2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Bis zum vergangenen November viereinhalb Jahre als Kapitän eine feste Größe im Trikot des VfB Ginsheim: Jörg Finger (links) tritt am Sonntag erstmals gegen seine alte Mannschaft an.	Archivfoto: Norbert Kaus
Bis zum vergangenen November viereinhalb Jahre als Kapitän eine feste Größe im Trikot des VfB Ginsheim: Jörg Finger (links) tritt am Sonntag erstmals gegen seine alte Mannschaft an. Archivfoto: Norbert Kaus

"Ein etwas seltsames Gefühl"

Hessenliga: Der VfB Ginsheim trifft beim punktgleichen FC Eddersheim erstmals auf seinen langjährigen Kapitän Jörg Finger

21. Oktober 2018: Jörg Finger erzielt die ersten beiden Tore beim 4:1 (4:0)-Heimsieg des VfB Ginsheim in der Hessenliga gegen Aufsteiger FC Eddersheim. Allen voran Artur Lemm ist überglücklich, den Mannschaftskapitän in der fünften Saison in seiner Mannschaft zu haben. „Er war mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Wir haben wirklich toll zusammengearbeitet“, sagt der Ginsheimer Trainer und blickt entsprechend mit einer Portion Wehmut dem 12. Mai entgegen.

FC Eddersheim - VfB Ginsheim (Sonntag, 15.30 Uhr)

An diesem Sonntag tritt der VfB um 15.30 Uhr in Eddersheim und damit erstmals gegen eben jenen Jörg Finger an, der sich in der Winterpause beim Altrhein-klub abgemeldet und an der Main-Staustufe eine neue sportliche Heimat gefunden hatte. „Das wollte von uns keiner, aber der Jörg war nicht mehr umzustimmen“, bedauert Lemm den Weggang noch immer. Im Rahmen der Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den FSC Lohfelden am 4. November hatte der sportliche Leiter Marcus Spahn auf Nachfrage eines Sponsors, warum unter anderem Finger nicht gespielt habe, den Grund publik gemacht, was der Spielführer als Vertrauensbruch empfand. „Sportlich wie menschlich tut uns dieser Verlust weh, ganz klar. Der Jörg ist ein super Hessenligaspieler, und er hat sich ja auch in Eddersheim direkt toll integriert. Zuletzt hat er einmal nicht gespielt, und schon gab es gegen Alzenau eine Klatsche“, ist Lemm voll des Lobes über den 27-jährigen Defensivspezialisten, mit dem er sich neulich in Mainz zum Champions-League-Gucken getroffen hatte. Apropos treffen: „Ich hoffe sehr, dass er am Sonntag nun nicht auch gegen uns doppelt trifft.“

Gäbe es diese Personalie nicht – auch Eray Eren hat sich in der Winterpause vom VfB zum FC verändert –, die Begegnung am drittletzten Spieltag wäre kaum der Rede wert. Beide Teams sind mit 43 Punkten aller Sorgen ledig und können entsprechend unbeschwert aufspielen. „Dadurch ist es schon ein besonderes Spiel. Das Gefühl dazu ist schon etwas seltsam, aber ich freue mich auf die Partie“, sagt Lemm. Dies auch deshalb, „weil das einer von drei Gegnern ist, die im Umkreis von 30 Kilometern liegen.“ Und natürlich will der VfB versuchen, dank des aktuell greifenden direkten Vergleichs auch im Endklassement vor dem FC zu stehen. Aber: „Die haben tolle Qualität im Kader und haben ja auch Spitzenreiter Gießen geschlagen. Es wird bestimmt ein Spiel auf Augenhöhe“, glaubt Lemm und stellt vor allem Torjäger Turgay Akbulut (23 Saisontreffer) heraus. „Den haben sie halten können, obwohl er in der Vorsaison 52 Tore erzielt hat“.

Während Liam Fisch, beim VfB-Hinrundensieg für die Treffer drei und vier verantwortlich, wegen Leistenproblemen definitiv ausfällt, hofft Lemm, dass Mahdi Mehnatgirs Knöchelblessur vom 6:1-Heimsieg gegen FC Ederbergland noch abklingt. Als Abgänge stehen derweil Adnan Kizilgöz und Kota Ogura fest.

Aufrufe: 010.5.2019, 17:22 Uhr
Martin KriegerAutor