2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Pokal-Generalprobe geglückt

VL MITTE: +++ VfB 1900 verdient sich Sieg durch deutliche Steigerung in der zweiten Halbzeit +++

GIESSEN. Was ist der Unterschied zwischen Niko Semlitsch und Pep Guardiola? Der Trainer des VfB 1900 Gießen lässt vor dem Saisonhöhepunkt, dem Hessenpokal-Finale am Mittwoch beim KSV Hessen Kassel, gestern gegen den Verbandsliga-Konkurrenten TuS Dietkirchen seine stärkste Formation spielen. Im Gegensatz zu seinem Kollegen von Bayern München, der vor den Halbfinalspielen der Champions League gegen Barca etliche Asse schonte. ,,Große Mannschaften machen das so und schicken bei der Generalprobe ihre beste Mannschaft auf den Platz", hatte der Trainerroutinier nach dem 3:2 (1:1) gegen das Team aus dem Kreis Limburg seinen Humor wiedergefunden.

Der war ihm im ersten Durchgang zeitweise abhanden gekommen, weil ,,wir uns da sehr schwer getan haben und auf der linken Abwehrseite große Probleme hatten." Dort entstand auch das 0:1 (22.), als TuS-Angreifer Steffen Müller Pierre Chabou versetzte und aus ca. 35 Metern abzog. VfB-Keeper Dusan Olujic stand wie ein moderner Torwart weit vor seinem Kasten und kam an den platziert geschossenen Ball nicht mehr heran. Die Gastgeber taten sich zunächst im Spielaufbau gegen einen technisch starken Gegner schwer und hatten nur zwei Torchancen durch Henrik Dechert (15., 23.), der dann aber mit einem Kabinettstückchen den 1:1-Ausgleich (40.) erzwang. Im Zweikampf mit Sancak Gökhan und Christopher Schwarz setzte sich der Gießener durch und spitzelte im Fallen das Leder noch an Torwart Sebastian Schmitt vorbei ins Eck.

VfB 1900 Gießen - TuS Dietkirchen 3:2

Ähnlich schlecht sah der TuS-Keeper bei der Gießener 2:1-Führung (57.) aus, als ein flacher Distanzschuss von Helmut Schäfer im unteren Toreck einschlug. ,,Ihr müsst schießen, sonst fallen keine Tore", fühlte sich Semlitsch mit seiner den Spielern in der Halbzeitpause verkündeten Binsenweisheit bestätigt. Daran hielt sich auch Dechert (59.), der mit seinem Kracher aus ca. 30 Metern zum 3:1 die Vorentscheidung zugunsten der jetzt verbesserten Gastgeber erzielte. Ein Kuriosum sorgte für den Anschlusstreffer, denn Manuel Rasiejewski überwand unbedrängt seinen eigenen Torwart bei einer gedachten Rückgabe aus wenigen Metern mit einem falsch platzierten Kopfball ins lange Toreck. Angesichts des Dreiers erntete der Abwehr-Routinier nachher statt Kritik nur fiesen Flachs, auch weil Olujic kurz vor Schluss bei einem Freistoß von Fabian Frieling den Ball reaktionsschnell über das Tor lenkte und den Ausgleich verhinderte.

Übrigens: ein weiterer Unterschied zwischen Pep und Niko ist, dass Semlitsch ar kein Personal für ein B-Team hat. So kam auch Mamir Marankoz zum Einsatz, der am Morgen alle fünf Tore beim 5:1-Sieg der A-Junioren gegen Eintracht Wetzlar erzielt hatte und bereits einen Vertrag beim VfB unterschrieben hat.

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VfB 1900 Gießen: Olujic - Riske, Erben, Chabou, Kaguah (46. Ott) - Rasiejewski, Dechert, Kusebauch (60. Hasan), H. Schäfer (70. Marankoz), Özen - S. Schäfer.

TuS Dietkirchen: Schmitt - Sancak, Schwarz, Heep, Dempewolf - Weinand, Hautzel, Müller (58. Schmitz), Dankov (58. Frieling), Ackermann - Rücker.

Tore: 0:1 (22.) Müller, 1:1 (40.) Dechert, 2:1 (57.) H. Schäfer, 3:1 (59.) Dechert, 3:2 (75.) Rasiejewski (Eigentor) - Schiedsrichter: Rübe (Kassel) - Zuschauer: 85.



Aufrufe: 010.5.2015, 21:05 Uhr
Rolf BirkhölzerAutor