2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Jochen Classen

VfB Homberg ist absolut konkurrenzfähig

Regionalliga West: Hinrundenfazit des VfB Homberg.

Die zweite Saison des VfB Homberg in der Regionalliga West ist zur Hälfte vorbei, wie weit es weitergehen wird und wie sich die Pandemie-Situation entwickelt, steht in den Sternen.
Heute wollen wir einmal einen Blick auf unsere Mannschaft werfen, die bekanntlich auf dem siebzehnten Tabellenplatz und damit auf einem Abstiegsrang überwintert.

Im Sommer war die Überraschung groß: Nach dem ersten Testspiel gab der enorm beliebte zweimalige Aufstiegstrainer Stefan Janßen seinen Rückzug aus persönlichen Gründen bekannt. Die Suche nach einem Nachfolger sollte in Ruhe erfolgen, zunächst sprangen Co-Trainer Torsten Klump und Torwarttrainer Oliver Adler ein, unterstützt von Sunay Acar, dem Coach der zweiten Mannschaft. Zu diesem Zeitpunkt standen gerade einmal vier Neuzugänge fest, während im Sommer elf Abgänge zu verzeichnen waren. Die Personalplanungen liefen weiter und als fünf weitere Zugänge verkündet worden waren, fiel auch die Entscheidung in der Trainerfrage: Nach zweieinhalb Wochen als Interimslösung wurde Sunay Acar, der als Spieler an den Homberger Aufstiegen in NRW- (2010) und Oberliga (2016) beteiligt sowie als Trainer für den Sprung der zweiten Mannschaft in die Bezirksliga (2018) verantwortlich war, zum neuen "Chef" befördert. Torsten Klump verließ den Verein wenig später, zusammen mit Torwartlegende Oliver Adler bildet Acar seitdem ein akribisch arbeitendes und perfekt zusammenwirkendes Duo.

Die Vorbereitung war alles andere als einfach, nicht nur wegen der eingeschränkten Möglichkeiten in Folge der COVID-19-Pandemie. Verletzungen "ohne Ende" - bewährte Spieler waren ebenso betroffen wie Neuzugänge - sorgten schon mal dafür, daß sich die Mannschaft von allein aufstellte. In der Regionalliga-Saison konnte die Ersatzbank kaum einmal mit den erlaubten sieben Akteuren besetzt werden - Gabriel Preuß oder Marcel Kalski aus der zweiten Mannschaft halfen dankenswerterweise aus. Doch Trainer Acar jammerte deswegen nicht, er ging sein "Himmelfahrtskommando" mit Optimismus an und ließ sich auch von den vier Niederlagen in den ersten vier Partien nicht von seinem Weg abbringen. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", blieb sein Credo, daß die Mannschaft längst verinnerlicht und sich zueigen gemacht hat. Beim 3:1-Heimsieg gegen die U21 des 1. FC Köln zeigten die Gelb-Schwarzen die wohl stärkste Leistung seit dem Aufstieg im Sommer 2019 und nur selten war man im bisherigen Saisonverlauf einem Gegner deutlich unterlegen. Titelfavorit Rot-Weiss Essen beispielsweise siegte im PCC-Stadion zwar standesgemäß mit 4:0, doch den Spielverlauf gab das Resultat nicht wirklich wieder. Und all diese Leistungen liefert der VfB bislang durchgängig mit einem "unvollständigen" Kader ab, nicht nur die Dauerverletzten Alexandros Armen und Metin Kücükarslan konnten immer wieder nur zusehen... Enttäuschend waren bislang genau zwei Auftritte: Zum einen die 0:1-Heimniederlage gegen Bergisch Gladbach 09, zum anderen das 1:5 in Ahlen ausgerechnet zum Hinrundenabschluß. Demgegenüber stehen bärenstarke Leistungen wie das schon erwähnte 3:1 gegen Köln oder die Siege gegen Wuppertal und Bonn sowie das überragend erkämpfte 0:0 gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Achtzehn Zähler aus zwanzig Spielen stehen zu Buche und es hätten mehr sein können, denn nicht nur aus Aachen, Wegberg-Beeck oder Straelen hätte man nicht als Verlierer zurückkehren müssen. Im Vorjahr sammelte man sechzehn Punkte aus 25 Spielen, nicht nur zahlenmäßig ist in der laufenden Saison eine Steigerung zu sehen. Ein Wort zu den dreizehn Neuzugängen: Bislang ist kein einziger "Flop" erkennbar, wie die "alten Kollegen" auch bringen alle Akteure ihre Leistungen, egal ob erfahrener Regionalligakicker, Aufrücker aus unteren Ligen oder Youngster aus der U19-Niederrheinliga. Und wie die Truppe zusammenhält, das konnte man gegen den 1. FC Köln erleben, als die verletzten Spieler für einen großartigen Support sorgten.

Die Winterpause ist sehr kurz, nur wenige freie Tage bleiben Mannschaft, Trainern und Umfeld, um die Akkus wieder aufzuladen. Danach gilt die volle Konzentration der Rückrunde, in der man alles für den Klassenerhalt tun will. Mit immer mehr - auch über längere Zeit - komplett fitten Spielern kann es Trainer Acar und Co-Trainer Adler sicherlich gelingen, bis zum letzten Spieltag im Rennen gegen den Abstieg zu bleiben und am Ende "über dem Strich" zu stehen. Dabei wäre es natürlich besonders schön, wenn die Fans vor Ort mithelfen könnten - aber das entscheidet ganz allein das Virus.
Aufrufe: 023.12.2020, 08:00 Uhr
VfB HombergAutor