2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
– Foto: Heiko van der Velden

SV Straelen überwintert "über dem Strich"

Regionalliga West: Der SV Straelen gewinnt 3:1 gegen den VfB Homberg.

Der SV Straelen hat wieder einmal gegen die direkte Konkurrenz gepunktet und den VfB Homberg mit 3:1 geschlagen. Der Aufsteiger wird damit garantiert auf einem Nicht-Abstiegsplatz überwintern. Matchwinner war Malek Fakhro per Doppelpack, auf Homberger Seite gab es große Aufregung über den Schiedsrichter.

Kurz vor dem Abpfiff platzte Hombergs Keeper Philipp Gutkowski endgültig der Kragen: Als Straelens Jannis Kübler behandelt werden musste, brüllte er übers ganze Feld und forderte, Kübler solle das Feld verlassen, damit es weitergehen konnte. Nach Abpfiff stürmte er sofort zum Schiedsrichter, der ihn erst einmal ermahnte, einen vernünftigen Ton anzuschlagen, bevor er irgendetwas sagte. Doch der angesammelte Frust über die strittigen Entscheidungen des Unparteiischen musste raus.

Es war aber ohnehin bereits vergebene Liebesmüh, denn im Hintergrund hatten sich die Spieler des SV Straelen schon zum Kreis zusammengefunden, hüpften und riefen: "Derbysieger, Derbysieger, hey, hey". Denn der SVS hatte gewonnen, 3:1. "Nicht unverdient, aber auch ein bisschen glücklich", nannte Hombergs Trainer Sunay Acar den Sieg der Hausherren, Kollege Benedict Weeks stimmte ihm zu.

Ferry de Regt köpft SV Straelen mal wieder in Führung

Glücklich war allein schon die Führung zur Pause. In den ersten 45 Minuten war das Spiel geprägt von viel Hektik und Kampf, Torszenen gab es so gut wie keine. Es mussten also mal wieder Straelens Innenverteidiger richten: In der Nachspielzeit bekam der SVS noch eine Ecke, bei der Kevin Weggen Ferry de Regt fand und der Kapitän köpfte ein. Wie schon gegen Rot-Weiss Ahlen und wie Nebenmann Adli Lachheb in den zwei Spielen zuvor. "Ein großes Kompliment auch an unsere Innenverteidigung", verteilte Weeks deshalb, "die arbeitet sehr, sehr viel in den letzten Wochen und bringt uns auch immer wieder in Führung nach Standardsituationen, das tut uns natürlich gut."

Acar dagegen hatte mit dem Rückstand zu knabbern. Zum Einen, weil es aus seiner Sicht den Eckstoß nicht hätte geben dürfen und zum anderen, weil seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl war: Danny Rankl hatte sich Augenblicke zuvor verletzt und konnte nicht mehr weitermachen. "Wir hatten dann nicht die richtige Zuteilung bei der Ecke", sagte Acar.

VfB Homberg hadert mit dem Schiedsrichter

Der Schiedsrichter Cedric Gottschalk war generell Thema an diesem Abend. Er fuhr eine sehr großzügige Linie und ließ viel durchgehen - unter anderem auch bei der Aktion, bei der sich Rankl verletzte und nach Angaben seines Trainers einige Stollenabdrücke davongetragen hat. "Ich mag es, wenn man es laufen lässt. Aber er hat für meinen Geschmack in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten zu viel laufen lassen, wo du gesagt hast: Ok, jetzt sind unsere Jungs Freiwild", bemängelte Acar, der aber auch klarstellte, nicht auf dem Schiedsrichter herumhacken zu wollen.



In der zweiten Hälfte gelang es Straelen dann durch ein schön herausgepieltes Tor, bei dem Kaito Mizuta Malek Fakhro bediente, auf 2:0 zu erhöhen. Wenig später kam Homberg aber wieder heran, weil Ricardo Antonaci einen Freistoß sehenswert ins Tor zirkelte. "Es war ein schöner Freistoß, aber die Entstehung geht überhaupt nicht", kritisierte Weeks seine Mannschaft in der Szene. "Wir haben einen Freistoß und kriegen dann einen Konter. Das hat mich ein wenig aufgeregt, weil wir es dann unnötig spannend machen."

Danach drückte Homberg auf den Ausgleich und wieder stand Gottschalk im Mittelpunkt: Erst pfiff er ein Tor von Samed Yesil wegen Abseits zurück, dann verweigerte er Homberg einen Strafstoß. Aus Acars Sicht ein Fehler: "Für mich ist das ein klarer Elfmeter, der uns nicht gegeben wurde – und im Gegenzug machen sie das 3:1." Mitten in die Druckphase der Gäste hinein konnte sich Straelen mal befreien, am gegnerischen Strafraum gleich mehrere zweite Bälle erobern und Mizuta freispielen, der flankte und wieder Fakhro fand.

Straelen überwintert auf einem Nicht-Abstiegsplatz

Danach verfiel das Spiel hauptsächlich in Hektik, die gefrusteten Homberger diskutierten jede Entscheidung des Unparteiischen aus und Gutkowski hatte irgendwann die Nase voll. Strittige Entscheidungen hatte es letztlich aber auf beiden Seiten gegeben, wie Weeks bemertke: "Ich glaube auch Kaito Mizuta wird einmal im Strafraum gefoult, am Ende ist Cagatay Kader frei durch und da wird Abseits gewunken."

Es blieb letztlich beim 3:1, welches VfB-Trainer Acar schnell abhaken will. Straelens Trainer Weeks ist dagegen sehr Glücklich, hat seine Mannschaft doch schon wieder gegen einen direkten Konkurrenten gewonnen und wird definitiv auf einem Nicht-Abstiegsplatz überwintern: "Jetzt können wir auch ein bisschen besser mit dem späten Ausgleich gegen Ahlen leben", sagte er. Am Samstag wartet mit Lippstadt bereits das nächste Team aus dem Abstiegskampf.
Aufrufe: 017.12.2020, 09:00 Uhr
Stefan JanssenAutor