2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

VfB 03 Hilden muss sich mächtig strecken

Die Hildener Fußballer stehen am Sonntag auf eigenem Platz vor einer richtungsweisenden Oberliga-Begegnung.

VfB 03 Hilden – SC Velbert. Mit 13 Punkten nach den ersten acht Oberliga-Spieltagen wähnten sich die Fußballer des VfB 03 auf einem guten Weg, schon in der Hinrunde entscheidend die Weichen für den anvisierten Klassenerhalt zu stellen. In den vergangenen fünf Wochen lief es für die Mannschaft von Marc Bach aber nicht mehr rund.

Und weil der letzte Eindruck meist nachhaltig ist, mehren sich die kritischen Stimmen im Umfeld. Zumindest in dieser Hinsicht agieren Amateure und Profis auf einem Niveau. Weil die Hildener in den letzten fünf Begegnungen lediglich vier Punkte holten, fielen sie von einem einstelligen Tabellenplatz auf Rang 11 zurück, haben aber mit sechs Zählern Vorsprung noch ein komfortables Polster zur Abstiegszone, die Union Nettetal (11 Punkte) anführt. Gleich dahinter steht der SC Velbert (10), am Sonntag (15.30 Uhr) zu Gast an der Hoffeldstraße.

Auch der SCV, der als Aufsteiger in der vergangenen Saison auf Rang elf den Liga-Verbleib realisierte, befand sich in den vergangenen Wochen nicht auf der Sonnenseite der Liga. Allerdings überraschten die Velberter am Sonntag mit einem 2:1-Heimerfolg über Ratingen 04/19 – einer Mannschaft also, die zu den ambitionierten Gegnern in der Liga zählt und am zweiten Spieltag noch den VfB 03 im eigenen Stadion mit 5:2 vom Naturrasen fegte. Ob der SCV mit dem überraschenden Coup nach sechs Niederlagen in Folge tatsächlich den Befreiungsschlag landete, wird sich an diesem Sonntag zeigen. Die Hildener jedenfalls sind auf der Hut, wollen sich nach der bitteren Niederlage bei der TuRU keine weitere Blöße geben und den Abstiegskonkurrenten mit einem Sieg auf Abstand halten.

Dem hehren Ziel steht allerdings die angespannte personelle Lage gegenüber. „Momentan haben wir nur zwölf gesunde Feldspieler“, berichtet Marc Bach. Neben den Langzeitverletzten fällt Justin Härtel (Muskelfaserriss) für die Partie gegen den SC Velbert wohl noch aus. Neu im Lazarett ist Oluwabori Falaye. „Er konnte wegen Knieproblemen nicht trainieren – für Sonntag sieht es nicht gut aus“, stellt der VfB-Coach fest. Dazu traf in der Partie bei der TuRU der frühe Ausfall von David Szewzcyk die Hildener ins Mark. Der 19-Jährige blieb ohne Gegnereinwirkung im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie – es besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss nebst Knorpelschaden und damit droht dem Nachwuchsmann eine mehrmonatige Pause.

„Die Ausfallquote nimmt dramatische Formen an“, erklärt Bach. Denn ausgerechnet jetzt handelte sich Talha Demir bei der TuRU auch noch eine gelb-rote Karte ein – in der richtungsweisenden Partie am Sonntag bleibt dem Mittelfeldmann nur die Rolle des Zuschauers. Ein weiterer Schlag ins Kontor, ist der 24-Jährige doch aktuell zweitbester Torjäger der Liga und mit zehn Treffern und acht Torvorlagen auch stärkster Offensivakteur der Hildener. „Gerade bei Standards ist er eine Wucht. Die gelb-rote Karte war unnötig, gehört aber zu seinem Reifeprozess dazu – er hat in den letzten Monaten richtig gute Fortschritte gemacht“, sagt Bach. Zugleich betont der Trainer: „Mit den Jungs, die da sind, haben wir immer noch eine sehr gute Mannschaft.“

In jedem Fall sollen am Sonntag drei oder vier Spieler aus der Zweitvertretung im Oberliga-Kader stehen. „Wer uns kennt, weiß, dass wir auch mal ungewöhnliche Wege gehen und den einen oder anderen jungen Spieler reinwerfen“, erklärt Bach mit Blick auf Nachwuchskräfte wie Giovanni Spinella, Marco Tassone, Giacomo Rosso oder Nils Piotraschke. Dabei macht das Trainergespann diesmal wohl eher aus der Not eine Tugend. Denn Bach weiß: „Mit einem Sieg über den SC Velbert bauen wir unseren Vorsprung richtig aus. Wenn wir verlieren, gehen wir vielleicht nur mit 20 oder 21 Punkten in die Winterpause – und dann wird es ein sehr harter Winter.“ Auf der anderen Seite steht jedoch ein Gegner, der mit dem Erfolg in Ratingen frisches Selbstbewusstsein entwickelt hat.

Aufrufe: 01.11.2019, 22:18 Uhr
RP / Birgit SickerAutor