 43. Minute spielte Jamarisvili Torjäger Thorben Schmitt wunderbar frei, der dann in unnachahmlicher Art die Führung zum 2:1 herstellte. So ging es in die Pause.

Aufgrund sowohl einer Muskelverletzung von Baris Gürpinar als auch einer Zerrung bei Philipp Erkes war Coach Michele Fasanelli nun gezwungen, die bisher so sattelfeste Abwehr umzubauen. Jonas Kell ging in die Innenverteidiung und der junge Lukas Esser vertrat Erkes auf der linken Abwehrseite. Für Kell wurde Sven Rixen im Mittelfeld eingewechselt. Zunächst blieben diese Wechsel ohne nachhaltigen Einfluss auf das immer noch gute Spiel der Jüchener. Bereits in der 49. Minute war es wieder Thorben Schmitt, der eiskalt zum 3:1 einschoss. Für die meisten Zuschauer, insbesondere die Fans der Viktoria, war damit mehr als eine Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen. Das dachten dann wohl auch die Kicker aus Jüchen-Garzweiler.

Der MSV Düsseldorf wollte sich aber noch nicht geschlagen gegeben. Nun zeigte sich, dass durch die verletzungsbedingten Aus- und Einwechslungen in der Vierer-Abwehrkette diese nicht mehr so sattelfest war wie in den vorherigen Spielen. Als ob die Abwehr von allen guten Fussballgeistern verlassen worden wäre, kassierte man durch individuelle Fehler in sage und schreibe acht Minuten drei Gegentore. Kurz vor dem 4:3-Führungstreffer der Gastgeber hatte Fathlum Almeti die große Chance, Jüchen wieder in Führung zu schießen. Er scheiterte nach einem fulminanten Schuss an der der Latte. Zwei Minuten später war es der aufgerückte Jonas Kell, der in aussichtsreicher Postion aus acht Metern am Torhüter scheiterte. In den letzten 20 Minuten war es dann ein Powerplay auf das Düsseldorfer Tor, aber Zählbares sprang nicht mehr für die Gäste heraus, so dass es am Ende für einen glücklichen 4:3-Heimsieg des MSV Düsseldorf reichte.

"Das ist unfassbar, was da heute in Düsseldorf passierte ist", erklärte Coach Fasanelli. "Da sind wir über 60 Minuten die feldüberlegene Mannschaft und erzielen kurz nach der Halbzeit das so wichtige Tor zum 3:1. Warum es danach über 10 Minuten, insbesondere in der Abwehr, aber auch im Mittelfeld zu einem kollektiven Tiefschlaf kommen konnte, ist mir unerklärlich. Natürlich mussten wir unsere eingespielte Abwehrkette verletzungsbedingt umbauen. Aber das alleine darf nicht dazu führen, dass wir in knapp zehn Minuten drei Gegentore kassieren und damit selbst den Gegner stark machen."

Am kommenden Sonntag kommt der bislang punktlose ASV Mettmann nach Jüchen. Dann wird die Mannschaft hoffentlich gelernt haben, dass sie sich einen solchen Tiefschlaf nicht leisten kann.

Aufrufe: 028.8.2017, 22:59 Uhr
VfL Jüchen / NMAutor