2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Robin Hermenau (rechts) will seinen starken Lauf in der Rückrunde fortsetzen  Foto: Holom
Robin Hermenau (rechts) will seinen starken Lauf in der Rückrunde fortsetzen Foto: Holom

"Ich schätze das familiäre Umfeld"

Tailfingens Robin Hermenau stand seinem Heimatverein in der Not zur Seite

Zwölf Treffer bejubelte Tailfingens Torjäger Robin Hermenau in der Hinrunde und ist damit zur Winterpause zusammen mit Burak Kayaalp (KSC Böblingen) der erfolgreichste Torschütze in der Kreisliga B IV. Vor dreieinhalb Jahren wechselte der Stürmer vom VfL Herrenberg zu seinem in Not geratenen Heimatverein und fühlt sich dort nach wie vor pudelwohl.

Ein treffsicherer Stürmer ist die halbe Miete für eine erfolgreiche Saison, sollte man meinen. Doch obwohl Hermenau die Torjägerliste zur Winterpause mit zwölf Treffern anführt, steckt der TSV Tailfingen im hinteren Tabellendrittel fest. „Für mich lief es gut, für die Mannschaft leider nicht“, weiß Hermenau. Nach dem fünften Platz im Vorjahr entpuppte sich die Hinrunde der aktuellen Saison als „überraschend negativ“. Doch davon will sich Hermenau seinen Lauf nicht verderben lassen: „Torschützenkönig zu sein wäre toll. Das würde ich natürlich mitnehmen.“ Doch Burak Kayaalp liegt mit Hermenau mit ebenfalls zwölf Treffern gleichauf, gefolgt von Mötzingens Jascha Fauß (neun Tore).

"Wir wollten etwas Neues aufbauen"i

Bis zur D-Jugend kickte der VfB-Fan Hermenau in seinem Heimatort beim TSV Tailfingen auf dem Kleinfeld, in der C-Jugend war er Teil der Spielgemeinschaft mit den Nachbarn des TSV Öschelbronn. Schließlich zog es den 1991 geborenen Stürmer nach Herrenberg. Der VfL befand sich gerade im personellen Umbruch, weshalb Hermenau im zweiten A-Jugendjahr bereits bei den Aktiven aushalf. „Ich habe dort sehr viel mitgenommen für mein Spielverständnis“, meint er rückblickend. Doch als sein TSV Tailfingen um Abteilungsleiter Uli Baitinger mit Erich Schrade im Januar 2011 einen altbekannten Trainer an Bord holte und zur Krisensitzung lud, fackelte auch Hermenau nicht lange: „Wir haben uns damals zusammengesetzt und wollten etwas Neues aufbauen. Die Situation war kritisch. Ich bin in Tailfingen aufgewachsen, deshalb fiel mir die Entscheidung leicht.“ Ab Sommer 2011 stand Hermenau seinem in Not geratenen Heimatverein zur Seite.

Jahrelang nur Tabellenletzter

David Peters und Andreas Egeler begleiteten Hermenau damals auf dem Weg vom VfL Herrenberg zum TSV Tailfingen, sein Kumpel Lars Fischer wechselte vom SV Deckenpfronn zum TSV. Die Tailfinger hatten zu diesem Zeitpunkt ihre liebe Müh und Not, elf Spieler zu stellen, die zweite Mannschaft war bereits abgemeldet. Von der Saison 2006/2007 bis ins Jahr 2011 hing in Tailfingen stets die rote Laterne des Tabellenletzten. Unter Schrade, der Hermenau bereits in Herrenberg trainierte, kämpfte sich der Underdog nach und nach aus dem Tabellenkeller. Hermenau: „Wir hatten Jahr für Jahr eine kleine Steigerung, das hat motiviert.“ Auch wenn es in der vergangenen Hinrunde klemmte, fühlt sich Hermenau, der eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte und inzwischen in Stuttgart Betriebswirtschaftslehre studiert, beim TSV pudelwohl: „Ich schätze das familiäre Umfeld. Nach dem Spiel kommen die Zuschauer auf dich zu und reden mit dir, das finde ich klasse.“

B IV ist gespickt mit exzellenten Kickern

Das lokale Umfeld der B-IV-Liga sei ein weiterer Ansporn, immer Vollgas zu geben: „Das spornt jeden an. Die Duelle gegen Nebringen oder Öschelbronn sind natürlich besonders heiß.“ Respekt hat Hermenau vor erfahrenen Stürmern wie Gaetano Intemperante, der das Trikot des Türk. SV Herrenberg trägt: „Es ist erstaunlich, wie abgeklärt er ist. Man sieht ihn das ganze Spiel nicht und plötzlich trifft er.“ Überhaupt sei die B-IV-Liga gespickt mit exzellenten Kickern, von denen „viele auch höherklassig spielen könnten“. Er selbst verlässt sich bisher vor allem auf seine Schnelligkeit und seine Schusskraft. Hermenau: „An mein letztes Kopfballtor kann ich mich nicht erinnern.“ „Er ist natürlich eine absolute Waffe, ein typischer Stürmer“, lobt Henning Berger, der die Tailfinger inzwischen trainiert. Der Rechtsfuß besitze die richtige Mischung aus Eigensinn und Mannschaftsdienlichkeit. Laufen gehen – des Fußballers Schicksal in der Vorbereitung – sei nicht seine Lieblingsbeschäftigung, meint Hermenau. Umso besser, dass er am kommenden Sonntag zusammen mit Bruder Kevin und David Peters auf den Außenbahnen sowie Sturmpartner Sebastian Zeeb wieder auf dem Platz steht. Gegen den SV Oberjesingen heißt es für den Instinktstürmer dann wieder: Nicht lange fackeln, sondern abziehen.

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Aufrufe: 06.3.2015, 11:00 Uhr
Arne Bauer, GäuboteAutor