Mehr Außenseiter geht nicht

"Unsere Vorbereitung war optimal und wir sind sehr breit aufgestellt", versprüht Stebbach/Richens Trainer Christian Holz großen Optimus, verweist aber umgehend auf die besonderen Umstände, die solche Alles-oder-Nichts-Spiele mit sich bringen, "zuallererst müssen wir schauen, dass wir unsere Leistung auf den Platz bekommen."

Erst vor fünf Wochen haben sich die beiden zweiten Mannschaften in der B2 duelliert. Damals trennten sie sich 1:1-Unentschieden. Kurios ist die Tatsache, dass die Zweite der SG als Dritter vor der Zweiten des VfB über die Ziellinie ging. Logischerweise durfte Stebbach/Richen nicht mit seiner zweiten Mannschaft an der Relegation teilnehmen, ebenso wenig wie die SpG Kirchardt/Grombach II, die als Vizemeister die B2-Liga abschloss. Epfenbach ist daher der lachende Dritte der möglichen Relegationsteilnehmer, der bereits letztes Jahr als Dritter davon profitierte, dass mit dem SV Sinsheim II eine Mannschaft, die Vizemeister wurde, nicht an der Relegation teilnehmen durfte.

Im Vergleich zur Relegation von vor zwei Jahren, als Stebbach/Richen zuerst eine Verlängerung gegen den TSV Neckarbischofsheim II benötigte und dann das entscheidende Spiel gegen den SV Adelshofen verlor, sind die Voraussetzungen dieses Mal wesentlich besser. "Wir haben keinen einzigen personellen Ausfall", verkündet Holz, der damit die Qual der Wahl bezüglich seiner Startformation hat, "ich versuche dennoch so viele es geht mitzunehmen in den Kader." Selbst wenn der ein oder andere nicht zum Einsatz kommt, so ist die Nominierung für den Kader gleichzeitig ein kleines Dankeschön für eine starke Saison.

Allzu laute Kampfansagen sind nicht das Ding von Holz, der seine Mannschaft lieber auf dem Platz antworten lässt. "An einem Abendspiel unter der Woche hängt auch vieles von den äußeren Faktoren ab", erklärt der SG-Coach, "schließlich ist es eine andere Situation, wenn ich beispielsweise bis 17 Uhr arbeiten muss und dann auf den Sportplatz hetze." Zumindest für Holz hält sich der Anfahrtsweg in Grenzen, er wohnt in Bad Rappenau.

"Wir sind der klare Außenseiter", weiß Mike Burdina, der Trainer des VfB Epfenbach II, zu berichten. Es ist das klassische Bonus-Spiel für den VfB, der es nach der letzten Saison schon wieder geschafft hat, sich dafür zu qualifizieren. "Wir haben ein paar 20-Jährige im Kader, für die es bereits das zweite Relegationsspiel ist", freut sich Burdina vor allem für den eigenen Nachwuchs. Er selbst trägt allerdings auch keinen allzu geringen Beitrag zum Erfolg bei. Elf Tore und neun Vorlagen sammelte der 33-jährige Mittelfeldspieler in 29 Einsätzen.

In den letzten Jahren hat sich die VfB-Zweite als absolute Spitzenmannschaft in der Kreisklasse B2 etabliert. Seit der Saison 2013/14 ist der aktuelle vierte Platz die schlechteste Platzierung, unterbrochen von einer Runde in der A-Klasse nach der Meisterschaft 2016.

Zum morgigen Duell ist der Kader soweit komplett. Aus der Kreisliga-Elf darf aufgrund der 50-Prozent-Regel kein Stammspieler nach unten rücken, was aber ohnehin nie zur Debatte gestanden hätte, wie Burdina betont. "Wir belohnen die Jungs, die das ganze Jahr in der Zweiten gekickt haben. Lediglich der Ausfall von Leon Köhler schmerzt uns." Der 18-jährige Abwehrspieler befindet sich auf Studienfahrt und muss sich aus der Ferne über den Spielverlauf unterrichten lassen.