Ganz Bitter: Hallbergmoos scheitert erst im Elferschießen

Der Landesligist war nah dran an der Sensation, kämpfte sich in Unterzahl zurück und zog nach acht Toren in 90 Minuten im Elfmeterschießen mit 7:8 (2:1, 4:4) den Kürzeren.

Die erste halbe Stunde dieses fantastischen Fußballspiels gehörte dem VfB Hallbergmoos, der völlig verdient mit 2:0 führte. Das 1:0 des neuen Stürmers Egor Keller war wunderbar herausgespielt – und das 2:0 von Gerrit Arzberger ist bereits nach dem ersten Pflichtspiel ein heißer Tipp für das Tor der Saison: Der erste Schussversuch des Ex-Ismaningers wurde geblockt, im zweiten Anlauf versenkte er den Ball mit einem artistischen Fallrückzieher. Ärgerlich war nur, dass die Hallberger am Ende einer sehr guten Halbzeit aus dem Nichts den ersten Gegentreffer kassierten.

Durchgang zwei hatte dann Licht und Schatten. Das 2:2 und das 3:3 fielen nach Standardsituationen, bei denen auch Keeper Ferdi Kozel nicht gut aussah. Auf der anderen Seite spielten Arzberger und Keller die neuerliche 3:2-Führung toll heraus. Die Offensive des VfB machte Appetit auf die neue Landesliga-Runde.

Nach der Gelb-Roten Karte für Adam Bojanowski wendete sich das Blatt dann deutlich: Die Ismaninger waren am Drücker, lagen nach 72 Minuten mit 4:3 vorne und hatten einige Chancen, den Sack zuzumachen. Doch der VfB hatte noch eine letzte Antwort parat – und zwar einen Konter, bei dem Ben Held in seiner unnachahmlichen Art zwei Verteidiger mit einem Haken aussteigen ließ und Torwart Sebastian Fritz keine Abwehrchance ließ.

Im Elfmeterschießen waren die ersten sechs Schützen erfolgreich, wobei Hallbergs Torhüter Kozel bei seinem Treffer viel Dusel hatte. Dann hielt er den Versuch von Manuel Ring. Im Anschluss schoss Michael Kopp weit daneben – der Vorteil war wieder dahin. Und als in der fünften Runde Andreas Giglberger am Schlussmann scheiterte, war die Messe gelesen. Der VfB hatte die Sensation verpasst und war in der ersten Quali-Runde zum Toto-Pokal ausgeschieden.

Trainer Mario Mutzbauer war trotzdem sehr zufrieden mit dem ersten Pflichtspiel der Saison. „Natürlich ist dieses Ausscheiden ärgerlich“, sagte Mutzbauer. „Aber wir sind in unserer Sache deutlich weitergekommen.“ So habe das offensive Spielsystem teilweise sehr gut funktioniert. Dem VfB-Coach ist allerdings auch nicht entgangen, dass die Gegentreffer in der Punkterunde nicht mehr so einfach fallen dürfen: „Das 2:1 kurz vor der Pause war ein Geschenk von uns.“ Ihm sei in diesem Stadium der Vorbereitung jedoch klar gewesen, dass diese Partie torreich enden könnte.

Statistik:
VfB Hallbergmoos: Kozel – Kratzer, Hammerl, Edlböck (78. Pongratz) – Kopp, Ball, Keller (63. Mikerevic), Bojanowski, Giglberger – Held, Arzberger (76. Haberl).
Tore: 1:0 Keller (11.), 2:0 Arzberger (27.), 2:1 Stijepic (45.), 2:2 Fischer (47.), 3:2 Keller (51.), 3:3 Oyewoie (59.), 3:4 Siebald (72.), 4:4 Held (84.).
Elfmeterschießen: 4:5 Siebald, 5:5 Hammerl, 5:6 Fischer, 6:6 Ball, 6:7 Stijepic, 7:7 Kozel, Ring scheitert am Torwart, Kopp schießt daneben, 7:8 Killer, Giglberger scheitert am Torwart.
Gelbe Karten: Bojanowski, Edlböck, Kratzer. Gelb-Rote Karte: Bojanowski (57./wiederholtes Foulspiel).

Schiedsrichter: Tobias Wittmann (SV Wendelskirchen).
Zuschauer: 250