Aufgrund einer 90-sekündigen Spielunterbrechung kurz nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte, als VfL-Fans Papierrollen auf das Feld warfen, wurden die Hallenser nun zu einer Geldstrafe von 270,- Euro verurteilt, wie Geschäftsführer Bernd Voigt am späten Montagabend mitteilte.
Nicht ganz so gelassen sieht der Fanbeauftrage der Sechsundneunziger, Daniel Schierhold die Entscheidung: "Es ist für uns nicht nachvollziehbar, wie das Sportgericht hier über eine Fanszene urteilt, die für ihre Kreativität und Gewaltlosigkeit bekannt ist. Ich habe das Gefühl, dass der zuständige Richter unsere Stellungnahme nicht einmal gelesen hat. Wie sonst ist zu erklären, dass im Urteil von einer 'erheblichen Gefahr' gesprochen wird?" Tatsächlich befand sich zum besagten Zeitpunkt kein einziger Spieler vor dem gut gefüllten Fanblock der Hallenser, die dort gemeinsam mit befreundeten TeBe-Fans aus der Bundeshauptstadt ihre Mannschaft unterstützten. "Dieses Spiel im Rahmen der Berliner "Caravan of Love"-Tour sollte für alle Anwesenden ein Fußballfest werden und die Choreographie mit den Wurfrollen war bereits im Vorfeld abgestimmt. Ich hoffe, dass der NOFV in Zukunft auch rassistische, homophobe und andere diskriminierende Verfehlungen in seinen Stadien mit einer ähnlichen Akribie verfolgt", fügte Schierhold an.
Die Fans der Blau-Roten wollen ihren finanziell eng aufgestellten Herzensverein jedoch nicht im Regen stehen lassen. "Auch wenn das Urteil für uns eine Übertreibung sondergleichen darstellt, darf der Verein leider keine Berufung einlegen. Die VfL-Fans werden selbstverständlich für die Strafe aufkommen, es wird bereits gesammelt", versprach der Fanbeauftragte dem Geschäftsführer noch am Abend der Urteilsverkündung.