2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
F: Schnieders
F: Schnieders

Den FC Liverpool als Vorbild

Der Siegburger SV ist gegen den Primus auf eigenem Platz nur Außenseiter

Siegburg. Unter dem Motto „Wir haben eigentlich keine Chance, also nutzen wir sie“ steht die nächste Begegnung des abstiegsgefährdeten Mittelrheinligisten Siegburger SV, zu der er am Sonntag, 15. 30 Uhr, den Tabellenführer SC Wegberg-Beeck im Walter-Mundorf-Stadion empfängt.

„Natürlich wird am Sonntag aufgrund der aktuellen Situation niemand auch nur einen Pfifferling auf uns setzen und die letzten Ergebnisse lassen auch nur wenig Raum für Hoffnung“, ist sich der Siegburger Trainer Philip Steger bewusst, dass sein Team gegen den Primus auf eigenem Platz nur als krasser Außenseiter gehandelt wird. „Jetzt wird man als Außenstehender sicher erwarten, dass während des Trainings oder in der Kabine bei uns eine Stimmung wie bei einer Beerdigung herrscht, aber das Gegenteil ist der Fall“, berichtet Stegert von reger Trainingsbeteiligung und engagierten Spielern, die alle Übungseinheiten voll mitziehen. „Es stimmt mich zuversichtlich, dass trotz der kritischen Lage der komplette Kader außer den verletzten Spielern, regelmäßig und mit großem Eifer teilnimmt. Es scheint paradox, dass angesichts der Tabellenlage innerhalb der Mannschaft eine wirklich gute Stimmung herrscht, aber so ist es, und das stimmt mich auch für Sonntag zuversichtlich“, traut der SSV-Coach seine Elf durchaus eine Überraschung zu. „Jürgen Klopp und seinem FC Liverpool hatte man vor dem Rückspiel nach dem 0:3 in Barcelona auch schon abgeschrieben. Warum sollte uns nicht auch so ein Coup gelingen. Im Fußball ist vieles möglich“, hofft er auch auf die wohlwollende Unterstützung der Glücksgöttin.

Die werden die Kreisstädter bei allem Engagement auch gut brauchen können. Zum einen wird sich der Spitzenreiter auf dem Weg zurück in die Regionalliga nicht vom Schlusslicht aufhalten lassen wollen und zum anderen gehen die Gastgeber nicht ohne Handicap in die Partie: Mit Florian Hahn (fünfte Gelbe Karte) und Aaron Wieland (Probleme mit der Patellasehne) werden wohl beide angestammten Innenverteidiger ausfallen. Die Alternative heißen Lucas Inger und Niklas Welt, die von ihren Außenpositionen einrücken. Mit dem ebenfalls gesperrten Sebastian Ramspott und Christian Brückers, der nach seinem ersten Einsatz nach langer Zwangspause in Arnoldsweiler erneut wegen seiner alten Verletzung (Ermüdungsbruch) ausgewechselt werden musste, und wohl bis zum Saisonende nicht mehr zur Verfügung steh, fehlen weitere Stammkräfte.

„Viel wird davon abhängen, ob die Spieler die Lockerheit einerseits und die Ernsthaftigkeit andererseits aus dem Training mit ins Spiel mitnehmen können. Im Moment ist Vieles auch Kopfsache“, sieht sich Stegert auch als Psychologe gefordert.

Vorderste Pflicht wird sein, die torgefährliche Wegberger Offensive – alleine Shpend Hasani hat mit seinen 17 Treffern fast so häufig getroffen, wie der SSV insgesamt (19) – unter Kontrolle zu bekommen. Verlieren ist für die Siegburger, die als einziges Team der Liga in diesem Jahr noch kein Spiel gewinnen konnten und bereits sieben Zähler Rückstand auf einen Nicht-Abstiegs-Platz aufweisen, jedenfalls verboten. Dass ausgerechnet gegen den Tabellenführer, der sich allerdings auf gegnerischen Plätzen einige Ausrutscher leistete, der erste Sieg gelingen sollte, wäre eine ähnliche Sensation wie Kloppos Triumph mit seinen „Reds“ über den FC Barcelona.

Aufrufe: 010.5.2019, 10:00 Uhr
General-Anzeiger Bonn/Harald StroßAutor