Doch in der Tat war die Begegnung im Internet abgesetzt und auch das Schiedsrichtergespann abgezogen. Der Hintergrund: Ein unbekannter Anrufer hatte sich am Nachmittag bei Pokal-Spielleiter Peter Landgräber als Werstener Vereinsoffizieller ausgegeben und den Spuk verursacht. "Es wundert mich schon sehr, wie einfach das offenbar geht", staunte Stoffels hinterher. Zumal da in der zurückliegenden Vorbereitung auf gleiche Art und Weise schon zwei weitere Partien des A-Ligisten sabotiert worden waren. "Das ist ein Fehler des Kreises", ergänzte der Trainer.
Mit knapp einstündiger Verzögerung konnte dann allerdings doch gespielt werden, weil Referee Dustin Dawirs von Verbandsseite über die Vorfälle unterrichtet wurde und gegen 20 Uhr tatsächlich in Benrath eintraf - wenn auch ohne Assistenten. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Partie schon lange laufen sollen. "Ich habe gedacht, nach der Relegation im Sommer hätte ich alles erlebt", bekundete Stoffels. "Aber der Fußball schreibt immer wieder neue Geschichten." Immerhin sprach er diese Worte angemessen gelassen aus, weil sein Team den kuriosen Abend schadlos überstanden und sich mit 2:1 durchgesetzt hatte. "Aufgrund der ersten Halbzeit verdient", urteilte der Coach.
Auch im Ligabetrieb sind seine Schützlinge wieder gefordert, denn am Sonntag (15.30 Uhr, Karl-Hohmann-Straße) gastiert der ASV Süchteln in Benrath. "Für einen Aufsteiger ist das eine abgezockte Truppe, die schon jahrelang zusammenspielt", sagt Stoffels, der trotzdem hoffnungsvoll auf die Begegnung blickt: "Meine Jungs wissen, worum es geht." Nämlich um den Klassenerhalt. Daher sind die Schlossstädter zum Siegen verdammt. Ansonsten wird es eng. Dann könnte nur noch Guido Cantz die Laune aufhellen. Und zwar mit einem wirklich guten Scherz.