VfB Homberg - SC Verl (Sa 14:00)
„Aber es ist nie einfach, nach so einem Erlebnis wie dem 10:9 gegen Holstein Kiel nach Elfmeterschießen, dem Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals und dem ganzen Rummel wieder in die Normalität zu finden“, mahnt Rino Capretti. „Doch nach dem Erstrundensieg gegen Augsburg haben wir das ja auch geschafft“, fügt der Verler Coach hinzu und stockt. Tatsächlich gilt das ja nur für die Fortsetzung der Regionalligaserie mit einem satten 5:0 in Lippstadt.
Unter der Woche war der Sport-Club seinerzeit mit 1:4 beim RSV Meinerzhagen aus dem Westfalenpokal geflogen. „Diese Niederlage hatte aber nichts mit der Einstellung meiner Spieler zu tun, oder damit, dass sie noch müde waren. Wir haben dort verloren, weil wir lange in Unterzahl spielen mussten“, erinnert Capretti.
Weil die für letzten Samstag angesetzte Partie gegen Borussia Dortmund II wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt wurde, muss Capretti keine konditionellen Folgen des Kraftaktes gegen Kiel und der folgenden Feierlichkeiten befürchten. Als Nachholtermin wurde Freitag, der 22. November, festgelegt. „Wir haben deshalb bis zum Hinserienende am 30. November in Rödinghausen mit den Spielen in Homberg und gegen den 1. FC Köln II nächsten Freitag noch ein strammes Programm vor uns“, erklärt der Trainer des Spitzenreiters, warum es sich noch nicht lohnen würde, über die Titelchance zu philosophieren.
Dass allmählich das Interesse höherklassiger Clubs an den Verler Akteuren publik wird, die sich beim Erfolgszug durch die Regionalliga in den Vordergrund gespielt haben, wie in einem NW-Bericht am Freitag das von Arminia Bielefeld an Jan Schöppner, beunruhigt Capretti („Wir sind vorbereitet“) nicht. „Was wir erreicht haben, beruht darauf, dass hier eine echte Mannschaft zusammengewachsen ist und alle richtig Bock darauf haben, etwas Großes zu erreichen.“ Wegen diese Fokussierung sei er auch überzeugt, dass niemand die Aufgabe in Homberg auf die leichte Schulter nimmt. „Schließlich hat ja auch der Vorletzte einige richtig gute Fußballer in seinen Reihen und überzeugt mit Einsatzfreude und Laufbereitschaft.“
Optimal verlief die Vorbereitung auf diese Partie. „Ich hatte alle 24 Spieler im Training“, berichtet Capretti. Weil von denen lediglich Philip Semlits und Fabian Brosowski nach ihren langen Verletzungspausen noch nicht für einen Einsatz in Frage kämen, freue er sich über die Qual der Wahl.