2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Die Minitore hängen am Flutlichtmast vielleicht schon für die nächste Trainingseinheit bereit. Der Rasenplatz in Niederroßbach - hier ein Motiv von der Haigerer Stadtmeisterschaft 2019 - wird in der kommenden Runde hauptsächlicher Spielort des FC Niederroßbach sein. Als neuer Ausweichplatz steht das Kunstrasenfeld in Fellerdilln bereit. 	Foto: Sven Jessen
Die Minitore hängen am Flutlichtmast vielleicht schon für die nächste Trainingseinheit bereit. Der Rasenplatz in Niederroßbach - hier ein Motiv von der Haigerer Stadtmeisterschaft 2019 - wird in der kommenden Runde hauptsächlicher Spielort des FC Niederroßbach sein. Als neuer Ausweichplatz steht das Kunstrasenfeld in Fellerdilln bereit. Foto: Sven Jessen

Nach 40 Jahren geht jeder seiner Wege

KLA & KLB & KLC DILLENBURG: +++ Fußballvereine aus Niederroßbach, Oberroßbach und Weidelbach lösen Spielgemeinschaft auf +++

Haiger. Im Fußballkreis Dillenburg hat sich nach der SG Kalteiche und der SG Hirzenhain/Lixfeld die dritte Spielgemeinschaft aufgelöst. Die SG Roßbachtal/Weidelbach ist mit Ablauf der Saison 2019/2020 am 30. Juni beendet worden. Die Vereine FC Niederroßbach, FSV Oberroßbach und FC Weidelbach haben für die Spielzeit 2020/2021 Neues vor.

So wird der FC Niederroßbach den A-Liga-Platz der bisherigen SG Roßbachtal/Weidelbach übernehmen, und der FC Weidelbach beabsichtigt, ein eigenes Team für die C-Liga zu melden. Die Reserve des FC Niederroßbach wiederum wird mit der Reserve des VfL Fellerdilln als gemeinsame Mannschaft in der B-Liga spielen. Die Nachricht, dass Kreisfußballwart Martin Seidel diese Reserven-SG genehmigt hat, traf am Freitagnachmittag bei den beteiligten Vereinen ein.

FCN übernimmt A-Liga-Platz, Weidelbach meldet für C-Liga

Michael Häußer, Vorstandsmitglieder des FC Niederroßbach, skizzierte gegenüber dieser Zeitung, wie es aus Sicht seines Vereins zur Trennung kam und wie die nähere Zukunft aussehen soll. Von der SG-Auflösung nicht betroffen ist die Zusammenarbeit in der Jugendspielgemeinschaft, zu der auch andere Vereine aus dem Haigerer Stadtgebiet gehören. Diese Zusammenarbeit wird fortgesetzt, sagte Häußer.

Von Vorstandsmitgliedern des FSV Oberroßbach und des FC Weidelbach waren in dieser Woche zu den Themen SG-Auflösung und Zukunftsplänen auf Anfrage dieser Zeitung noch keine Aussagen zu bekommen. Darüber hinaus enden manche Meldefristen für die Saison 2020/2021 erst in der Nacht zum Montag, so dass sich in den kommenden Tagen für alle drei Vereine noch neue Konstellationen ergeben könnten.

Bis Ende Juni 2020 gehörte die SG Roßbachtal zu den ältesten Spielgemeinschaften im Fußballkreis Dillenburg. 1980 gegründet, arbeiteten der FC Niederroßbach und der FC Oberroßbach 40 Jahre lang ununterbrochen zusammen. Sportlicher Höhepunkt war in den 1990er Jahren der Aufstieg in die Bezirksoberliga, was heute der Gruppenliga entsprechen würde.

„Ein unvergessliches Erlebnis für die SG“, heißt es in einer Zusammenstellung des FCN über den Aufstieg unter Trainer Klaus Illichmann sowie über die Relegationssiege in Niederwald (6:1) und gegen Michelbach (4:1). In der Bezirksoberliga hielt sich die SG lange sehr gut, musste aber durch ein 3:4 gegen den TSV Kirchhain im letzten Spiel der Saison 1996/1997 den sofortigen Abstieg verkraften.

