2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Jubeltraube an der Lohmühle: Der VfB-Nachwuchs begräbt seinen Trainer Ole Oberbeck und den Siegtorschützen Farid Nandja nach dem entscheidenden 3:2 in den Schlusssekunden unter sich. Foto: Jürgensen
Jubeltraube an der Lohmühle: Der VfB-Nachwuchs begräbt seinen Trainer Ole Oberbeck und den Siegtorschützen Farid Nandja nach dem entscheidenden 3:2 in den Schlusssekunden unter sich. Foto: Jürgensen

VfB Lübecks U17 hat das bessere Ende für sich

B-Junioren des JFV Hanse Lübeck für großen Kampf im Derby nicht belohnt

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Was für eine tolle Kulisse, was für ein Zuschauerzuspruch, und das bei einem B-Jugendspiel. Und die gut 350 Schaulustigen mussten miterleben, wie grauenvoll gnadenlos, aber auch schön Fußball sein kann. Diesmal waren die B-Jugendlichen des Regionalligaaufsteigers JFV Hanse betroffen. Sie mussten nach aufopferungsvollem Kampf in der Nachspielzeit ihre erste Niederlage in dieser Spielklasse hinnehmen.

Dementsprechend lagen die Spieler nach dem Schlusspfiff enttäuscht auf dem grünen Rasen der Lohmühle und die vielen JFV-Fans waren auf der Tribüne entsetzt. „Trotzdem haben die Jungs es gut gemacht. Sie haben keine Minute des Spiels nachgelassen“, lobte JFV-Coach Niclas Warsteit sein Team, aber seine Enttäuschung war schon zu spüren.

Das Lübecker Derby begann zunächst, wie es eigentlich alle erwartet hatten, die Grün-Weißen vom VfB übernahmen gleich das Kommando auf dem Platz und konnten mit der ersten ernsthaften Offensivaktion die Führung erzielen. Nach entschlossener Vorarbeit und anschließendem Querpass von Jamie-Liam Shalom netzte Niklas Reimann aus kurzer Distanz ein (5.).

Nach einer kurzen Anlaufphase machten aber auch die Gäste Annäherungsversuche gen VfB-Tor. Ein Freistoß von Fiete Luther segelte übers Tor hinweg (12.) und ein Schuss von JFV-Kapitän Lino Oei war leichte Beute für VfB-Keeper Linas Asmussen (13.). Auf der anderen Seite wurde gejubelt. Nach Flankenlauf von Jarne Maxim Schulz spitzelte Fynn Labahn das Leder über die Linie (17.). Vorausgegangen war eine kollektive Schläfrigkeit der JFV-Defensivabteilung.

Sie war aber eine Minute später wieder hellwach, denn sie konnten sich über einen Treffer freuen. Nach Foulspiel vom VfB-Abwehrmann Jan Lippegaus an Luca Lübcke im Sechzehner gab es Strafstoß, den Tim Hattermann sicher verwandelte (19.).

Und jetzt hatte der Neuling in dieser Klasse Lust auf mehr bekommen, konnte das Spiel ausgeglichener gestalten und kam sogar zum Ausgleich, und wieder war Hattermann der Torschütze. Diesmal setzte er sich gegen Mehmet Can Aynali geschickt durch und traf aus zwölf Metern ins lange Eck. „Auch wenn der VfB klarer Favorit war, wir haben alles dagegengehalten und ein gutes Spiel abgeliefert. Es hat Spaß gemacht, vor solch einer Kulisse Fußball zu spielen“, so der Doppeltorschütze.

Danach vergaben Shalom (37.) und Reimann (38.) noch zwei Chancen für die Platzherren. Nach dem Wechsel dominierten die Hausherren und waren in allen Belangen überlegen. Die klare Kabinenansprache des VfB-Trainerteams Jan-Philipp Kalus und Ole Oberbeck schien gefruchtet zu haben. Aber sie brachten bei ihren vielen Offensivaktionen das Spielgerät nicht über die gegnerische Torlinie.

Nach Vorarbeit des quirligen Jan Mack vergab Shalom und auch der Nachschuss von Reimann fand sein Ziel nicht (42.). Nach Hereingabe von Lippegaus war Shalom blank, schoss jedoch daneben (47.). Weitere Gelegenheiten durch Shalom (58., 64.) und Mack (49., 59.) blieben ebenfalls ungenutzt. „Wir haben Chancenwucher betrieben und ich war daran beteiligt. Trotzdem haben wir gerade in Hälfte zwei ein gutes Spiel abgeliefert“, gab VfB-Offensivspieler Jamie-Liam Shalom zu Protokoll.

Die Schlussphase wurde dann noch einmal turbulent. Zunächst vergab Florian Blume (78.) für die Grün-Weißen, danach kamen die Gäste noch einmal aus ihrer offensiven Schaffenspause und hätten durch Daniel Wollert (79.) und Luke Wagener (80.) für eine faustdicke Überraschung sorgen können. Aber der Treffer in der Nachspielzeit fiel auf der anderen Seite. Nach Flankenlauf von Lippegaus und präziser Hereingabe traf „Joker“ Farid Nandja per Kopf zum Sieg. Der insgesamt schwache Spielleiter Hasan Öcalan pfiff anschließend nicht mehr an.

„Schade, mit den Großchancen zum Schluss hätten wir was mitnehmen können. So ist eben Fußball“, war Warsteit enttäuscht. Sein gegenüber Kalus war dann auch nur mit dem Dreier zufrieden. „In Durchgang eins waren wir zweikampfschwach und haben dem Gegner zu viele Räume geboten. Danach haben wir es etwas besser gemacht, spielerisch aber nicht das gezeigt, was wir können und die Chancenverwertung war mangelhaft. Wenn wir weiter so agieren, gewinnen wir in dieser Saison keinen Punkt mehr. Wir müssen uns gehörig steigern“, war Kalus nicht ganz zufrieden.

VfB Lübeck: Asmussen – Aynali, Schilling, Moritz Holst, Lippegaus – Stöver (34. Will), Rasgele – Labahn (41. Mack), Shalom, Schulz (55. Nandja) – Reimann (72. Blume).

JFV Hanse: Bayirci – Polster, Lamprecht, Prahl (53. Breitung) – Schmidtheisler, Oei, Broszeit (51. Wagener), Lübcke (51. Groth), Luther – Wollert, Hattermann (76. Schmiedeberg).

SR: Öcalan (Hamburg)
Zuschauer: 350.
Tore: 1:0 Reimann (5.), 2:0 Labahn (17.), 2:1 Hattermann (19., FE), 2:2 Hattermann (32.), 3:2 Nandja (80./+3).
Aufrufe: 04.9.2017, 11:30 Uhr
SHZ / nowiAutor