2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
– Foto: Rinke / cwa

FuPa Corona-Check VfB Allfeld

Wie ist die Lage bei den Klubs aus dem FuPa Baden Gebiet?

Der Ball ruht. Schon wieder. Das trifft die Fußballklubs in ganz Deutschland hart. Wir wollen von den Vereinen hören, wie sie dazu stehen und was sie glauben, wann und wie es weitergehen kann. Deshalb haben wir den Klubs aus dem FuPa Baden Gebiet einen Fragenbogen mit der Bitte zum Ausfüllen geschickt. Dietmar Ullmer, Spielaussschussvorsitzender des VfB Allfeld aus der Mosbacher Kreisklasse A, hat den Corona-Check für seinen Verein gemacht.

Frage 1: Es ist wieder Pause. Ist das die richtige Entscheidung aus Ihrer Sicht?

Ja, die Unterbrechung ist die richtige Entscheidung, meiner Meinung nach kommt die Absage sogar zu spät. Andere Verbände (z.B. Saarland, Bremen) zeigten hier im Vorfeld mehr Mut und sagten bereits die Spiele zum Wochenende des 23. Oktober ab und einigten sich auf eine Unterbrechung der Runde. Sie taten dies um den steigenden Fallzahlen entgegenzuwirken und auch um die Verantwortung von den Vereinen zu nehmen, denn letztendlich sind wir als Heimatverein für die Schutzmaßnahmen verantwortlich. Wir dagegen wurden eher unter Druck gesetzt zu spielen und dies obwohl sich schon mehrere Spieler in häuslicher Quarantäne befanden. Eines sollte dabei allen klar sein, ein sportlich fairer Wettbewerb ist unter diesen Umständen einfach nicht gegeben. Wir mussten schon an den letzten drei Spieltagen ordentlich improvisieren, um überhaupt antreten zu können. Erstmals seit Bestehen der 2. Mannschaft war es uns am letzten Spieltag nicht möglich wenigstens einen Spieler für die SG abzustellen, stattdessen musste hier mit AH Spielern „aufgefüllt“ werden. Wenn die eigene Mannschaft nicht von Covid - bzw. Quarantäne-Fällen betroffen ist, kann man natürlich leicht eine andere Meinung haben.

Frage 2: Nun wird es noch schwieriger alle Spiele durchzubekommen. Muss ein alternatives Spielmodell (Beispiel Playoffs) her, oder ist der normale Plan mit Hin- und Rückspiel bis Juni vollständig umsetzbar?

Ein normaler Spielplan ist eigentlich nicht umsetzbar. Stand jetzt haben wir erst neun von 30 Spielen absolviert, im Dezember ist eine Fortsetzung eher unwahrscheinlich. In den dann verbleibenden zwölf Wochen von Anfang März bis Ende Mai ist eine Durchführung von 21 Spielen nicht möglich, selbst die Durchführung von Playoff-Spielen wird schon schwierig, da zumindest die Vorrunde beendet sein sollte. Wenn man danach in der Mitte teilt (8/8) sind auch das noch sechs Vorrunden-Spiele plus sieben Playoff-Spiele, also in Summe 13 Spiele in diesen 12 Wochen. Trotzdem erscheint mir dies, zum jetzigen Zeitpunkt, das einzig mögliche Szenario zu sein.

Frage 3: Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um mit Ihren Spielerinnen und Spielern über die Pause in Kontakt zu bleiben und sie gleichzeitig in Form zu halten? Machen Sie Cybertraining oder ähnliches?

Die üblichen sozialen Medien helfen hier bei der Kommunikation. Die Spieler sind angehalten regelmäßig eine Laufeinheit einzulegen.

Frage 4: Mit Ausblick auf das Jahr 2021/22, sehen Sie generell gravierende Veränderungen für den Amateurfußball und das Vereinsleben?

Da die Situation sehr dynamisch ist und auch die Entscheidungen die von Politik und den Sportverbänden getroffen wurden und künftig noch werden, nicht unbedingt rational sind, ist ein Ausblick über den nächsten Sommer hinaus sehr schwierig. Den ersten Lockdown haben wir in Bezug auf das Vereinsleben gemeistert, einen personellen Aderlass mussten wir nicht verzeichnen. Die größten Probleme sehe ich derzeit eher bei den Finanzen, die weggebrochenen Einnahmen durch ausgefallene Feste etc. sind sehr schwer zu kompensieren. Was dies an Veränderungen mit sich bringt, darüber kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden.

Aufrufe: 019.11.2020, 10:00 Uhr
VfB Allfeld/red.Autor