Alles auf Sieg und freundlichere Zahlen

Um zu veranschaulichen, wie ernst die Situation beim Fußball-Verbandsligisten VfB Friedrichshafen ist, helfen Zahlen. Vor etwa vier Wochen schaffte der Liganeuling nach wenigen Spieltagen den Sprung in die Spitzengruppe. Fünf Spieltage weiter hat sich die Lage deutlich zum Negativen verändert. Elf Punkte nach fünf Spieltagen, ein Punkt nach weiteren fünf Spieltagen macht summa summarum zwölf Punkte und den Absturz auf einen Abstiegsplatz.

Um diese Situation zu verbessern, helfen nur Siege. Drei Punkte am Samstag in Fellbach, drei Punkte eine Woche später zu Hause gegen Neckarrems und schon scheint wieder die Sonne über Friedrichshafen – zumindest vorübergehend. Die Saison ist noch lang, aber Siege stärken das Selbstbewusstsein. Niederlagen dagegen wirken sich eher hemmend auf die Leistung der Spieler aus. "Wir fahren am Samstag nach Fellbach, um drei Punkte zu holen. Der SVF ist eine Mannschaft, die mit uns auf Augenhöhe spielt", sagt VfB-Spielertrainer Daniel Di Leo. Und noch einen Gesichtspunkt betont er: "In der Verbandsliga setzt sich die Qualität durch. Davon bin ich überzeugt. Und unser Team hat Qualität, auch wenn wir momentan nicht punkten können."

Der VfB Friedrichshafen ist damit aber in bester Gesellschaft. Das starke Team aus Ehingen-Süd verlor zeitweise drei Spiele in Folge und schoss dabei kein einziges Tor. Wie geht denn so etwas, fragten sich viele. Doch die Mannschaft überwand das Tief und steht vor dem elften Spieltag mit 19 Punkten auf Platz vier. Noch unglaublicher ist die Siegesserie beim FC Wangen. Ein Punkt nach vier Spieltagen und dann folgten sechs Siege in Folge. Auch das spielstarke Team aus Tübingen hat eine Krise. Drei Niederlagen in Folge (wie der VfB) bedeuten, dass die Mannschaft nun drei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt ist.

Der VfB sollte auf die ersten 65 Minuten gegen den Spitzenreiter Essingen zurückblicken, denn die waren gut. Dass die Häfler am Ende mit 0:2 verloren, lag auch daran, dass Essingen auf der Bank viel Qualität hat. Der VfB Friedrichshafen hat sich vor allem im Abwehrverhalten wieder stabilisiert. Dieses konsequente und intelligente Verteidigen sollten die Spieler auch am Samstag in Fellbach zeigen. Die Gastgeber haben drei Punkte weniger als der VfB und stehen deshalb enorm unter Druck. Das ist die Chance der Häfler, entscheidende Nadelstiche zu setzen. Dann sehen die Zahlen vielleicht wieder etwas freundlicher aus.