Vor fünf Jahren kam der FC Weidelbach als dritter Partner hinzu. Auch diese Jahre als SG Roßbachtal/Weidelbach sieht der FC Niederroßbach als „absolut erfolgreich an, spielten wir doch die ganze Zeit über in der A- Liga“, wie es in einer begleitenden Veröffentlichung via Facebook heißt. „Es wird sicherlich keine leichte Aufgabe für den FC Niederroßbach, die beiden SG-Partner zu ersetzen, aber wir stellen uns dieser Herausforderung“, teilt der Verein mit.

Die Bestrebung, die SG aufzulösen, sei vom FC Oberroßbach ausgegangen. Dieser habe dem FC Niederroßbach eine Art Kündigungsschreiben zukommen lassen. Zu den Motiven des Partnervereins äußerte sich der FCN nicht. Später, im Mai, habe dann auch der FC Weidelbach eigene Wege gehen wollen. Dessen Vertreter hatten zuvor zwar der Verpflichtung etlicher neuer Spieler aus dem Siegerland zugestimmt. Dem Vernehmen nach habe es zwischen den beiden Vereinen dann aber unterschiedliche Vorstellungen über die Anzahl der Heimspiele gegeben, die auf dem Weidelbacher Hartplatz ausgetragen werden sollen.

Weidelbach habe die Hälfte der Heimspiele zugesichert haben wollen. Damit war der FC Niederroßbach als federführender der einst drei Partner nicht einverstanden, gab Michael Häußer einen Einblick.

Wie geht es nun weiter? Mit Stand Freitag beabsichtigt der FC Weidelbach, eine Mannschaft für die C-Liga zu melden. Aus dem Spielerpool der bisherigen SG Roßbachtal/Weidelbach nennt der FCN 14 Akteure, die für Weidelbach spielen werden: Jens Plag, Michael Forster, Manuel Kahn, Maximilian Buchmann, Kevin Ludwig, Silas Ludwig, André Cornejo, Tim Harnack, Kevin Panten, Louis Becker, Michel Hörnig, Florian Petri, Mario Becker und Jan Niklas Petri.

Der FC Niederroßbach wiederum wird den Platz der SG in der A-Liga Dillenburg behalten. Für die „Erste“ wird der größte Teil des bisherigen Erstmannschaftsstamms spielen, ferner die neun Zugänge, die bereits unter dem Namen SG Roßbachtal/Weidelbach in dieser Zeitung vorgestellt worden waren.

Auch Trainer Christian Brück wird an Bord bleiben. Der Trainer wird in einem offiziellen Schreiben mit folgenden Worten zitiert: „In der Mannschaft steckt viel Potenzial. Wir haben für die neue Saison einen guten Kader zusammengestellt. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft schnell zusammen wachsen, dann werden wir eine gute Saison spielen.“

Außer den Spielern, die zum FC Weidelbach wechseln, nannte der FC Niederroßbach als weitere Abgänge Maximilian Heinz (SSV Allendorf), Kevin Hermani (SSV Haigerseelbach) sowie Til Hartmann und Enver Cakir (beide zum SSV Wissenbach).

Auch für eine Reserve wird es reichen: Der FC Niederroßbach wird sich mit dem VfL Fellerdilln zusammentun und die Zweitmannschaftsspieler als SG antreten lassen.

Reserve wird mit Fellerdilln II in der B-Liga starten

Der VfL Fellerdilln II bringt für dieses Reserventeam seinen B-Liga-Platz mit. Das Kunstrasenfeld in Fellerdilln wird den Niederroßbachern außerdem im Winter als Ausweichplatz zur Verfügung stehen, sollte der eigene Naturrasen nicht bespielbar sein.

Die Riege seiner Funktionsträger wird der FC Niederroßbach hier und dort ergänzen müssen, da Leute wie Sven Kraft, Benjamin Wurm oder Tim Brachthäuser vom FSV Oberroßbach oder Sascha Panten, Ole Schmidt und Dirk Becker vom FC Weidelbach nicht mehr zur Verfügung stehen. Julia Mittler, bisher für Spielausschussaufgaben zuständig, ist Häußer zufolge inzwischen vom FSV Oberroßbach zum FC Niederroßbach gewechselt.

Der geschäftsführende Vorstand des FCN äußert sich abschließend: „Für uns als kleinen Verein ist die neue Situation sowohl aus finanzieller als auch sportlicher Sicht eine große Herausforderung. Wir nehmen diese aber gerne an und schauen zuversichtlich in die Zukunft.“



Aufrufe: 06.7.2020, 08:00 Uhr
Sven Jessen (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor