2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Rolf Schmietow

Landesliga: Warum Aufsteiger ASC der große Gewinner wäre

Fällt die Rückrunde aus?

LANDKREIS STADE. In der Fußball-Regionalliga Nord wird die SV Drochtersen/Assel wohl keine Rückserie in der Qualifikationsrunde spielen. Das könnte bedeuten, dass es auch in der Landesliga Lüneburg 4 ähnlich laufen wird – oder?

Worauf es in der Fußball-Regionalliga Nord nach dem jetzigen Lockdown hinauslaufen wird, wurde schon recht deutlich kommuniziert. So wird es sehr wahrscheinlich keine Rückrunde geben. Das lässt den Schluss zu, dass es in der Landesliga Lüneburg – und dann auch in der Bezirksliga Lüneburg 4 – ähnlich laufen wird.

„Ich gehe nicht mehr davon aus, dass wir die Qualifikation mit Hin- und Rückspielen austragen werden“, wird Jürgen Stebani, der Spielausschussvorsitzende des Norddeutschen Fußballverbands, im Fußball-Fachmagazin „Kicker“ zitiert, nachdem endgültig klar war, dass es in diesem Jahr keinen Ligabetrieb geben wird. 16 der 22 Regionalligisten, aufgeteilt in zwei Gruppen, haben ihre Vorrunde mit jeweils zehn Spielen noch nicht beendet. Altona 93 beispielsweise, Tabellenletzter der Gruppe Nord, ist mit erst sieben Spielen auch in dieser Hinsicht Schlusslicht in der Qualifikationsgruppe mit der SV Drochtersen/Assel.

Zehn Spiele durch Lockdown verloren

Es wird auf einen Re-Start im Januar gehofft. „Dann müssen wir sehen, wie wir die Nachholspiele platziert bekommen“, sagte Stebani. Wenn alle 22 Teams ihre zehn Spiele absolviert haben, soll die Qualifikation als einfache Runde abgeschlossen werden. Zehn Spieltage sind den Regionalligisten durch den Lockdown bis vorerst Januar schon verloren gegangen. Die lassen sich kaum nachholen.

Die SV Drochtersen/Assel hat eine gute Ausgangslage, wie Trainer Lars Jagemann kurz nach dem eingestellten Spielbetrieb schon sagte. Als Tabellensechster braucht D/A ein Unentschieden im letzten Spiel beim Tabellenletzten Altona 93 und wäre als Tabellenvierter oder -fünfter sicher in der Meisterrunde. Mit einem Sieg könnte D/A sogar als Zweiter in die Meisterrunde einziehen. Jagemann konnte sich sogar mit einer eventuellen Quotientenregelung anfreunden, falls coronabedingt und/oder wettertechnisch selbst die Hinrunde nicht vollendet werden könnte. Auch dann käme D/A in die Meisterrunde.

„Das ist nicht zwangsläufig so“

Nun ist es so, dass die Regionalliga Nord aus vier Landesverbänden – Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein – besteht. Das erschwert in Corona-Zeiten und durch unterschiedliche Einschränkungen den Spielbetrieb. Stebanis’ Aussage, er gehe von keiner Rückrunde in der Regionalliga aus, legt aber nahe, dass es in der Landesliga Lüneburg auf eine ähnliche Lösung hinausläuft. Als Bezirksspielausschuss-Vorsitzender des Niedersächsischen Fußballverbandes ist er auch für die Landesliga zuständig. „Das ist nicht zwangsläufig so“, sagt Stebani, „aber wahrscheinlich wird es ähnlich sein.“ Die Zahlen, sowohl bei den Mannschaften als auch bei den Nachholspielen, ähneln sich, so Stebani. „Leider haben wir zu viele Möglichkeiten, ohne zu wissen, wohin die Entwicklung geht.“

In der Qualifikationsgruppe 1 der Landesliga Lüneburg sind durch den Lockdown bis Januar sieben Spieltage verloren gegangen. Zudem ist die Tabelle noch arg unausgeglichen. Sogar die SV Ahlerstedt/Ottendorf hat als Tabellenzweiter noch zwei ausstehende Hinrundenspiele und kann damit die Tabellenspitze übernehmen. Teutonia Uelzen und der FC Verden haben sogar erst fünf von acht Hinrundenspielen bestritten. Insgesamt müssen noch acht Nachholspiele ab Januar – sofern möglich – platziert werden, um die Hinrunde zu beenden. In der Tabelle könnte sich noch einiges verschieben. A/O wäre indes sicher in der Meisterrunde.

In der Qualifikationsrunde 2 ist die Lage mit einer fast vollständig abgeschlossenen Hinrunde entspannt. Nur das Spiel zwischen Bornreihe und Stade steht aus.

ASC in der Meisterrunde?

Sollte es tatsächlich zu keiner Rückrunde kommen, hätte die jetzige Tabelle Bestand. Der Aufsteiger ASC Cranz-Estebrügge hätte sich mit seinem Endspurt für die Meisterrunde qualifiziert. Mit Siegen gegen Stade (2:1), Hedendorf (7:1) und Harsefeld (4:2) hat sich der zuvor sieglose ASC noch auf Platz vier katapultiert und den TSV Elstorf verdrängt.

Das sei „sehr bitter“, wie TSV-Trainer Hartmut Mattfeldt bedauerte, zumal seine Aufsteiger-Mannschaft eine nicht weniger starke Hinserie gespielt hat. Zusammen mit dem VfL Güldenstern Stade und den VSV Hedendorf/Neukloster ginge es aber in die Abstiegsrunde. Die Ausgangslage für die drei Teams aus dem Landkreis wäre punktemäßig keine überragende, da nur die Punkte aus den Spielen gegen die direkte Konkurrenz – die Teams, die mit in die Abstiegsrunde gehen – mitgenommen werden. Die VSV hätten drei, Stade vier und Elstorf fünf Punkte.

Aufrufe: 07.12.2020, 17:30 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor