Den Siegburgern gelingt das schier Unmögliche

Dass ausgerechnet gegen den designierten Aufsteiger der erste Erfolg nach fast einem halben Jahr Durststrecke glücken sollte, war für Außenstehende vorher nur schwer zu glauben. Wie Stegert vor der Begegnung wohl zurecht vermutet hatte, hätte wohl niemand auf einen Sieg der Kreisstädter gewettet.

„Enorme Willenskraft und hohe Laufbereitschaft„ nannte der Sportliche Leiter des SSV, Oliver Bonato, als Grundlage für den Coup, mit dem die Siegburger, sozusagen als Sahnehäubchen, die Rote Laterne abgeben konnten. „Zum ersten Mal haben wir nicht versucht, spielerische Lösungen zu finden, sondern über den Kampf den Gegner in den Griff bekommen“, merkte Bonato mit gewissem Stolz an, dass die Gäste, die bisher einen Schnitt von über zwei Treffern in einem Spiel vorweisen konnten, in 90 Minuten nicht eine echte Torchance besaßen. „Wir sind natürlich in die Partie gegangen mit dem Erkenntnis, dass wir Nichts zu verlieren haben“, hatten er und Stegert zuvor den Druck von der Mannschaft genommen. Schon vor dem 1:0 hätten Zakaria Harrach und Glody Ngyombo in 1:1-Situationen mit dem Beecker Schlussmann für mehr Sicherheit im Spiel ihrer Mannschaft sorgen können. Beide Mal blieb dieser aber Sieger. Dafür patzte er bei Blerton Muharremi, der ihm nach einem Rückpass auf dem Weg zur Außenlinie den Ball vom Fuß stibitzte um ihn dann aus spitzem Winkel einzuschieben (55.). Anschließend mussten die Siegburger aber noch langen zittern, bis Ali Secen in der Nachspielzeit nach einem feinen Querpass von Felix Heinz das erlösende 2:0 gelang.

„Viele Mannschaften hätten in so einer Lage die Köpfe hängen lassen, aber unsere funktioniert immer noch einwandfrei“, sieht Stegert in der gutem Stimmung und auch in dem gegenseitigen Vertrauen eine wichtige Grundlage des Erfolges.

„Es freut mich vor allem für die Leute wie unserem Vorsitzenden Christian Kohr und diejenigen, die viel Herzblut und auch Nerven investiert haben, dass sie jetzt wenigstens etwas dafür belohnt worden sind“, so Bonato.

Profitieren konnten die SSVer auch von den Ergebnissen der direkten Konkurrenten, die allesamt Federn lassen mussten.

Siegburger SV: Vogel, Muharremi, Wieland, N. Welt, Inger, Ngyombo (90. Schötz), Lee, Secen, Harrach (63. Jung), F. Welt, Fälber (79. Heinz).