2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht
VfB-Angreifer Valentin Vetter, hier von US-Boy Peter Prescott (re)  bedrängt, traf gleich nach Wiederbeginn mit seinem vierten Saisontor zum Anschluss für Hohenleipisch. Sein Team unterlag am Ende aber knapp der Frankonia-Elf.
VfB-Angreifer Valentin Vetter, hier von US-Boy Peter Prescott (re) bedrängt, traf gleich nach Wiederbeginn mit seinem vierten Saisontor zum Anschluss für Hohenleipisch. Sein Team unterlag am Ende aber knapp der Frankonia-Elf. – Foto: F. Thiemig

VfB-Elf mit großer Moral, am Ende aber ohne Punkte

Tempo, reichlich und teils schöne Tore, Rückschläge, tolle Aufholjagd, gehaltener und verwandelter Strafstoß, dazu eine heiße Schlussphase und das alles bei hochsommerlichen Temperaturen. Dem Hohenleipischer Publikum wurde im Grunde alles geboten, was ein Fußballspiel ausmacht, nur standen die VfB-Kicker am Ende wieder mit leeren Händen da. Wie schon in der vergangenen Saison gab es zwischen beiden Teams sieben Tore, diesmal hatten die Wernsdorfer aber nur eins mehr.

Die Platzherren begannen die Partie kontrolliert, ließen den Ball gut laufen und hatten mit zwei Klasse-Flanken von Rink und Richter, die Vetter beide denkbar knapp verpasste einen vielversprechenden Start (2. + 3.) und Roigk legte nach zehn Minuten das Leder im Strafraum flach zurück, fand aber keinen Abnehmer. Dann tauchte Gutsche allein vor Kammler im SV-Tor auf, scheiterte jedoch (22.). War Wernsdorf kurz vorher erstmals im VfB-Strafraum, lagen die Gäste kurz darauf urplötzlich vorn. Ein folgenschweres VfB-Fehlabspiel, ein Pass auf den allein auf weiter Flur wartenden Richter, der nur noch ins leere Tor schieben brauchte. Damit hatten sich die Einheimischen ihre gute Leistung selbst zunichte gemacht und beim nächsten Fehlpass genau in die Beine eines Wernsdorfers, hatte man Glück, dass Richter von halbrechts drüber schoss (33.). Der VfB weiter die aktive Elf, an der Strafraumgrenze war aber Schluss, wie auch in der 38. Minute. Der VfB am rechten Strafraum Frankonia-Eck gestellt, ein langer Ball in die Spitze und Griebsch zum 0:2 und beinahe wäre es noch schlimmer gekommen, denn Lüdke zielte frei aus Nahdistanz in der Schlussminute des ersten Durchgangs daneben. Kurz vorher hatte Richter noch den Anschlusstreffer auf dem Fuß, setzte die scharfe Rink-Eingabe aber neben den Pfosten.

Das Pausenresümee war eindeutig: Hohenleipisch spielbestimmend, brachte sich mit zwei Leichtsinnigkeiten quasi selbst in Rückstand, während Wernsdorf nur reagierte, ohnehin eher auf Konter setzte.

Ob es VfB-Trainer Lars Richter in seiner Kabinenansprache genau so vorgegeben hatte ist fraglich, aber seine Mannschaft begann die zweite Hälfte wie die Feuerwehr. Genau 35 Sekunden war der Ball wieder im Spiel, da hatte Vetter den Anschluss hergestellt und nur zwei Minuten später Rink mit sehenswertem Kopfball den Ausgleich erzielt.

Alles wieder offen, alles auf Null gestellt, die Heim-Elf nun mit viel Willen auf dem Weg das Spiel zu drehen und wer weiß, wie es gelaufen wäre, wenn Stephan Lischkas Schuss aus achtzehn Metern nicht nur den Torwinkel touchiert, sondern ins Netz gegangen wäre (53.). So aber schlug die Kugel nach einer Wernsdorfer Ecke auf der andern Seite ein, weil Richter nach ungeordnetem VfB-Stellungsspiel unbedrängt genau in den Knick köpfte (60.) und es schlossen sich turbulente Minuten an. Ein sehr umstrittener Elfmeter für den SV war nur das prägnanteste Bespiel für die Tendenz der sehr jungen Schiedsrichterin, im Grunde die fifty-fifty Entscheidungen für die Rand-Berliner zu entscheiden. Sie sah das vorangegangene Foul im Strafraum, jedoch parierte Drangosch den von Griebsch in fast überheblicher Manier geschossenen Strafstoß (61.). Und nur wenig später nahm der eingewechselte Kusche den Kontakt mit Stephan Lischka dankend an und es ertönte der zweite Strafstoßpfiff, aus VfB-Sicht sicher unglücklich, aber vertretbar. Diesmal verwandelte Richter sicher zum 2:4 (64.). Der nächste Tiefschlag für die Platzherren, die sich nicht geschockt zeigten und im letzten Viertel erneut Anlauf nahmen, den Rückstand aufzuholen. Griebsch gab noch zwei Schüsse ab, die Drangosch keine Probleme bereiteten (71., 74.), aber die Schlussviertelstunde bestimmten die Hohenleipischer komplett. Vetter, von links allein auf den Keeper zulaufend, blieb noch an Kammler hängen, jedoch traf Rink mit seinem zweiten Tor zum erneuten Anschluss für den VfB (78.). Jetzt warfen die Platzherren wirklich alles nach vorn, rannten unermüdlich, mehrfach tauchte Keeper Drangosch mit im SV-Strafraum auf, es klappte aber nicht mehr mit dem Ausgleich, den sich die VfB-Kicker allemal verdient gehabt hätten. Gleich wenn es nichts Zählbares gab und die Kicker natürlich enttäuscht waren, konnten die Hohenleipischer erhobenen Hauptes vom Platz gehen.

Aufrufe: 031.8.2019, 22:18 Uhr
Frank ThiemigAutor