2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

SC Wiedenbrück mit unattraktivem 0:0 gegen Homberg

Der Aufsteiger kommt gegen das Kellerkind nicht über ein maues, torloses Unentschieden hinaus.

Es gibt im Fußball attraktive 0:0-Spiele, und es gibt unattraktive 0:0-Spiele. Das torlose Unentschieden, mit dem die Regionalligapartie zwischen dem SC Wiedenbrück und dem VfB Homberg endete, gehört eindeutig zur zweiten Sorte. Der Abpfiff von Schiedsrichter Lars Bramkamp (Hattingen) nach 94:35 Minuten wäre für das Publikum eine Erlösung gewesen, wenn es denn auf fußballerische Leckerbissen erpicht gewesen wäre. Bekanntlich sind aber auch in der vierthöchsten Spielklasse keine Zuschauer zugelassen.



Trotz der fehlenden Feinkost bekamen beide Mannschaften einen Punkt. Der hilft sogar den Gastgebern mehr als den Gästen: Während der Aufsteiger aus Wiedenbrück sein Konto auf 20 Punkte erhöhte und als Neunter seinen Platz in der oberen Tabellenhälfte behauptete, verharren die Duisburger (14 Pkt.) auf Rang 16 unmittelbar vor der Abstiegszone.

Vier Tage nach dem 4:0-Sieg in Straelen war es keine Überraschung, dass SCW-Trainer Daniel Brinmann in seiner Anfangself den gleichen zehn Feldspielern vertraute. Ankündigungsgemäß kehrte Marcel Hölscher nach Ablauf seiner 14-tägigen Quarantäne ins Tor zurück. Der Stammkeeper hatte wie alle Spieler im obligatorischen Corona-Schnelltest einen negativen Befund aufgewiesen. Der Westdeutsche Fußballverband hat übrigens die Terminierung verändert: Wurde bisher zwei Tage vor den Spielen getestet, findet der Durchgang nun am Tag vorher statt.

Es entwickelt sich ein unruhiges Kampfspiel


Im Jahnstadion sah sich der SC Wiedenbrück einer Homberger Mannschaft gegenüber, die sich nicht so tief staffelte wie erwartet, sondern mit guter Kompaktheit im Mittelfeld auf Ballgewinne aus war. Geprägt von robustem Körpereinsatz und häufigen technischen Fehlern entwickelte sich zunehmend ein unruhiges Kampfspiel, bei dem keines der beiden Teams längere Ballbesitzphasen hatte. Angesichts der zahlreichen intensiv geführten Zweikämpfe, die von reichlich viel „Kulissendonner“ in Form lautstarker Kommentierungen begleitet wurden, verwundert es, dass Lars Bramkamp die Partie mit nur drei gelben Karten über die Bühne brachte. SCW-Trainer Daniel Brinkmann war mit der großzügigen Linie des Unparteiischen jedoch ausdrücklich einverstanden: „Er hat so gepfiffen, wie es in der Regionalliga sein sollte und hat das Spiel auch mal laufen lassen.“

Was den Auftritt seiner Mannschaft angeht, sprach Brinkmann einerseits von einer „hochkonzentrierten Leistung.“ Trotz etwas größerer Spielanteile vermisste er allerdings echte Torchancen. Die vielleicht einzige bot sich Xhuljo Tabaku in der 64. Minute nach einem langen Ball von Oliver Zech: Der 20-Meter-Schuss endete allerdings zentral beim Homberger Keeper Philipp Gutkowski. Auf der Gegenseite musste Zech in der 48. Minute einen gefährlichen Schuss von Ahmad Jafari im Strafraum abfälschen und Hölscher einen 20-Meter-Versuch von Pascale Talarski problemlos entschärfen (75.).

Aufrufe: 025.11.2020, 22:00 Uhr
Wolfgang Temme / Norbert RöwekampAutor